Umwelt

Mannheimer Unternehmen bündeln Kräfte für mehr Nachhaltigkeit

In Mannheim haben sich Unternehmen zusammengetan, um gemeinsam an nachhaltigen Lösungen zu arbeiten.

Von 
Stefanie Ball
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Das Mannheimer Nachhaltigkeitsnetzwerk macht sich Gedanken über Energieeinsparpotenziale und andere Nachhaltigkeitsprojekte. © picture alliance/dpa/Henkel AG & Co. KGaA

Mannheim. Das erste Mannheimer Nachhaltigkeitsnetzwerk macht sich seit einem Jahr Gedanken über Energieeinsparpotenziale und andere Nachhaltigkeitsprojekte, und das nächste Netzwerk ist bereits in Planung. „Es haben sich mehrere Unternehmen gemeldet, die auch mitmachen wollen, sodass wir voraussichtlich 2026 das zweite Netzwerk starten“, berichtet Michael Kolb, Energieberater für Industrie- und Gewerbe bei der Mannheimer Klimaschutzagentur.

Das Netzwerk ist Teil der Bundesinitiative Energieeffizienz-Netzwerke; für Organisation und Moderation ist die Klimaschutzagentur Mannheim zuständig, energietechnische Beratung erhalten die zehn Unternehmen, die sich für das erste Netzwerk im vergangenen Jahr zusammengefunden haben, von der Eproplan GmbH aus Stuttgart. Denn am Ende – das Projekt ist auf drei Jahre angelegt – soll es auch ein konkretes Ziel geben, und das bedeutet bezogen auf alle beschlossenen Maßnahmen, jährlich mindestens 2400 Megawattstunden Energie einzusparen. Laut Kolb entspricht das einer zukünftigen jährlichen Reduktion der CO₂-Emissionen um rund 1200 Tonnen. Neben diesen Einsparzielen soll es auch einen Ausbau der erneuerbaren Energien geben.

Zwischenbilanz und Fazit: Der Austausch lohnt sich

Nach einem Jahr Netzwerken hat die erste Gruppe nun eine Zwischenbilanz gezogen. Das Fazit: Der Austausch lohnt sich. „Nachhaltigkeit ist noch immer ein neues Thema, vieles verändert sich“, sagt Nina Burger von Sax + Klee. Sie ist die Tochter von Geschäftsführer Andreas Burger und im Bauunternehmen offiziell für Nachhaltigkeit zuständig. Sie betont, dass es wichtig sei, bei diesem Thema branchenübergreifend und auch insbesondere entlang der Wertschöpfungskette, also mit Auftraggebern und Lieferanten, zusammenzuarbeiten.

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Dass Energieeffizienz und Klimaneutralität gerade die Baubranche vor große Herausforderungen stellten, sei dem Unternehmen bewusst, stellt Burger klar: „Wir beschäftigen uns schon lange damit, aber Baustellen nachhaltig zu gestalten, ist eine komplexe Angelegenheit.“ Zurzeit wird pilotmäßig auf einer „perfekten Baustelle“ erprobt, wo Ressourcen, in erster Linie sind es die mit Diesel betriebenen Baugeräte, eingespart werden können.

Von den Erfahrungen anderer Unternehmen profitieren

Auch Lochbühler Aufzüge macht mit beim Netzwerk. „Das Thema ist unumgänglich geworden, und wir wollen uns dem auch stellen“, sagt Marc-Steffen Lochbühler. Er ist der Enkel des Senior-Chefs des Mannheimer Traditionsunternehmens Lochbühler Aufzüge, der Großvater, inzwischen 91-jährig, führt gemeinsam mit seinen Söhnen, Marc-Steffens Vater und Onkel, die Geschäfte, während der 30-Jährige aktuell die Rolle der Assistenz ausfüllt.

Die Liste eines schonungsvollen Umgangs mit Ressourcen, seien es Rohstoffe, Energie oder menschliche Arbeit ist lang. © picture alliance/dpa/news aktuell

Er betont, dass die Produktion bei Lochbühler schon nachhaltig gewesen sei, bevor es das Wort überhaupt gab. „Wo möglich, modernisieren wir die Anlagen, anstatt sie komplett auszutauschen, und alte Bauteile wie zum Beispiel Stahlträger werden wiederverwertet.“ Doch die Liste eines schonungsvollen Umgangs mit Ressourcen, seien es Rohstoffe, Energie oder menschliche Arbeit ist lang – und manchmal fehle auf diesem speziellen Gebiet die fachliche Expertise, sagt der Junior Chef: „Da können wir von Erfahrungen anderer Unternehmen profitieren und uns was abschauen.“

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