Bier wird teurer - Mannheimer Privatbrauerei Eichbaum erhöht die Preise

Mannheim. Die Mannheimer Privatbrauerei Eichbaum erhöht ab Februar nächsten Jahres die Preise - ein Kasten Bier wird dann im Handel vermutlich einen Euro mehr kosten. Grund seien teurer gewordene Rohstoffe und Energie, teilt das Unternehmen mit. Eichbaum könne sich „dem wachsenden Preisdruck im Beschaffungsmarkt“ nicht entziehen.

Vor allem Braugerste treibt die Kosten. Bei der Vermälzung, dem Brauen oder in der Logistik kämpft das Unternehmen zudem mit „um mehr als 150 Prozent“ gestiegenen Energiepreisen. Auch das Verpackungsmaterial koste wesentlich mehr als früher, so Eichbaum.

Gleich drei führende deutsche Brauereien - die Radeberger Gruppe, Krombacher und Veltins - hatten bereits am Dienstag angekündigt, ihre Preise für die Gastronomie und den Handel im nächsten Frühjahr spürbar erhöhen zu wollen. Alle begründen das mit massiven Kostensteigerungen für Energie, Logistik, Leergut sowie Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe. Für Branchenexperten ist es wenig überraschend, dass regionale Brauereien nun nachziehen.

Braubranche leidet unter Corona

Nach Schätzungen des Branchendienstes „GetränkeNews“ dürften die angekündigten Preiserhöhungen das Glas Bier in der Kneipe zwischen 30 und 50 Cent verteuern. Der Preis für einen Kasten Bier soll voraussichtlich um einen Euro steigen. Diese Zahl nennt auch Eichbaum. Die Mannheimer Privatbrauerei weist darauf hin, dass die letzte Preissteigerung um drei Jahre zurückliege. „Das Aktionsverhalten des Handels führt überdies zu Endverbraucherpreisen, die den Bierkasten teils unter die Zehn-Euro-Schwelle drücken und damit nicht teurer machen als zu D-Mark-Zeiten“, erklärt ein Sprecher.

Corona hat die gesamte Braubranche hart getroffen. Während den Lockdowns waren Restaurants und Kneipen geschlossen oder nur eingeschränkt geöffnet, Großveranstaltungen fielen aus. Außerdem tranken die Menschen in der Corona-Krise so wenig Bier wie noch nie seit der Wiedervereinigung, wie das Statistische Bundesamt festgestellt hat. „Diesen Einbrüchen folgt nun eine Beschaffungskrise“, sagt der Eichbaum-Sprecher.