Mannheim. Nächster Zukauf bei Snocks: Wie das Mannheimer E-Commerce-Unternehmen mitteilt, hat es kürzlich Femtis übernommen, einen Anbieter von Periodenunterwäsche. Es ist die zweite Akquisition der Mannheimer innerhalb weniger Monate. Im vergangenen November hatte Snocks das angeschlagene Berliner Activewear-Label Oceansapart gekauft.
„Femtis ist mit 2,1 Millionen Euro Umsatz in 2024 im Vergleich zu Snocks oder Oceansapart ein kleiner Player, aber genau darin liegt auch die Chance“, so Johannes Kliesch, Gründer und Co-CEO von Snocks. Das Unternehmen sei profitabel. Die Marke Femtis und der Onlineshop sollen erhalten bleiben.
Gemischte Zwischenbilanz nach Oceansapart-Übernahme
Die Snocks-Führung hatte vor einiger Zeit mitgeteilt, dass sie das Mannheimer E-Commerce-Unternehmen zu einem „House of brands“ ausbauen will. Mit Blick auf weitere mögliche Übernahmen sagt Snocks-Co-CEO Rehan Choudhry: „2025 ist für uns ein Jahr des Sortierens.“ Mit Snocks, Oceansapart und Femtis habe man nun drei starke Marken mit jeweils eigenem Fokus. Choudhry: „Das Fundament steht.“
Zu der Übernahme von Oceansapart hat Snocks-Gründer Kliesch unterdessen nach den ersten sechs Monaten eine gemischte Zwischenbilanz gezogen. So liege man aktuell beim Umsatz um rund 10 Millionen unter der ursprünglichen Jahresplanung. Eine der Hauptherausforderungen nach der Übernahme war es, den hohen Lagerbestand von Oceansapart – zum Zeitpunkt der Übernahme immerhin Waren im Wert von rund neun Millionen Euro – abzubauen. Inzwischen habe man den Bestand auf 5,5 Millionen Euro senken können, als Ziel würden drei Millionen angepeilt.
Snocks-Chef: „Influencer müssen Winterjacken im Sommer bewerben – das kann nicht funktionieren“
„Die Liquidität haben wir spürbar verbessert, aber es liegt noch immer zu viel von der falschen Ware im Lager – und genau das ist der Hauptgrund, warum wir unser Umsatzziel verfehlt haben“, wird Kliesch in einer Mitteilung zitiert. „Influencer müssen gefühlt Winterjacken im Sommer bewerben, klar kann das nicht funktionieren – da haben wir noch ein Problem.“ Der Snocks-CEO rechnet nach eigenen Angaben damit, dass sich die Situation durch Verbesserungen im Einkauf im dritten, spätestens aber im vierten Quartal bessert. Dann sollen auch Bestseller im Sortiment wieder ausreichend verfügbar sein.
Fortschritte sieht Kliesch unterdessen bei der Verbesserung des Onlineshops von Oceansapart, auch die Überarbeitung der Preisstrategie – unter anderem weniger Massenrabatte – zeige Erfolge. „Wir sind deutlich profitabler als gedacht, wir haben circa die Hälfte des Kaufpreises für Oceansapart bereits refinanziert, die Organisation des Teams steht, die Synergien gehen auf.“ Unter dem Strich sei die Akquisition „absolut richtig“ gewesen.
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