Im Test

Kia Picanto: Kleiner Wagen mit großer Ausstattung

Kia betreibt Modellpflege beim Picanto und verpasst dem Flitzer viele Funktionen und Assistenzsysteme

Von 
Christian Schall
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Der Kühlergrill ist nach dem Facelift geschlossen und glänzt schwarz, der Lufteinlass wurde vergrößert und die Nebelscheinwerfer sind auffälliger und eckiger. © KIA

Mannheim. Was haben Citroën C1, Peugeot 108, Ford Ka und Skoda Citigo gemeinsam? Es ist eine Familie an Kleinwagen, die noch jung ist, von ihren Herstellern aber aus dem Programm gestrichen wurde. Dadurch mag zwar manche Kaufentscheidung leichter fallen, das Angebot in diesem Segment ist mit dem Streichkonzert aber deutlich übersichtlicher geworden.

Kia dagegen hält daran fest und investiert beim Picanto in die Weiterentwicklung. Bei der letzten Modellpflege ist der Kleinwagen mit optimierten Motoren, überarbeitetem Schaltgetriebe, Infotainmentsystem inklusive 8-Zoll-Touchscreen oder zahlreichen Assistenzsystemen aufgewertet worden.

Kia Picanto 1.2 GT-line

Motor: Vierzylinder-Benzinmotor

Hubraum: 1197 ccm

Leistung: 62 kW / 84 PS

Max. Drehmoment: 120 Nm

Antrieb: Frontantrieb, Fünf-Gang-Schaltgetriebe

Höchstgeschw.: 173 km/h

Beschleunigung: 0 bis 100 km/h in 12,5 Sekunden

Verbrauch pro 100 Kilometer (Werksangaben/WLTP): 5,6 l /Testverbrauch: 5,8 l

CO2-Emission: 127 g/km

Schadstoffklasse: Euro 6d

Leergewicht: 1094 kg

Länge: 3595 mm, Breite: 1595 mm, Höhe: 1485 mm

Kofferraum: 255-1010 l

Preis: 17 790 Euro

Serienausstattung: 16-Zoll-LM-Räder, el. Fensterheber, Klimaautomatik, Navigationssystem, Bordcomputer, el. u. beheizb. Außenspiegel, Sport-Lederlenkrad, Rückfahrkamera, Sitzheizung vorn, Türgriffe in Chromoptik, induk. Smartphone-Ladestation u. -integration, Lederausstattung, versch. Assistenzsysteme, 7 Jahre Garantie. cs

Der Testwagen hat sich in der sportlichen GT-line vorgestellt. Diese ist laut Kia nun stärker an die größeren GT-Modelle der Koreaner angelehnt. Mit mehr Bodenfreiheit und Crossover-Optik kommt er selbstbewusster daher und erscheint alles andere als mickrig. Merkmale des attraktiven Designs sind bulligere Stoßfänger, die ihn kantiger und breiter erscheinen lassen.

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Die Gestaltung des Innenraums ist zumindest beim GT-line weitgehend geblieben. Das bedeutet: Die Passagiere nehmen auf schwarzen Ledersitzen (Nachbildung) Platz. Einen optisch schönen Kontrast zum Schwarz bieten rote Akzente wie Seitenwangen an den Sitzen oder Ziernähte an Lenkrad, Türen und Schaltknauf. Wie in diesem Segment zu erwarten ist, dominiert bei den Materialien Hartplastik. Trotzdem gefällt die Verarbeitung, denn nichts knarzt.

Bei der Bedienung machen es die Koreaner den Nutzern einfach. Viele Funktionen können am Lenkrad eingestellt werden. Lüftung und Heizung werden über Tasten und Drehschalter gesteuert, die Bedieneinheit ist so platziert und sortiert, dass die Regelung auch gelingt, ohne den Blick von der Straße zu nehmen.

Unter der Fronthaube arbeitet ein 1,2-Liter-Vierzylinder, der nur als GT-line erhältlich ist. Ansonsten ist ein Dreizylinder mit 67 PS vorgesehen. Dieser ist jetzt auch mit Automatikgetriebe zu bekommen. Entscheidet man sich für das Schaltgetriebe, ist der Picanto kurioserweise nur für vier Personen zugelassen.

Hohe Drehzahlen erwünscht

Beim Beschleunigen muss sich der Saugmotor im Stadtverkehr nicht verstecken. Bis zu einem Tempo von 70 bis 80 hält er gut mit. Das Aggregat mag hohe Drehzahlen. Auf der Autobahn sollte man deshalb spontane Überholvorgänge vermeiden. Die Federung reagiert hin und wieder etwas hart auf unebene Straßenbeläge. Aufgrund seiner Länge in Verbindung mit einer leichten, gut zu beherrschenden Lenkung ist der Picanto sehr wendig.

Für eine Außenlänge von nur 3,60 Meter ist das Platzangebot in Ordnung. Fahrer und Beifahrer kommen sich nicht zu nahe und können sich über genügend Kopf- und Beinfreiheit freuen. Der Einstieg zur hinteren Sitzreihe gelingt ohne Mühe. Dort ist die Bewegungsfreiheit für die Beine recht eingeschränkt. Und zumindest große Insassen nehmen rasch Kontakt zum Dach auf.

Nicht alltäglich für Kleinwagen ist die Auswahl an Assistenzsystemen. Ein Beispiel: Zusätzlich zu den roten Leuchten in den Außenspiegeln warnt der Tote-Winkel-Assistent beim Spurwechsel akustisch. Zum serienmäßigen Frontkollisionswarner mit Bremseingriff gibt es im GT-line eine erweiterte Funktion mit Fußgängererkennung.

Mit der Modellpflege ist die Auswahl auf zwei Versionen geschrumpft. Der Grundpreis liegt inzwischen bei 16 340 Euro. Dafür gibt es aber unter anderem Klimaautomatik, Navigationssystem, Rückfahrkamera oder Freisprecheinrichtung. Der sehr gut bestückte GT-line startet bei 19 430 Euro. Und, wie üblich, gewährt Kia sieben Jahre Garantie bis 150 000 Kilometer.

Redaktion Redakteur in der Wirtschaftsredaktion

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