Zu den Artikeln „Wunsch nach mehr schattigen Plätzchen“ vom 2. Juni und „Buga-Gastronomie auf dem Prüfstand“ vom 10. Juni:
Da sag noch einer was anderes als: Die Polizei, Dein Freund und Helfer! Wir saßen auf dem großen Platz im Spinelli-Buga-Gelände mit Blick auf den Eingangsbereich, wartend auf unsere Kinder und Enkelkinder, mit denen wir dort verabredet waren. Ein freundlicher Polizist der dortigen Wache lief zufällig an uns vorbei, freundlich grüßend, wobei ich beiläufig bemerkte, dass uns hier jetzt ein Sonnenschutz guttun würde.
Dem stimmte er, um sich schauend, zu. Der nächste Schattenplatz wäre unter der U-Halle zu erreichen, zu weit, wenn man sich eben am Eingangsbereich verabredet habe. Das wolle er jedenfalls mal als Anregung an die Buga-Verwaltung weitergeben. Aber – damit gab er sich hier und heute nicht zufrieden. Er hatte eine Idee. Er bat um kurze Geduld, ging schnurstracks zur Wache zurück, um kurz drauf doch tatsächlich freudestrahlend mit einem knallroten Regenschirm zurückzukommen.
Den überließ er uns, bis unsere Familie beisammen war. Er erlaubte mir sogar, ein Foto von ihm zu machen, wie er mit dem Schirm auf uns zukam. Und er machte umgekehrt eines von uns, mit rotem Schatten spendenden Sonnenschirm. Mein Mann meinte noch, das ist ein Grund für meine Frau, einen Leserbrief im „MM“ zu schreiben. Oh ja, meinte er, „sehr gern!“ Und der Kommentar eines unserer Enkelkinder: „Der ist aber voll nett zu Euch gewesen!“
Schon bei meinem ersten Besuch auf der Buga/Spinelli ist mir aufgefallen, dass es bei hohen Temperaturen ein Problem geben wird. Ich war aber der Meinung, dass noch einige Sonnenschirme aufgestellt werden. Fehlanzeige. Die Biergärten sind mit Schirmen gut bestückt, im Gelände aber sind schattige Plätze Mangelware.
Umso ärgerlicher, dass bei der Weinbar die vorhandenen Schirme bei sonnigen 27 Grad zugemacht wurden. Großes Unverständnis nicht nur bei den Gästen, die umgehend den Platz verließen, sondern auch bei den Betreibern selbst. Auf Nachfrage hieß es, wegen dem Wind. Die Tage zuvor war es weitaus windiger und die Schirme blieben geöffnet. Ein Verantwortlicher war leider nicht zu erreichen, deshalb wurden von einigen Gästen die Schirme zum Glück wieder geöffnet.
Diese Tage wollte ich am Nachmittag zur Bundesgartenschau in den Spinelli-Park. Dazu wollte ich einfacherweise den Bundesgartenschau-Express vom Mannheimer Hauptbahnhof nehmen. Mit Erstaunen musste ich am Bahnhof allerdings feststellen, dass die letzte Bahn um circa 14 Uhr fährt, zurück mit der direkten Linie von Spinelli zum Hauptbahnhof ist das am späteren Nachmittag auch nicht mehr möglich. Es ist ein lästiges Umsteigen angesagt, man denke hier vor allem an Ortsfremde. Zum Luisenpark hingegen fahren den ganzen Tag drei Linien, davon auch eine extra eingerichtete Bundesgartenschau-Linie.
Tut mir leid, aber das ist im Zeichen der Verkehrswende für mich und andere – auch für Mitarbeiter am Informationsstand der Bundesgartenschau bei Spinelli – nicht nachvollziehbar. Man möchte sich weltstädtisch geben, kommt aber über ein kleinstädtisches Denken und Handeln nicht hinaus. Ist das bei den Verantwortlichen niemanden aufgefallen? Ach, ich vergaß, die hatten dafür keine Zeit, die mussten sich ja um das Outfit der AWO-Girls kümmern!
Bundesgartenschau 2023, hochsommerliche Temperaturen. Eine städtische Veranstaltung, doch in keinem der Parks ein Trinkwasserspender oder wenn, nicht leicht zu finden. Da packt sich dann das ältere Ehepaar, die Familie mit Kindern oder wer auch immer, ein paar Wasserflaschen in die Handtasche und trägt sie stundenlang durch die Parks. Warum? Um nicht 3,95 Euro für 0,5 Liter Wasser bezahlen zu müssen, wohlgemerkt direkt aus dem Kühlschrank. Zum Beispiel in einem Café im Luisenpark, ohne Service, Selbstbedienung, nur zum Mitnehmen. Den Kalkulationsaufschlag kann sich jeder ausrechnen. Muss das sein?
Info: Originalartikel unter https://bit.ly/45ZbDNP und unter https://bit.ly/3oUkekm