Marrakesch/Wetzlar/Weinheim. Die deutschen Leichtathleten haben in Abwesenheit von Europameisterin Konstanze Klosterhalfen beim Diamond-League-Meeting im marokkanischen Marrakesch überzeugt. Hochspringerin Christina Honsel und Kugelstoßerin Yemisi Ogunleye von der MTG Mannheim belegten am Sonntag den zweiten Platz.
Honsel bewältigte 1,91 Meter im ersten Versuch. Höher sprang nur die Serbin Angelina Topic, die mit 1,98 Metern einen nationalen Rekord aufstellte. Hallen-Vizeweltmeisterin Ogunleye erzielte mit der Kugel eine Weite von 19,40 Metern, verpasste damit ihre Freiluft-Bestmarke nur um vier Zentimeter und musste sich nur Chase Jackson aus den USA geschlagen geben, die auf genau 20 Meter kam. Dreispringer Max Heß wurde Vierter und verpasste mit 16,85 Metern um fünf Zentimeter knapp das Podium. Es siegte der Kubaner Lázaro Martínez mit 17,10 Metern.
Honsel, Ogunleye und Heß waren die einzigen deutschen Teilnehmer in Marrakesch. Ursprünglich wollte auch 5000-Meter-Europameisterin Klosterhalfen an den Start gehen. Die 27 Jahre alte Ausnahmeläuferin hatte sich dann aber dazu entschieden, in der Höhe von St. Moritz in der Schweiz am Formaufbau für die EM in Rom sowie die Olympischen Spiele in Paris zu arbeiten und das Meeting somit auszulassen.
Neben Ogunleye überzeugten am Pfingstwochenende zweite weitere MTG-Athleten: Sprinter Robin Ganter in Wetzlar und Weitspringer Simon Batz bei der Kurpfalz Gala in Weinheim. Über 100 Meter musste sich Ganter in 10,20 Sekunden nur dem dem Nigerianer Seye Ogunulewe (10,19) geschlagen geben, über 200 Meter revanchierte er sich und siegte in starken 20,60 Sekunden vor Ogunulewe (20,61).
Batz nutzt Kurpfalz Gala zu hochkarätiger Technikeinheit
Batz verfehlte in Weinheim zwar die Acht-Meter-Marke und landete mit 7,75 Metern hinter dem Franzosen Tom Campagne (7,85 m), das konnte der 21-Jährige allerdings locker verschmerzen. „Nachdem wir die letzten Wochen viel gereist sind, bin ich heute aus verkürztem Anlauf gesprungen, also mit vier Schritten weniger als normal. Auch haben wir diese Woche hart durchtrainiert und das war heute – blöd gesagt – ein Techniktraining“, sagte der 21-Jährige, der zuletzt unter anderem bei seiner Diamond-League-Premiere mit Rang vier in Doha (8,13 m) für Aufsehen gesorgt hatte.
Sein Trainer teilte diese Einschätzung. „Wir haben eine Technikeinheit in den Wettkampf gelegt, insofern hat Simon das gut gemacht“, sagte Sebastian Bayer und ergänzte: „Mit einem Acht-Meter-Sprung hat es diesmal leider nicht geklappt, weil der technische Ausreißer nach oben gefehlt hat. In diesem Bereich hat Simon noch viel Potenzial. Ich bin aber fest davon überzeugt, dass wir das in Richtung EM immer besser in den Griff bekommen werden.“ In Rom geht es vom 7. bis 12. Juni um EM-Medaillen. cr/dpa
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