„Preiswert und sicher“, BA-Leserforum am15. Oktober 2025
Dem Autor des Leserbriefes ist zuzustimmen, dass es einen Ausbau der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energiequellen braucht, um die Emission von klimaschädlichen Gasen zu reduzieren. Doch dies muss mit Augenmaß geschehen. Keinesfalls darf darunter die Versorgungssicherheit leiden, die wir für unsere Industriegesellschaft brauchen.
Die Steuergröße für unserer Stromversorgungsnetz ist die Frequenz, die durch kontinuierliche Anpassung der Erzeugerleistung an die Stromnachfrage stabil gehalten werden muss, damit das Netz nicht zusammenbricht.
Doch Solarenergieanlagen sind nicht regelbar und Windenergieanlagen nur begrenzt. Regelmäßig kann man sehen, dass ganze Windparks komplett heruntergeregelt sind, insbesondere bei starker Sonneneinstrahlung in den Sommermonaten. Das belastet stark deren Wirtschaftlichkeit.
Um das Netz stabil zu halten, braucht es Gasturbinen- und Dampfkraftwerke, vielleicht auch auf der Basis von Biomasse, die dieses leisten können und die wir zum Glück noch haben. Die Lösung für unsere Stromversorgung ist nicht der ungebremste Zubau von Anlagen, die Sonnen- oder Windenergie nutzen, sondern die Entwicklung eines ganzheitlichen Konzeptes, in dem die erneuerbaren Energiequellen genutzt werden, in dem ein leistungsfähiges Transport- und Verteilnetz geschaffen wird, in dem Speichertechniken, Batterien und Wasserstoff, endlich ihre zentrale Bedeutung erhalten und in dem ausreichend Kraftwerksleistung zur Frequenzsteuerung und als Leistungsreserve installiert ist.
Da ist in der Vergangenheit viel versäumt worden. Diese Konzeptionslosigkeit hat dazu geführt, dass es in Deutschland kein optimal funktionierendes Versorgungssystem gibt. Das Ergebnis ist, dass wir in Deutschland wohl die höchsten Strompreise in den Industrieländern haben.
Oder ist das alles Panikmache, was aus Wirtschaftskreisen zu hören ist? Die Worte „preiswert und sicher“ sind daher durchaus mit einem Fragezeichen zu versehen.
Leserbriefe
Persönliche Meinung
Leserbriefe geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Die Redaktion behält sich sinnwahrende Kürzungen vor, um möglichst vielen Lesern Gelegenheit zu geben, ihre Meinung zu äußern. Nicht alle Zuschriften können veröffentlicht werden.
Alle Zuschriften müssen die komplette Adresse des Absenders und möglichst auch eine Telefonnummer enthalten. Weder die genaue Anschrift noch die Telefonnummer werden veröffentlicht. Leserbriefe werden von der Redaktion nicht an den Absender zurückgesendet und in der Regel auch nicht beantwortet.
Unsere ausführlichen Richtlinien zu Leserbriefen finden Sie hier.
UNSERE ADRESSE:
Bergsträßer Anzeiger, „Leserforum“ Rodensteinstraße 6 64625 Bensheim