Leichtathletik

Simon Batz sieht Steigerungspotenzial

MTG-Weitspringer siegt in Weinheim, Kugelstoßerin Yemisi Ogunleye glänzt in Rehlingen

Von 
Christian Rotter
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Simon Batz von der MTG Mannheim landete bei der Kurpfalz Gala in Weinheim auf dem ersten Platz, obwohl seine Sprünge technisch nicht ganz einwandfrei waren. © Ralf Görlitz

Weinheim/Rehlingen. Bei der Kurpfalz Gala in Weinheim hat Simon Batz für das stärkste Ergebnis aus Sicht der MTG Mannheim gesorgt. Der deutsche Hallenmeister gewann den Weitsprung-Wettbewerb mit 7,86 Metern, war aber nicht ganz zufrieden. „Die Platzierung ist natürlich klasse, die Weite auch ganz okay. Aber technisch war das noch nicht gut. Da habe ich heute viel liegengelassen“, sagte der 20-Jährige.

Die Show stahlen Batz ein wenig seine weiblichen Disziplinkolleginnen. Mit Mikaelle Assani (SCL Heel Baden-Baden) ging ein neuer Stern am Leichtathletik-Himmel auf. Nur eine sprang weiter, dann verlor Agate de Sousa komplett die Fassung. Das Sepp-Herberger-Stadion in Weinheim war einmal mehr Schauplatz großer Gefühle.

De Sousa schlug die Hände vors Gesicht, trippelte aufgeregt vor der gut besetzten Haupttribüne. Gerade war noch ein Raunen zu hören gewesen, der letzte Versuch des Weitsprung-Wettbewerbs zog die 800 Zuschauer in den Bann. Es dauerte ein paar Sekunden, bis die Weite verkündet wurde: 7,02 Meter. Jetzt gab es kein Halten mehr für die 22-Jährige aus dem zweitkleinsten Staat Afrikas. Die Tränen flossen, sie wusste nicht, wohin mit ihren Emotionen. Und weil diese Weite Landesrekord von São Tomé und Príncipe, einem Mini-Inselstaat 20 Kilometer vor der Küste Kameruns und Gabuns, ist, musste noch einmal genau gemessen werden. Am Ende waren es sogar 7,03 m. „Ich weiß nicht, was ich sagen soll“, stammelte de Sousa.

Assani setzt sich größere Ziele

Dafür wusste es die Frau, die gerade von ihr geschlagen worden und dennoch genauso Gewinnerin der Gala war: Mikaelle Assani. Die 20-jährige Pforzheimerin führte bis zum letzten Versuch mit sensationellen 6,91 Metern aus dem ersten Durchgang. „Es war klar, dass das passieren kann. Wenn eine die mentale Stärke hat, noch so etwas rauszuhauen, dann Agate“, war die für den SC Heel Baden-Baden startende Überfliegerin auch mit Platz zwei überglücklich. Die 20-Jährige hatte die Qualifikation für die U-23-EM in Finnland im Blick, jetzt überbot sie sogar die geforderten 6,65 Meter für die WM der Aktiven in Budapest gleich zweimal.

„Die Woche über konnte ich wegen einer Fußverletzung gar nicht trainieren, wusste nicht, ob ein Start überhaupt möglich ist. Dann haue ich so einen raus. Ich könnte heulen vor Glück“, sagte die Weitfliegerin. „Jetzt gilt es durchzuatmen und die Ziele neu zu definieren.“ Bei der U-23-EM in Espoo hatte sie ursprünglich um die Medaillen mitspringen wollen. „Jetzt muss ich eigentlich Gold anpeilen“, sagte Assani.

Auch Lisa Nippgen durfte Weinheim mit einem guten Gefühl verlassen. Die Sprinterin der MTG Mannheim belegte über 100 Meter den dritten Platz – in Saisonbestleistung von 11,51 Sekunden. Der Sieg ging an die Amerikanerin Dezerea Bryant (11,43.). Über die doppelte Distanz legte Nippgen noch einen drauf. Mit den 23,34 Sekunden, die hinter Louise Wieland (Hamburger SV/23,17) zum zweiten Platz reichten, feierte sie eine persönliche Bestmarke.

Beim Pfingstsportfest in Rehlingen katapultierte sich Yemisi Ogunleye in neue Sphären. Die MTG-Kugelstoßerin pulverisierte ihre Bestleistung auf 19,31 Meter. Damit siegte sie klar vor Julia Ritter (TV Wattenscheid/17,54 m). Ebenfalls stark: Über 100 Meter war Robin Ganter in 10,30 Sekunden bester Deutscher. Der Brasilianer Felipe Bardi war am schnellsten (10,16). AT/cr

Redaktion Koordinator der Sportredaktion

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