Energiepolitik „Erneuerbare“ werden nie wettbewerbsfähig

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Sauberer Strom und strahlender Atommüll“, „Grundrechenarten korrekt anwenden“ und „Erneuerbare Energien tragen zum Weltfrieden bei“, BA-Leserforum vom Dienstag, 17. Oktober

So kann die Politik die Energiewende nicht schaffen, weil Windkraftwerke und Solaranlagen, sogenannte Erneuerbaren Energien, regelmäßig schwächeln, bis sie sogar total ausfallen; das nennt man „Dunkelflaute“. Daraus resultierend können „Erneuerbare Energien“ nie wettbewerbsfähig werden. Ohne Subventionen ist der Strom aus Windkraftanlagen bei uns in Deutschland nur in ganz seltenen Fällen marktfähig. Und deswegen brauchen wir ein zuverlässiges Kraftwerks-Ersatzsystem.

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Das mögen die Schreiber der vorangegangenen Leserbriefe nicht gerne hören, die voll hinter der Windenergie, aber gegen Atomkraftwerke zu stehen scheinen; das Votum für den weiteren Ausbau der Windkraftwerke (WKW) war unüberhörbar. Und die vielen genannten Zahlen über angebliche Leistungen der WKW konnten mich nicht beeindrucken, weil sie nur ein Wunschdenken wiedergeben.

Die Frage, wie viel Strom ein Windkraftwerk erzeugt, bekommt man nie beantwortet. Aber im Grunde wäre es einfach, wenn man die für einen Zeitraum X erzeugte Strommenge durch die Anzahl der in Betrieb befindlichen Anlagen teilt. Leider bekommt man keine verbindliche effektive Strommenge; oft wird nur die Menge Strom genannt, die theoretisch erzeugt werden kann, bei idealen Windverhältnissen oder Sonnenschein natürlich.

Strom für die „Vorglühphase“

Und bei Stromausfall sind WKW untauglich. Wieso? Ja, Windräder brauchen selbst Strom, um wieder in Gang zu kommen, denn bevor sie nur ein Watt Strom erzeugen, müssen sie erst einmal für einen längeren Zeitraum mit Strom versorgt werden, und zwar zum Drehen der Gondel selbst, aber auch für die Einstellung des erforderlichen Einstellwinkels der Rotorblätter etc. Nach dieser „Vorglühphase“ – und wenn der Wind bläst – kann ein WKW selbst Strom erzeugen. Und wenn aber kein Strom vorhanden ist, läuft gar nichts. Ist das nicht ein unsicherer Betrieb? Will die Politik mit solchen Geräten die Energiewende schaffen?

Das größte Hindernis

Ich will nicht falsch verstanden werden: Die Stromversorgung auf natürliche Quellen zu gründen, ist sehr vernünftig. Es wäre toll, wenn wir den gesamten Energiebedarf unseres Landes mit Wind- und Solarenergie decken könnten, nur darüber hinaus hält Gott, unser Schöpfer, im Erdinnern noch viel mehr Ressourcen bereit, die wir sinnvoll, also mit Verstand, nutzen dürfen.

Aber diese „Erneuerbaren Energien“ allein sind für unser Industrieland ungeeignet. Das größte Hindernis ist die Flatterhaftigkeit und Unstetigkeit des Windes: Man hat festgestellt, dass im Durchschnitt an jedem vierten Tag die deutschen Windräder zusammen weniger als zehn Prozent des Stromes liefern, für den sie konzipiert wurden; darüber spricht man aber nicht gerne und deswegen glaube ich den genannten Zahlen nicht.

Und bei den Photovoltaik-Anlagen ist es ähnlich: Im privaten Gebrauch mag das noch gehen, da kann man mit einem Stromspeicher den am Tag erzeugten Strom auch am Abend nutzen, aber in PV-Großanlagen geht das leider nicht. Hinzu kommt der Nachteil, dass landwirtschaftliche Flächen (wo eigentlich Kühe weiden sollten) mit riesigen PV-Anlagen bepflastert werden; das geht gar nicht.

Kein Ersatz für Kernkraftwerke

Und wo kommen die PV-Panels her? Aus China. So machen wir uns, wie vielfach, abhängig und damit auch erpressbar. Neuerdings ist man bemüht, die Herstellung von PV-Anlagen nach Deutschland zu holen, aber sicher wird es am Preis scheitern und auch an der Beschaffung von Rohstoffen für die PV-Herstellung.

Und China drängt auch mit seinen Windkraftanlagen auf den europäischen Markt. Aber „Der Windkraftausbau müsse von Hürden und Hemmnissen befreit und als ökologischer Patriotismus verstanden werden“, so argumentierte unser Wirtschaftsminister Habeck – einer, der mit dem „Vaterland Deutschland“ nichts anfangen kann.

Summa summarum: Sogenannte Erneuerbare Energien sind eben nicht ökonomisch. Überdies: Der weitere Ausbau dieser Technologien hat überhaupt keinen messbaren Einfluss auf das globale Klima und bietet keinen Ersatz für Kernkraftwerke. Doch wer glaubt, der deutsche Energie-Sonderweg, an dem die Welt offenbar genesen soll, sei allein auf Klimaschutz begründet, der irrt sich gewaltig. Hintergrund ist nämlich ein knallharter Ideologiewechsel, der zur Deindustrialisierung unseres Landes führen wird. Das, was wir gerade erleben, ist erst der Anfang.

Winfried Schwarzkopf

Bensheim

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