Urlaub mit dem E-Auto: Gut geplant ist halb gelungen

Von 
Solveig Grewe
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mid Groß-Gerau - Eine Fahrt in den Urlaub mit dem Elektroauto erfordert sorgfältige Planung und viel Zeit. © Da6 Studio / pixabay.com

Wer Klima schonend und preisgünstig verreisen möchte, entscheidet sich immer öfter für das Elektro-Auto, zumal die Hürde Ladenetz deutlich niedriger geworden ist. Dennoch gibt es beim Reisen im Stromer einige notwendige Vorbereitungen zu treffen. Experten des Versicherers ARAG nennen die wichtigsten Punkte.

1,08 Millionen zugelassene Elektroautos gibt es laut dem Anbieter für Markt-und Konsumdaten Statista aktuell in Deutschland. Schon bei der Auswahl des Feriendomizils sollten verfügbare Ladepunkte eine wichtige Rolle spielen, denn aktuell schaffen reine Elektrofahrzeug eine Strecke von rund 500 Kilometern. Viele Hotels, Campingplätze oder Ferienhäuser sind bereits mit Ladestationen oder Wallboxen ausgestattet. Zudem gibt es zahlreiche kostenfreie, öffentliche Ladestationen, etwa auf Parkplätzen großer Supermärkte oder Einkaufszentren. Für die Freischaltung der Ladesäule ist allerdings meist eine Karte oder App erforderlich.

Egal, ob in Deutschland oder dem europäischen Ausland: Man ist gut beraten, eine entsprechende App auf dem Smartphone zu haben, die Ladepunkte und deren Verfügbarkeit anzeigt. Dabei haben laut ARAG Experten in der Regel die Apps der Automobilhersteller die Nase vorn. Oft bieten sie eine eigene Navigationshilfe an, außerdem informieren sie um Art der Stecker, Ladeleistung und Preise. Aber auch andere Anbieter wie zum Beispiel Goingelectric, Chargemap oder A Better Routeplaner sind zuverlässig.

Noch wichtiger als im Inland ist eine solche App für das Ausland, denn sie kann auch zur Freischaltung der Ladestation dienen, ebenso wie zum Bezahlen. Auf die zu Hause bewährte RFID-Karte (Radio Frequency Identification) sollte man sich dort eher nicht verlassen. Dennoch kann eine Ladekarte auch eine gute Lösung sein. Dann empfiehlt es sich, bereits von zu Hause um die Karte eines Anbieters aus dem entsprechenden Land zu kümmern - so vermeidet man mögliche Roamingkosten und hat mehr Sicherheit, dass vor Ort alles funktioniert. Freischaltung und Bezahlung sind alternativ auch über auf den Säulen angebrachte QR-Codes möglich; diese führen dann auf eine Website mit Bezahlfunktion.

Girocard oder Kreditkarte sind aktuell noch keine verbreitete Lösung, daher warnen die ARAG Experten davor, sich darauf zu verlassen. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) hat zwar angekündigt, dass sich dies ab 1. Juli ändern soll, aber zunächst geht es dabei um neue Ladesäulen, die dann mit Kartenzahlfunktion ausgestattet sind, während bestehende nicht nachgerüstet werden.
In Ost- und Südosteuropa lässt das Ladenetz insgesamt noch zu wünschen übrig. Insbesondere Bulgarien, Kroatien, Rumänien, Polen und Griechenland haben bei der Anzahl der Elektrostationen noch viel Luft nach oben. Dort gilt es umso mehr, lieber zu früh als zu spät nachzuladen. Denn wenn an einer Säule mal etwas nicht klappt, sollte der Akku es noch hergeben, eine Station weiterzufahren.

Und sollte es doch einmal nicht geklappt haben und man ist gestrandet? Dann empfiehlt sich immer als erste Wahl der Anruf beim Hersteller, der in der Regel einen Notservice bietet. Aber auch Pannendienste und der Kfz-Schutzbrief sind eine Lösung. Entweder kann der Retter dann vor Ort nachladen oder er bringt das leergefahrene Auto zur nächsten Station.

Wer langsamer und damit energiesparend fährt, sucht seltener eine Ladestation. Zeit ist überhaupt etwas, von dem E-Auto-Fahrer mehr einplanen sollten. Denn auch das Laden der Batterie dauert deutlich länger als eine Tankfüllung. Aber die Zeit kann eben auch als sinnvolle Pause dienen und somit auch der Sicherheit.

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