Mannheim. Kurz vor der dritten Verhandlungsrunde in der Metall- und Elektroindustrie testet die IG Metall die Streikbereitschaft der Beschäftigten auch in Mannheim. Für Mittwochmorgen hat die Gewerkschaft die Beschäftigten von Daimler Truck und Daimler Buses auf dem Waldhof zu einem Warnstreik aufgerufen. Geplant sind Kundgebungen vor Tor 2 um 10.30 und 18.30 Uhr. Insgesamt erwartet die IG Metall rund 3000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Außerdem werden die Beschäftigten der Nachtschicht am 31. Oktober frühmorgens aufgerufen, ihre Arbeit früher zu beenden und direkt vom Arbeitsplatz nach Hause zu gehen.
Auch die Beschäftigten von ART Antriebs- und Regeltechnik in Hockenheim, einem Unternehmen, das u.a. Schaltschränke baut, werden am Mittwoch zum Warnstreik aufgerufen. Um 11.30 Uhr findet eine kleine Kundgebung vor dem Betrieb statt.
Die dritte Verhandlungsrunde findet am Donnerstag statt. Bisher liegen die beiden Parteien noch weit auseinander. Sieben Prozent mehr Lohn in zwölf Monaten fordert die IG Metall, 3,6 Prozent bieten die Arbeitgeber - allerdings gestreckt über mehr als zwei Jahre.
IG Metall-Bezirksleiterin und Verhandlungsführerin Barbara Resch hatte am Dienstag nach den ersten Warnstreiks in Baden-Württemberg erklärt: "Das war ein gelungener Warnstreikauftakt, der den Arbeitgebern zeigt, dass die Beschäftigten es ernst meinen und sie den Unmut der Beschäftigten spüren lässt. Und das war nur der Anfang.“
Die Arbeitgeber der Metall- und Elektroindustrie haben den Beginn der von der IG Metall angekündigten Warnstreiks in der Region scharf kritisiert. „Die wirtschaftliche Lage in unserer Industrie ist ausgesprochen schlecht, eine schnelle Besserung ist nicht in Sicht“, sagte Arnd Suck, der Geschäftsführer der Südwestmetall-Bezirksgruppe Rhein-Neckar-Odenwald, in Mannheim: „Tarifpolitik mit der Brechstange ist da fehl am Platz.“
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