Handball

Traum-Comeback von Jaganjac bei Sieg der Rhein-Neckar Löwen

Halil Jaganjac ist zurück nach langer Leidenszeit und siegt mit den Löwen sensationell gegen Flensburg.

Von 
Marc Stevermüer
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Ende der Leidenszeit: Halil Jaganjac feierte bei den Löwen sein Comeback. © Pix

Mannheim. Am Ende stürzten sich alle auf ihn. Die Rhein-Neckar Löwen feierten Halil Jagjanjac. Und das aus gutem Grund. Denn der Kroate feierte nicht nur ein erfolgreiches Comeback, sondern beendete auch noch seine zweijährige Leidenszeit. Beim sensationellen 31:29 (15:14)-Sieg in der Handball-Bundesliga über Titelkandidat SG Flensburg-Handewitt nahm er am Donnerstagabend gleich eine zentrale Rolle in der Abwehr ein und trug einen entscheidenden Teil zum überraschenden Erfolg bei.

„Es ist schwer, die richtigen Worte zu finden. Die letzten zwei Jahre waren die schwierigsten in meiner Karriere. Es ist so schön, jetzt wieder auf der Platte zu stehen“, sagte ein spürbar aufgewühlter Jaganjanc nach seiner mitreißenden Rückkehr.

Der Kroate hatte sich im November 2022 schwer an der Schulter verletzt, musste mehrfach operiert werden – und glaubte immer an seine Rückkehr. Am Donnerstag war es schließlich soweit. Laut fiel schon der Jubel aus, als der Name des Rechtshänders bei der Mannschaftsaufstellung verlesen wurde. Wenig später stand er dann auch schon in der Abwehr auf dem Feld, nach sechseinhalb gespielten Minuten traf der Rechtshänder im Gegenstoß zum 5:2 für die Mannheimer, bei denen Sebastian Heymann früh verletzungsbedingt ausschied.

Appelgren wehrt in der ersten Halbzeit drei Siebenmeter ab

Doch sein Fehlen tat der Stabilität der badischen Deckung keinen Abbruch – denn der zweifache Meister und Pokalsieger hatte ja Jaganjac. Und Mikael Appelgren zwischen den Pfosten. Der schwedische Schlussmann rettete schon in der Anfangsphase mehrfach spektakulär und wehrte einen Siebenmeter von Emil Jakobsen ab.

Beim 10:7 (15.) hatten die Mannheimer in Ballbesitz sogar die Chance, den Vorsprung auf vier Treffer auszubauen. Doch sie spielten sich keine klare Chance heraus und agierten danach auch in Überzahl viel zu lässig. Jon Lindenchrone verlor den Ball, anschließend scheitere Jannik Kohlbacher im Gegenstoß. Doch die Löwen hatten ja noch Teufelskerl Appelgren der auch den nächsten Siebenmeter von Jakobsen parierte und seiner Mannschaft über diese kleine Schwächephase half.

Dank weiterhin starker Defensivleistung legten die Löwen sogar ein 14:10 (25.) vor, ehe ausgerechnet Juri Knorr und Ivan Martinovic den Flensburgern ein wenig den Weg zurück in die Partie ebneten. Die beiden hatten bis dahin im Angriff überzeugend bis überragend agiert, leisteten sich dann aber zusammen zwei Fehlwürfe, einen Ballverlust und einen technischen Fehler. Die Norddeutschen bestraften das alles gnadenlos und glichen binnen vier Minuten zum 14:14 (29.) aus.

Steven Plucnar brachte die Badener kurz vor dem Seitenwechsel wieder in Führung, ehe noch einmal Appelgren in den Fokus rückte. Flensburg bekam einen weiteren Siebenmeter zugesprochen, doch auch gegen Kay Smits blieb der schwedische Schlussmann der Sieger und hielt die 15:14-Pausenführung fest.

„Wir sind gut ins Spiel reingekommen. Das war eine gute erste Halbzeit. Ich bin sehr froh dass Halil wieder da ist. Wir haben gesehen, was er kann“, sagte Appelgren beim Seitenwechsel.

Zu Beginn des zweiten Durchgangs stand aber nicht mehr der Routinier, sondern David Späth zwischen den Mannheimer Pfosten – was sich als sehr gute Entscheidung von Trainer Sebastian Hinze erwies. Denn der guten Leistung von Appelgren folgte eine Weltklasse-Vorstellung von Späth.

Zunächst wurde aber der Abschluss zum größeren Problem für die Löwen, die ihre Chancen nicht nutzten und plötzlich 16:17 (34.) zurücklagen. Späth verhinderte vor nur 6544 Zuschauern einen Zwei-Tore-Rückstand. In Überzahl brachte der überragende Knorr seine Mannschaft mit 18:17 (38.) in Führung, ehe Smits den ersten Siebenmeter für Flensburg verwandelte. Und zwar gegen Appelgren.

Die Führung wechselte nun mehrfach – und nach dem 26:25 durch David Móré (51.) hatten die Löwen nach drei Späth-Paraden dreimal die Chance, die Führung auszubauen. Doch sie trafen nicht ein einziges Mal. Späth ließ die vierte Glanztat in Serie folgen und erneut Móré traf zum 27:25 (56.). Anschließend krallte sich Späth den Siebenmeter von Smits, Forsell Schefvert erhöhte auf 29:26 (59.). Flensburg blieben 109 Sekunden für eine Aufholjagd, doch Späth hielt erneut.

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