Mannheim/Heidelberg. Unternehmen haben verstärkt im Blick, dass die Beschäftigten auch nach der Pandemie öfter im Homeoffice bleiben wollen. So hat der Lebensmittel-Konzern Nestlé gerade seinen Platzbedarf für seinen neuen Deutschland-Sitz in Frankfurt reduziert. Statt 1000 werden nur noch 700 Arbeitsplätze gebraucht. Und der Chemiekonzern BASF hat bereits die Pläne für ein neues großes Bürogebäude kassiert – auch weil in Zukunft weniger Schreibtisch-Arbeitsplätze gebraucht werden.
Wie stark sich der Trend zum Homeoffice auf den Markt für Büroimmobilien in der Region mittelfristig auswirken könnte, lässt sich aber nur schwer voraussagen. Für Sabine Kapp, Referentin für Standort-Marketing der Metropolregion Rhein-Neckar GmbH, ist klar, dass künftig flexiblere Konzepte gefragt sind, die auf einen täglich wechselnden Bedarf von Arbeitsplätzen vorbereitet sind. Dieser Trend habe sich durch Corona verstärkt.
Ähnlich schätzt das die Mannheimer Diringer&Scheidel-Gruppe ein, die auch Projekte mit Büroanteil baut. Bei der künftigen Projektentwicklung müsse das Augenmerk „auf einer maximal flexiblen Nutzung von Neubauflächen liegen“, sagte eine Unternehmenssprecherin. Die Nachfrage werde zudem sehr stark von der konjunkturellen Entwicklung abhängen. Auf den aktuellen Büroimmobilienmarkt in der Region hat das Thema Homeoffice aber kaum Einfluss: So haben die Büroflächen in den drei Oberzentren Mannheim, Heidelberg und Ludwigshafen 2020 noch einmal deutlich zugenommen, wie die jährliche gif-Büromarkterhebung ergab.
Demnach legte der Bestand an Büroflächen in den drei Städten um insgesamt 112 000 Quadratmeter zu und überschritt damit die Vier-Millionen-Grenze. Vor allem in Mannheim wurden viele neue Büro-Projekte fertiggestellt. Die geringsten Zuwächse hatte Ludwigshafen, dort gaben auch die Mietpreise nach, während sie in Heidelberg zulegten. Die höchsten Büromieten im Städte-Vergleich erzielte Mannheim: Die Spitzenmieten steigen auf 18,90 Euro pro Quadratmeter.
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