Rhein-Neckar/Essen. Rhein-Neckar/Essen. Die Beschäftigten des Warenhauskonzerns Galeria müssen weiter um die Zukunft ihrer Arbeitsplätze bangen. Zwar hat das Unternehmen am Mittwoch über einen wichtigen Zwischenschritt bei der Restrukturierung informiert. Was aus den derzeit noch 129 Filialen wird, ist aber unklar und wird erst zu einem späteren Zeitpunkt bekanntgegeben.
Wie Galeria mitteilte, hat das Amtsgericht Essen am Mittwoch das Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung eröffnet. Zuvor habe der vorläufige Gläubigerausschuss einstimmig für die Fortsetzung der Eigenverwaltung gestimmt.
Änderungen im Sortiment
Mit dem Restrukturierungskonzept will sich der Warenhauskonzern künftig eindeutiger positionieren. Vorgesehen ist ein Sortiment, das stärker auf die lokalen Bedürfnisse ausgerichtet ist. Mobile-, Online- und Filialkaufmöglichkeiten sollen „kundenfreundlich verzahnt“ werden. Alle weiter bestehenden Filialen sollen modernisiert werden. Außerdem werde man die Attraktivität steigern, indem kundenrelevante Services wie Versicherungen, Schneidereien, Reinigungen oder Bürger-Services „sinnvoll“ eingebunden werden.
Als Vorbild diene die Modellfiliale in Kassel, dort habe sich der Ansatz erfolgreich bewährt. „Fokussierung, Priorisierung, Effizienz und Schnelligkeit sind die klaren Leitplanken, die nun vom Management konsequent umgesetzt werden müssen. Wenn das gelingt, hat Galeria in Deutschland eine positive Zukunft“, wird der Generalbevollmächtigte Arndt Geiwitz zitiert. Galeria strebe unter anderem eine führende Position in den wichtigen Segmenten Bekleidung, Beauty und Home an.
Umstrukturierung im Filialnetz
Das Filialnetz soll neu aufgestellt und in fünf Vertriebsregionen unterteilt werden mit dem Ziel, diesen mehr Eigenständigkeit in Prozessen, Abläufen, Sortimenten, Personalplanung und -führung zuzugestehen. In der Region gibt es noch Filialen in Mannheim, Viernheim, Speyer, Würzburg sowie jeweils zwei in Heidelberg und Darmstadt. Über die Zukunft dieser und der weiteren 121 Kaufhäuser ist nichts bekannt. Zuletzt war in verschiedenen Medien spekuliert worden, dass Mannheim gesichert sei, Speyer solle geschlossen werden. Auch bei der Stadt Heidelberg sieht man kaum noch Chancen, dass beide Standorte weitergeführt werden. Die Stadt habe deshalb angeboten, als „Ankermieter“ Flächen in einer der Filialen zu übernehmen und weiterzuvermieten.
Termin für Entscheidung steht fest
Galeria verhandle aktuell mit Vermietern. Insbesondere von deren Zugeständnissen hänge vielfach ab, welche Filialen erhalten bleiben. Die Gläubigerversammlung ist für Ende März geplant. Sie muss über den Insolvenzplan und damit die Zukunft des Konzerns entscheiden.
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