Riedbahn–Sanierung I

Ersatz-Haltestellen der Riedbahn nicht nur an den Bahnhöfen

Nach dem Wochenende müssen sich Reisende auf Änderungen im Nahverkehr gefasst machen. Wie sie ab Montagabend an ihr Ziel kommen und weitere Details zur Sanierung.

Von 
Christian Schall
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Region. Es sind nur noch wenige Tage: Am Montagabend startet die Deutsche Bahn (DB) mit der lange angekündigten Generalsanierung der Riedbahn zwischen Mannheim und Frankfurt. Auf den 70 Kilometern wird rund fünf Monate kein Zug mehr fahren. Bis 14. Dezember wird der Fernverkehr über die parallel verlaufenden Strecken linksrheinisch und an der Bergstraße umgeleitet. Für den Regionalverkehr ist ein Ersatzkonzept mit 150 neuen Gelenk- und Überlandbussen entworfen worden. Auf zwölf Buslinien bietet die Bahn täglich etwa 1000 Fahrten an. 

Bisher werde beim Ersatzverkehr jeder Bahnhof auch mit dem Bus angefahren. Man habe schnell festgestellt, „dass das nicht das ist, was die Fahrgäste brauchen“, so Markus Paul, der bei DB Regio in Hessen für das Verkehrsvertragsmanagement zuständig ist. Weil das zu viel Zeit kostet und die Bahnhöfe oft nicht an Hauptverkehrsstraßen liegen, wurden zentrale Standorte für die Haltestellen gewählt. „Wir haben uns zunächst angeschaut: Wo wohnen die Fahrgäste und wo wollen sie eigentlich hin“, erklärt Paul.

Planer sind für die Abfahrtszeiten selbst Bus gefahren

Auf Basis dieser Erkenntnisse wurden schnellere Linien eingerichtet und solche, bei denen die Busse öfter halten. So sind auch die Querverbindungen entstanden, etwa von Riedstadt nach Darmstadt. „Da bieten wir Verbindungen an, die es auf der Schiene nicht gibt. Teilweise wünschen sich Fahrgäste, dass die eine oder andere Linie nach der Riedbahnsperrung bestehen bleibt, das ist natürlich nicht möglich.“ Jede neue Haltestelle für den Ersatzverkehr musste genehmigt werden. Gleiches gilt für die Abstell- und Pausenplätze der Busse sowie die Streckenführung.

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Dadurch habe man „nicht alle, aber viele Baustellen vermeiden können“. Auf Unterstützung durch eine Software konnten die Planer übrigens nicht bauen, weil es die nicht gibt, so Paul. „Im ersten Entwurf haben wir uns auf die Zeiten berufen, die wir schon von Ersatzverkehren kannten. Dort, wo wir neue Haltestellen eingerichtet haben, sind wir selbst Bus gefahren und haben das ausprobiert. Wir haben viel Zeit in den Bussen verbracht, auch um zu schauen, ob man die Strecken mit einem Gelenkbus fahren kann.“ 400 Fahrer hat die DB rekrutiert, viele davon im Ausland.

Redaktion Redakteur in der Wirtschaftsredaktion

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