Mannheim. Einkaufen und Essen - für viele Gäste gehört beides untrennbar zu einem Besuch in der Innenstadt. Wie Umfragen regelmäßig zeigen, sind Konsum und Kulinarik auch in Mannheim die beliebtesten und häufigsten Anlässe, in die City zu kommen. Genau wie im Einzelhandel ist in der Gastronomie rund um die Planken momentan viel Bewegung.
Eine der größten Neueröffnungen der jüngsten Zeit wurde in der vergangenen Woche auf den Planken gefeiert. Nach monatelangem Umbau hat in P3 Abacco‘s Steakhouse auf der früheren Einzelhandelsfläche von Schuh Leiser eröffnet. Das in dunklen Farbtönen gestaltete Lokal im höherpreisigen Segment ist 800 Quadratmeter groß und bietet 300 (!) Sitzplätze im Innenbereich plus 100 Plätze im Freien auf den Planken und in der angrenzenden Seitenstraße.
Wie der Name verrät, dominiert Fleisch die Speisekarte. Abacco‘s bezieht sein Rindfleisch nach eigenen Angaben von eigenen Züchtern in den USA und Argentinien „aus nachhaltiger und ökologisch natürlicher Aufzucht“. Es wird auf einem heißen Stein auf einem Schweizer Steakhouse Brett serviert, so dass die Gäste es nach ihrem gewünschten Gargrad verzehren können. Das Unternehmen mit Sitz in Ludwigsburg betreibt zwölf Restaurants in Deutschland sowie ein weiteres in Österreich.
Elitis Greek Dining Project folgt in Mannheim auf das Andechser
Nach mehr als sieben Jahren Pause ist in einem Eckhaus am Dalbergplatz in N2 ein neuer Betrieb eingezogen. Elitis Greek Dining Project heißt der Nachfolger des Andechser, der im vergangenen Jahr schon ein Restaurant unter gleichem Namen in Kaiserslautern eröffnet hat. Vom rustikalen Charme mit viel dunklem Holz, den das Andechser versprüht hat, ist nichts geblieben. Das Restaurant auf zwei Etagen ist sehr modern eingerichtet. Auch Haxn und Schweinebraten sind Vergangenheit. Nun steht „authentische und einfache, aber auch feine und hochwertige Küche“ auf der Speisekarte.
Das Steakhouse und das griechische Restaurant sind eine absolute Bereicherung
Es dürfte ein spannender Konkurrenzkampf am Dalbergplatz werden. Denn auf der gegenüberliegenden Seite des Quadrats ist mit dem Dionysos ein weiteres griechisches Restaurant seit vielen Jahren etabliert.
Zwei Malatang-Imbisse in der Fressgasse in Mannheim eröffnet
Malatang heißt ein neues gastronomisches Streetfood-Konzept aus China, das immer häufiger in deutschen Städten angeboten wird, seit Kurzem auch in zwei kleinen Imbissen in der Freßgasse. Schon eine Weile am Start ist Mala Haus in Q4, jetzt ist Yangguofu in P3 neu dazu gekommen. Die Gäste bedienen sich zunächst an einem großen Kühlschrank aus einer Auswahl an Gemüse, Fisch und Fleisch.
Daraus stellen sie sich eine individuelle Bowl nach ihrem Geschmack zusammen. Mit einer Zange wählen sie ihre Wunschzutaten aus, füllen sie in eine Schüssel, die dann gewogen wird, bevor alles in einer heißen Brühe, die es in mehreren Geschmacksrichtungen gibt, gekocht wird. Franchisenehmer bei Yangguofu ist Junjie Xia, der seit einigen Jahren ein China-Restaurant in Schwetzingen betreibt.
Am Ring in R7 werden bald Tapas aufgetischt. In ein ehemaliges Pasta-Restaurant wird El Lobo einziehen, das sich in der Langen Rötterstraße einen Namen gemacht hat. Dort ist bereits seit April geschlossen, um den Umzug vorzubereiten.
Was Werbegemeinschafts-Chef Lutz Pauels zu den neuen Lokalen sagt
Der Vorsitzende der Werbegemeinschaft City, Lutz Pauels, freut sich über die neue Gastronomie in der Innenstadt. „Das Steakhouse und das griechische Restaurant sind eine absolute Bereicherung“, sagt er. Jede qualifizierte und ausgefallene Gastronomie sei willkommen. „Gute Lokale laufen auch gut. Viele Besucher kommen zum Essen in die Stadt.“ Trotz einer steigenden Zahl an Lokalen sei die Nachfrage dafür da.
Es dürfe jedoch nicht noch mehr Döner-Imbisse geben, „das ist zu einseitig“. Gerade auf der Freßgasse würde er sich mehr Kontinuität wünschen, dort kommt es häufig zu Wechseln bei Imbissbetrieben. Etwas skeptisch ist Pauels nur wegen der beiden benachbarten griechischen Lokale am Dalbergplatz: „Ich bin gespannt, ob das funktioniert.“
Der Werbegemeinschafts-Vorsitzende liefert auch eine Erklärung, warum häufig ein Restaurant oder Imbiss folgt, wo bisher Einzelhandel war: „Interessenten aus der Gastronomie bieten teilweise mehr Miete als ein Einzelhändler bereit wäre zu zahlen.“ Angesichts manch häufiger Wechsel müsse man an die Hausbesitzer appellieren, sich genau zu überlegen, wen und welche Nutzung sie zuließen: „Die ständigen Wechsel sind auch nicht gut für die Hauseigentümer“, so Pauels.
Sausalitos in Mannheim muss schließen
Doch nicht überall läuft es rund. Neuen Schwung und mehr Aufenthaltsqualität am Paradeplatz sollte die Gastronomie im früheren Postgebäude in O2 bringen. Ende 2022 eröffnete in einem der dafür vorgesehenen Lokale die bundesweit bekannte Restaurantkette Sausalitos. Doch nach nicht einmal drei Jahren ist das Ende gekommen. Im Frühjahr rutschte das Unternehmen in die Insolvenz.
„Ein geändertes Kundenverhalten seit der Coronapandemie und der damit verbundene, in der gesamten deutschen Gastronomie festzustellende Gästerückgang bei steigenden Kosten“, hatte damals ein Sprecher von Insolvenzverwalter Michael Schuster als Grund für die Schieflage genannt.
Weil sich kein Käufer fand, schlossen Mitte Juli fast 20 Restaurants. Der Standort Mannheim gehörte eigentlich zu den 16 Filialen, die weitergeführt werden sollten. Seit dem Wochenende bleiben nun auch dort die Türen geschlossen. „Hola Amigas und Amigos, leider mussten wir unseren Betrieb schließen. „Muchas Gracias“ für Eure Treue, Feierlaune und die vielen schönen Momente, die wir mit Euch teilen durften“, schreibt das Mannheimer Team auf Instagram. Einstweilen bleibt gastronomisch in O2 nur ein Dönerladen, denn ein zweites Restaurant, das an dieser Stelle vorgesehen war, hat bislang nicht eröffnet.
Kurzfristig könnte es zu weiteren Schließungen kommen, da auch andere gastronomische Betriebe in der Innenstadt ein Insolvenzverfahren durchlaufen. Wie berichtet, könnte es das Brauquadrat in R7 treffen. In Q6Q7 ist unter anderem das Pizza- und Pasta-Restaurant OhJulia seit mehr als einem Jahr geschlossen. Wegen des Insolvenzverfahrens des Betreibers sind im Quartier diese und weitere Gastro-Flächen blockiert.
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