Heidelberg/Plankstadt. Die Heidelberger Brauerei hat eine neue Eigentümerin: Weldebräu aus Plankstadt. Die Vereinbarung habe zum Ziel, die Heidelberger Brauerei und Weldebräu als gleichberechtigte Unternehmen auf Augenhöhe weiter auszubauen sowie den Bestand der einzigen und letzten Brauerei in Heidelberg zu sichern, hieß es. Zum Kaufpreis wurden keine Angaben gemacht. Welde-Chef Max Spielmann (35) übernimmt als Geschäftsführer und folgt Michael Mack (68).
„Max Spielmann hat eine Nähe zur Stadt und zu den Menschen hier. Wir fühlen uns gänzlich gut aufgehoben“, sagte Mack bei einer Pressekonferenz am Mittwochmorgen. Eine Vereinbarung mit einem großen Konzern sei kein Thema gewesen. „Dann hätte ich Angst um den Standort Heidelberg gehabt.“ Die Beschäftigten auf der Betriebsversammlung seien positiv überrascht über den Einstieg von Spielmann gewesen, sagte Mack.
Braustätte und Firmensitz von Heidelberger Bräu sollen rechtlich selbstständig in Heidelberg verbleiben. Weldebräu ist größer als Heidelberger Bräu. In Plankstadt sind rund 55 Mitarbeiter beschäftigt, im Jahr werden 90.000 Hektoliter Bier produziert. Heidelberger Brau hat etwa 25 Mitarbeiter und stellt 25.000 Hektoliter Bier im Jahr her. Beide Unternehmen blicken auf eine lange Geschichte zurück - Welde wurde 1752 gegründet, Heidelberger Bräu 1753.
Mack ist noch ein Jahr an der Seite von Spielmann. In den nächsten 100 Tage sei eine „gründliche Prozessanalyse“ für die Heidelberger Brauerei geplant. Danach sollen Details zu künftigen Vorhaben und Produkten folgen. Mack stellte bereits Synergien beim Einkauf von Rohstoffen in Aussicht. Zudem gewinne Welde durch Heidelberger Bräu zusätzliche Lagerkapazitäten, die dringend benötigt würden.
Spielmann bleibt Geschäftsführer bei Welde, ist künftig also Chef von zwei Brauereien. Es werde sich zeigen, wie oft er in Heidelberg und wie oft er in Plankstadt sei, sagte Spielmann. Von Büro zu Büro brauche er lediglich neun Minuten.
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