Festivalbilanz

Filmfestival: Deutlich über 100.000 Besucher in Ludwigshafen

Zwei Tage vor dem Ende der Veranstaltung haben die Verantwortlichen des Festivals des deutschen Films in Ludwigshafen eine vorläufige positive Bilanz gezogen. Und diese fällt ziemlich positiv aus

Von 
Thomas Groß
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Besucher auf dem Gelände des Festivals des deutschen Films in Ludwigshafen. © Michael Ruffler

Ludwigshafen. Zwei Tage vor dem Ende des 19. Festivals des deutschen Films in Ludwigshafen haben die Verantwortlichen bereits am Freitag auf einer Pressekonferenz auf der Ludwigshafener Parkinsel eine sehr positive vorläufige Bilanz gezogen. Im Zentrum der Ausführungen steht die Kernnachricht: Die Zuschauerzahlen liegen wieder auf dem Niveau vor der Corona-Pandemie.

Die 88 000 Besucher vom Vorjahr, die ein Defizit zur Folge hatten, sind weit übertroffen worden. Nach den Erwartungen von Festivalintendant Michael Kötz werden bis zum Festivalende am Sonntagabend circa 108 000 Karten verkauft worden sein. Das bislang beste Ergebnis des nach Besuchern zweitgrößten deutschen Filmfestivals liegt bei 112 000 Karten.

Festival wird zum besonderen Volksfest

Entsprechend ist die Freude groß beim Festivalteam. „Ein großartiger Erfolg für den eigentlichen Zweck des Festivals“, sagte Festival-Intendant Michael Kötz, „nämlich die intensive Nutzung des Festivals auch als Volksfest - aber der besonderen Art, sagen wir ruhig der anspruchsvollen Art.“

Leiter des Festivals des deutschen Films in Ludwigshafen: Michael Kötz. © Festival/Arthur Bauer

Eine solche Nutzung als Treffpunkt für die Stadt und die Region, als Gelegenheit der Kommunikation, des Austausches, könne man gar nicht hoch genug einschätzen in der aktuellen, von Vereinzelung geprägten Zeit. Für umso bemerkenswerter hält der Festivalinitiator, dass dieses Zusammenkommen „unter dem Zeichen der Kunst“ erfolge.

Absage an elitäres Kunstverständnis

Das sei eben etwas Anderes als eine Versammlung unter dem Zeichen von Shoppengehen oder Arbeiten. „Konzerte, welcher Art auch immer, Bilder und Bildräume, die man erlebt, das Geschichtenerzählen, ob auf der Leinwand oder am Nachbarzaun - all diese Erfahrungen machen wir gemeinsam, jenseits jeder Nützlichkeit, aber von tiefem Nutzen, nämlich für das Soziale unseres Lebens. Kulturpolitik ist Sozialpolitik, nur noch effektiver“, sagte Kötz und legte damit zugleich sein Selbstverständnis und seine Absichten als Festivalmacher dar. Elitärem Kunstverständnis erteilte Michael Kötz eine klare Absage.

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Das 19. Festival dauert noch bis Sonntagabend. An diesem Samstag werden die Filmkunstpreise in drei Kategorien sowie der Publikumspreis verliehen. Nach Festivalangaben sind bis zum Ende 350 Gäste aus der Filmbranche auf dem Festival begrüßt worden.

Das Programm umfasste insgesamt 61 Filme. Das 20. Festival ist noch nicht exakt terminiert, es soll laut Angaben von Freitag erneut „von Ende August bis Anfang September“ stattfinden.

Redaktion Kulturredakteur, zuständig für Literatur, Kunst und Film.

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