Börse

Wegen SAP: Neuer Dax ohne Kappungsgrenze geplant

Die Deutsche Börse plant einen Dax-Zwilling ohne Kappungsgrenze aufgrund des starken Börsenwerts von SAP.

Von 
Alexander Jungert
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Blick in den Handelssaal der Deutschen Börse in Frankfurt. © picture alliance/dpa

Walldorf. Als Reaktion auf den stark gewachsenen Börsenwert von SAP plant die Deutsche Börse einen zweiten Leitindex – einen Dax-Zwilling quasi. Nur ohne Kappungsgrenze. Ein Sprecher von ISS Stoxx, die Tochter des Börsenbetreibers, bestätigte ein Bericht von „Capital“, nachdem „eine Version des Dax 40 ohne Obergrenzen“ entwickelt werden soll. Noch im ersten Quartal soll diese veröffentlicht werden.

SAP ist aktuell an der Börse rund 332 Milliarden Euro wert. Gemessen an der gesamten Marktkapitalisierung aller 40 Dax-Werte von etwa 1,54 Billionen Euro ist das laut Nachrichtenagentur Reuters eine Quote von rund 21 Prozent.

Genau hier liegt das Problem, denn: Bislang ist die Gewichtung eines Börsenwertes im Dax auf 15 Prozent begrenzt. Wenn ein Unternehmen diese Schwelle überschreitet, wird sein Gewicht bei diesem Wert quasi „eingefroren“. Fonds, die den Index 1:1 nachbilden (ETF), müssen Aktien verkaufen, um das Gewichtungsverhältnis aufrechtzuerhalten.

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Da SAP in jüngster Zeit die Schwelle von 15 Prozent immer wieder gerissen hat – also zu groß für den Dax ist – ist eine Diskussion über die Kappungsgrenze entbrannt.

SAP begrüßt die Pläne für einen neuen Dax

Was hätten Anleger von einem neuen Dax? Er würde die Möglichkeit bieten, vom starken Kurswachstum eines Schwergewichts wie SAP zu profitieren. Dafür müssten ETF-Anbieter allerdings entsprechende Produkte ins Sortiment nehmen.

Berechnungen zeigten „keine signifikanten Unterschiede in den Risiko- und Renditeeigenschaften der beiden Versionen“, teilt ISS Stoxx weiter mit. Die Volatilität des neuen Dax könne aufgrund der stärkeren Abhängigkeit von einzelnen Aktien jedoch in Zukunft höher sein.

Ein Sprecher von SAP teilte am Montag lediglich mit, man begrüße „die Entwicklung“.

Redaktion berichtet aus der regionalen Wirtschaft

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