Bensheim. Anfang Oktober hat die Sanner Gruppe den neuen Unternehmensstandort im Bensheimer Gewerbepark Stubenwald II offiziell eingeweiht – knapp ein Jahr nach dem Richtfest. Auf 30 000 Quadratmetern bündelt Sanner einen hoch modernen Produktionsstandort und ein innovatives Entwicklungs-Center, um seine weltweite Marktführerschaft als Entwickler und Produzent von pharmazeutischen Trockenmittelverpackungen weiter auszubauen.
Vor rund 200 Mitarbeitern und Ehrengästen sprach Geschäftsführer Hans-Willem van Vliet von einem Jahrhundertprojekt für die GmbH, die 1894 als Familienunternehmen in Auerbach gegründet wurde und seit drei Jahren mehrheitlich dem britischen Finanzinvestor GHO Capital Partners gehört. „Hier beginnt heute das Kapitel Sanner 2.0“, so der CEO in der riesigen Lagerhalle an der Bertha-Benz-Straße.
Auf dem Gelände hat Sanner nach eigenen Angaben ideale Bedingungen für die Produktion komplexerer Baugruppen geschaffen. Ein spezielles, 300 Quadratmeter großes Technologie- und Innovationszentrum zur Herstellung von maßgeschneiderten Lösungen und für den Prototypenbau ist Teil des enormen Komplexes, der seit 18 Monaten im Bensheimer Westen entstanden ist. Ohne Komplikationen, wie es aus der Unternehmensgruppe heißt.
Die ersten Maschinen und die Verwaltung sind bereits umgezogen, bis Ende Januar sollen die Werkzeuge und die Produktion verlagert werden. Dafür werden 40-Tonner zwischen Auerbach und Stubenwald pendeln. Künftig will sich die Gruppe neben dem reinen Verpackungssektor noch stärker auf die kundenspezifische Auftragsentwicklung und Herstellung von Arzneimitteln für Medizintechnik und Pharma konzentrieren.
Die Mitarbeiter werden in eine hochmoderne Fertigungsstätte mit neuem Verwaltungsgebäude und massiv gesteigerten Produktionskapazitäten übersiedeln. Allein die Logistik ist mit einer Fläche von knapp 4000 Quadratmetern und einer Hallenhöhe von 16 Metern mehr als doppelt so groß wie an der Auerbacher Schillerstraße. Die Zahl der derzeit rund 230 Mitarbeiter soll am Standort weiter wachsen.
Der Green MedTech Park wird einen Teil der benötigten Energie selbst erzeugen. Kleine Windräder neben dem Neubau, eine Photovoltaikanlage auf dem Dach und modernste Wärmeaustauschsysteme sorgen für eine positive Umweltbilanz.
Die Windenergie werde unter anderem zum Laden der hauseigenen Elektrofahrzeuge sowie den Energiebedarf der Außenbeleuchtung eingesetzt, heißt es von Sanner. Die Photovoltaikanlage deckt bis zu 20 Prozent des Strombedarfs der Maschinen. Die Haustechnik ist ohne fossile Energieträger konzipiert. Die Wärmeversorgung wird ausschließlich über Luftwärmepumpen erfolgen. Für Bürgermeisterin Christine Klein ist es ein Vorzeigeprojekt für den Wirtschaftsstandort Bensheim. Aus einem kleinen Handwerksbetrieb, der in einer Garage an der Bachgasse als Korkschneiderei begonnen hatte, sei ein Weltunternehmen geworden.
Die Gesellschaft hat 770 Mitarbeiter an 13 Standorten in Europa, Asien und Nordamerika. „Tradition und Innovation gehen bei Sanner Hand in Hand“, so Klein. red
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