„Kriegstüchtig sein zu wollen“ bedeutet, dass man sich entschlossen hat, im Hauen und Stechen um die Rohstoffe dieser Welt ab sofort auch gewaltsam mitmischen zu wollen.
„Kriegstüchtig sein“ bedeutet, sich dazu einen Feind herbei zu halluzinieren, der sich entsprechend ohnehin in der Bevölkerung schlummernder Ressentiments leicht als „Dämon“, „Irrer“ oder „größenwahnsinniger Diktator“ herabsetzen lässt, um die Situation durch Psychologisierung zu entpolitisieren und keine faktenbasierte Diskussion aufkommen zu lassen.
„Kriegstüchtig sein“ bedeutet, zur Umsetzung und Akzeptanz ein Bedrohungsszenario in die Welt zu phantasieren, das von befreundeten Journalisten so oft wiederholt, und von angeblichen Experten so oft durch Talkshows gejagt wird, bis es (fast) alle glauben, wodurch die Meinung der Herrschenden schließlich zur herrschenden Meinung geworden ist. Mit der Konsequenz, dass abweichende Ansichten diskreditiert (und kriminalisiert) werden, was zur Einschränkung von Meinungs- und Pressefreiheit, Versammlungs- und Streikrecht und anderen demokratischen Rechten führt.
„Kriegstüchtig sein“ bedeutet, schon Kinder und Jugendliche für einen Job in der Armee zu begeistern, indem man Offiziere in Schulen von der „Verteidigung unserer westlichen Werte“ fabulieren lässt, und für die ganz Kleinen den Leo aus dem Streichelzoo der Bundeswehr neben Puma, Fuchs, Dachs, Leguan und Gepard zum Anfassen nah auf kirmesähnlichen Veranstaltungen mit lustigen Fähnchen präsentiert.
„Kriegstüchtig sein“ bedeutet, dem Kriegsziel schließlich alle finanziellen Mittel und Ressourcen einer Gesellschaft unterzuordnen, wodurch Gelder für Gesundheit, Bildung, Soziales und Kultur radikal zusammengestrichen, und Verkehrsnetze, Krankenhäuser und Schulen, wenn überhaupt, nur noch für die Nutzung durch die Armee optimiert werden.
„Kriegstüchtig sein“ bedeutet am Ende, andere Menschen auf Befehl zu erschießen, in die Luft zu sprengen, zu Brei zu bomben oder sonstwie zu ermorden (von illegalen Hinrichtungen, Folter, Vergewaltigung und anderen Menschenrechtsverletzungen, die danach im Mülleimer der Geschichte unter „Kollateralschäden“ entsorgt werden, nicht zu reden).
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