Leserbriefe Aus für die Dunkelflaute

Lesedauer

Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, eine angebliche Dunkelflaute zu verhindern, nun kommt eine neue Variante auf den Markt, die bisher kaum beachtet wurde. Eine Zusatzkomponente für Biogasanlagen produziert Wasserstoff mit Biogas und Wasser. Der Wasserstoff wird direkt in einer Brennstoffzelle verstromt und genutzt.

Das Prinzip ist nicht neu, aber die Wirkungsgrade. Neue Systeme kommen über 74 Prozent elektrischen Wirkungsgrad und das Rund um die Uhr, das ganze Jahr. Bisherige elektrische Wirkungsgrade von Biogasanlagen liegen um 35 Prozent.

Laut Firmenangaben können die 10.000 deutschen Biogasanlagen mit dem neuen System die Leistung von 20 Atomkraftwerken dauerhaft ins deutsche Stromnetz einspeisen. Bei dieser Betrachtung sind die Möglichkeiten der heimischen Kläranlagen noch nicht eingerechnet, hier könnte die heutige Stromproduktion problemlos verdoppelt werden.

Im Klärwerk in Bensheim kommen alleine die Abwässer von 60.000 Bürgern zusammen, da kann schon eine Menge Strom produziert werden. Der große Vorteil, das CO₂, das bei der Wandlung von Biogas zu Wasserstoff frei wird, ist das CO₂, das beim Wachstum von Pflanzen und Lebensmitteln aus der Luft entnommen wurde.

Geht noch mehr? Ja. Die neuen Systeme erlauben auch die Produktion von Wasserstoff aus preiswertem elektrischem Strom, wenn das Netz keinen Strombedarf hat. Mit einem Wasserstoffspeicher hat man zusätzlich eine „Speicherbatterie“, ohne große Zusatzkosten. Zusätzlich kann der Wasserstoff in Brennstoffzellenfahrzeugen genutzt werden.

Die Technik ist da, die Biogasanlagen ebenfalls und die verbesserten Biogas-Wasserstoffsysteme gehen in Produktion. Wann fangen wir in Bensheim damit an?

Negativ, in diesem Zusammenhang, sind die neuen Diskussionen, ob man Biogas den Förderstatus entzieht. Das wäre schlecht für unsere Wirtschaft, schlecht für unser Land und schlecht für uns Bürger, da so die Strompreise nach oben getrieben würden. Unsere Abhängigkeit von importierten fossilen Treibstoffen würde steigen und der CO₂-Ausstoß zunehmen.

Versandform
Von
Helmut Schiller
Ort
Lorsch
Datum

Leserbriefe

Persönliche Meinung

Leserbriefe geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Die Redaktion behält sich sinnwahrende Kürzungen vor, um möglichst vielen Lesern Gelegenheit zu geben, ihre Meinung zu äußern. Nicht alle Zuschriften können veröffentlicht werden.

Alle Zuschriften müssen die komplette Adresse des Absenders und möglichst auch eine Telefonnummer enthalten. Weder die genaue Anschrift noch die Telefonnummer werden veröffentlicht. Leserbriefe werden von der Redaktion nicht an den Absender zurückgesendet und in der Regel auch nicht beantwortet.

Unsere ausführlichen Richtlinien zu Leserbriefen finden Sie hier.

UNSERE ADRESSE:

Bergsträßer Anzeiger, „Leserforum“ Rodensteinstraße 6 64625 Bensheim

E-MAIL: ba-redaktion@bergstraesser-anzeiger.de