Mannheim. Die Neubaustrecke Mannheim-Frankfurt wackelt wegen Finanzierungsproblemen – nun macht sich Mannheims Oberbürgermeister Christian Specht (CDU) für das Projekt stark. „Der leistungsfähige Ausbau des Knotens Mannheim ist entscheidend für wirtschaftliches Wachstum, Klimaschutz und die Mobilität von Millionen Menschen in ganz Europa – er darf nicht weiter verzögert werden!“, erklärte er am Donnerstag laut Mitteilung.
Finanzierung und Bau müssten in den laufenden Haushaltsverhandlungen sichergestellt werden. Nach Angaben der Stadt hat Specht gemeinsam mit Stefan Dallinger, Vorsitzender des Verbands Region Rhein-Neckar, Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder (CDU) um ein Gespräch gebeten.
Neubaustrecke Mannheim-Frankfurt: Hoffnung auf schnellere Bahnverbindungen
Mit der neuen Strecke zwischen Frankfurt und Mannheim soll sich die Fahrzeit zwischen den Ballungsräumen Rhein-Main und Rhein-Neckar deutlich verkürzen – und es sollen viel mehr Verbindungen möglich sein. Die jetzige Trasse gilt als hoffnungslos überlastet. Das Projekt dürfte Milliarden kosten. Nur: bisher ist das Geld nicht eingeplant. Mitte Juli sagte der Vorsitzende des Verkehrsausschusses, Tarek Al-Wazir (Grüne), der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“, die Neubaustrecke sei „massiv gefährdet“ – trotz des 500 Milliarden-Sondervermögens für die Infrastruktur.
Die heutige Verbindung sei ein Flaschenhals im europäischen Nord-Süd-Korridor von der Nordsee bis ans Mittelmeer, der sich auf den Güter- und Personenverkehr auf dieser wichtigen europäischen Strecke auswirke, sagte Specht weiter. „Umso unverständlicher ist, dass nun schon wieder die Finanzierung dieses zentralen Projekts auf der Kippe steht, das wir seit knapp 40 Jahren diskutieren.“
Die Bahn hatte angekündigt, ab 2026 den Halt des Regionalexpress 70 in Mannheim-Waldhof entfallen zu lassen, weil Schienenkapazitäten fehlen. „Damit verlieren viele Pendlerinnen und Pendler, die bei den großen Unternehmen in Norden der Stadt arbeiten, eine wichtige Anbindung. Eine Wiederaufnahme des Halts ist dabei auch von zusätzlichen Kapazitäten durch die Neubaustrecke abhängig“, so Specht.
Landrat Stefan Dallinger erinnerte daran, dass der Verband Region Rhein-Neckar seit Jahren die Abstimmung unter Kommunen und Regionalforum organisiere. „Die Region hat alle Betroffenen hinter eine Konsenstrasse gebracht, die der Bahn den Planungsprozess wesentlich erleichtert hat“, teilte er mit. „Daher fordern wir, die Planung der Neubaustrecke Frankfurt-Mannheim konsequent weiterzuverfolgen und die einzelnen Planfeststellungsabschnitte zügig einzuleiten.“
Um die Wirtschaft der Region dauerhaft zu unterstützen und die Verkehrswende zu erreichen, sei es notwendig, dass langfristige und verlässliche Finanzierungspläne für den Verkehrssektor seitens des Bundes aufgestellt würden.
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