In den letzten Tagen standen zwei Leserbriefe im BA. Es ging um die Frage, ob Deutschland militarisiert werden sollte, damit es kriegstüchtig wird.
In einem sind sich beide Verfasser einig: Es geht nicht darum, „dass uns russische Kampfjets oder Panzer angreifen. Das können die Russen nicht erfolgreich tun“.
Und die Abschreckung der NATO hat selbst damals funktioniert, als führende Generäle den Verteidigungsministerinnen erklärten, die Bundeswehr sei handlungsunfähig, weil die meisten ihrer Waffensysteme nicht einsatzbereit seien. Übrigens konnte kurz darauf Deutschland die Waffen liefern, die die Ukraine zu ihrer Verteidigung brauchte.
Unsere vormalige Außenministerin Annalena Baerbock hat im Europarat in Straßburg 2023 erklärt „Wir kämpfen einen Krieg gegen Russland“. Was für ein Krieg soll das gewesen sein? Und sollten wir für den „kriegstüchtig“ gemacht werden? Der jetzige Außenminister Wadephul erklärte: „Russland wird immer unser Feind bleiben.“
Genau das haben die meisten Deutschen nach dem Sieg von 1871 über Frankreich gedacht, und sie haben es während zwei Weltkriegen geglaubt, bis de Gaulle, Adenauer und die Europäische Gemeinschaft sie widerlegt haben.
Und jetzt sollen wir kriegstüchtig werden und Russland zu unserem ewigen Feind erklären, wo doch Gorbatschow den ersten Schritt getan hat, so dass Deutschlands Einigung erreicht werden konnte? Sind wir so vergesslich?
Verteidigungsbereit sollte die Bundeswehr sein und zur Abschreckung beitragen. Aber unsere Gesellschaft sollte sich dadurch bewähren, dass sie zur Bewahrung des Friedens und dazu beiträgt, dass die internationale Staatengemeinschaft der Welt sich den Aufgaben stellt, die die größte Bedrohung für die Menschheit darstellen. Diese Aufgabe allein dem zukünftigen Friedensnobelträger Trump zu überlassen, scheint nach den Erfahrungen der letzten Monate keine aussichtsreiche Strategie.
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