Energie

Mannheimer MVV steigert Gewinn kräftig

Das MVV Energie AG aus Mannheim ist gut ins Geschäftsjahr 2023 gestartet. Wie sich Umsatz und Ergebnis im ersten Quartal entwickelt haben, erklärt MVV-Vorstandschef Georg Müller

Von 
Walter Serif
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Mannheim. Die MVV Energie AG hat einen guten Start ins Geschäftsjahr 2023 hingelegt. „Mit unserem Kurs #klimapositiv und unseren sich ergänzenden Geschäftsmodellen sind wir gut aufgestellt, um weiterhin nachhaltig wachsen zu können“, bewertete MVV-Chef Georg Müller die Zahlen für das erste Quartal, das mit dem alten Jahr endete. Beim Umsatz legte das Mannheimer Energieunternehmen deutlich und beim Ergebnis besonders stark zu.

Mannheimer sparen Gas

Die Umsatzsteigerung um 21 Prozent auf rund 1,6 Milliarden Euro führt die MVV vor allem auf die höheren Großhandelspreise für Strom und Gas zurück. Das Ergebnis (Ebit) – 223 Millionen Euro – stieg im Vergleich zum Vorjahr um 142 Prozent. Mitverantwortlich für diesen hohen Gewinn ist der Verkauf der tschechischen MVV-Tochter im Berichtsquartal. Ohne diesen Einmaleffekt sinkt das Ergebnis auf 145 Millionen Euro, das ergibt aber immer noch ein Plus von 58 Prozent.

Zum kräftigen Ergebnisanstieg im ersten Quartal trugen auch die Gewinne bei, die die MVV-Tochter Juwi aus dem internationalen Projektentwicklungsgeschäft mit Solarparks in den USA und in Japan erzielen konnte. Negativ wirkte sich dagegen die Erlösabschöpfung für den Monat Dezember 2022 aus, mit der der Bund einen Teil der Strompreisbremse finanzieren will. Außerdem belastete die vergleichsweise milde Witterung das Ergebnis.

Auch durch die Einsparmaßnahmen der MVV-Kunden ist der Wärme- und Gasabsatz im ersten Quartal gesunken. Nach Angaben des Energieunternehmens haben die Kunden beispielsweise von Oktober 2022 bis Januar 2023 durch ihr energiesparendes Verhalten witterungsbereinigt bis zu 15 Prozent weniger Gas verbraucht als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. „Damit haben die eindringlichen Aufrufe des Bundes und der EU ebenso Wirkung gezeigt wie unsere Informationskampagne zum Energiesparen“, sagte Müller.

Nach dem erfolgreichen Start ins neue Geschäftsjahr erwartet der Vorstandsvorsitzende, dass sich das Ergebnis ohne Veräußerungsgewinne auf dem Niveau des Vorjahres bewegen wird. Im Geschäftsjahr 2022 lag es bei 298 Millionen Euro. Wenn alles gut läuft – also bitte keine Rezession! – kann sich Müller auch vorstellen, dass die MVV das Ergebnis sogar übertreffen kann.

Positiv äußerte sich Müller zum Krisenmanagement in der Energiekrise. „Deutschland hat sich bisher in der Energiekrise nicht schlecht behauptet.“ Der Bundesregierung stellte Müller ein gutes Zeugnis aus. Sie hat nach seiner Einschätzung mit ihren Maßnahmen zur Sicherung der Energieversorgung und zur sozialen Abfederung der Energiepreise die richtigen Schwerpunkte gesetzt.

Investition in Umbau

Müller betonte, dass Deutschland das Ziel Klimaneutralität nicht aus den Augen verlieren dürfe. „Nun gilt es, den Blick wieder weiter nach vorn zu richten auf den langfristigen Umbau“, forderte der Vorstandschef. Am Hauptziel des Unternehmens – #klimapositiv ab spätestens 2040 – hält er fest.

Deshalb habe die MVV-Gruppe im Berichtsquartal 78 Millionen Euro in den Umbau der eigenen Energieversorgung gesteckt. Den Gewinn aus dem Verkauf der tschechischen Tochter will die MVV, so Müller, „in den weiteren Ausbau unseres Mannheimer Modells und damit in die Wärmewende, die Stromwende und in grüne Kundenlösungen investieren“.

Redaktion Reporter für Politik und Wirtschaft

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