Fußball

Nadiem Amiri mit dem FSV Mainz 05 an der Belastungsgrenze

Nadiem Amiri, Kapitän des FSV Mainz 05, hakt die Niederlage gegen Köln schnell ab – der Fokus liegt auf dem Rückspiel in der Conference-League-Qualifikation gegen Trondheim.

Von 
Jörg Aberle
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Enge Bewachung: Der Mainzer Nadiem Amiri (l.) versucht sich trotzdem gegen Kölns Ísak Jóhannesson durchzusetzen. © Torsten Silz/dpa

Mainz. Ausreden hätte Nadiem Amiri nach der Last-Minute-Niederlage beim Bundesligastart seiner Mainzer leicht finden können: der mit spielentscheidende Platzverweis, der eng getaktete Spielplan oder seine Blessur. Doch der Nationalspieler vom FSV redete nach der 0:1-Heimniederlage gegen den 1. FC Köln nach spätem Gegentor durch Marius Bülter (90.) gar nicht erst um den heißen Brei herum.

„Wir sind leider anfällig bei Flanken aus dem Halbfeld und kriegen wieder ein unnötiges Gegentor zum Schluss. In der ersten Halbzeit hatten wir eine Phase, wo wir vielleicht hätten treffen müssen, aber im Großen und Ganzen war es eine verdiente Niederlage“, sprach Amiri bei DAZN Klartext.

Der gebürtige Ludwigshafener zeigte auch nach Ansicht der TV-Bilder bei einem ausgebliebenen Elfmeterpfiff, direkt vor der roten Karte gegen Mitspieler Paul Nebel, Haltung und gab dem Schiedsrichter bei seiner Entscheidung recht. Nach der Notbremse (60.) bekamen die Kölner Oberwasser. Bei Mainz dagegen ließen die Kräfte nach den zehrenden Auswärtspartien gegen Dresden (1:0) und Trondheim (1:2) nach.

Amiri und der Mainz 05 mit vollem Fokus auf die Conference League

„Auch wenn du es willst, kannst du eben nicht soviel Energie auf den Platz bringen. Wir leben von dieser Intensität. Das ist natürlich bitter, aber es ist der erste Spieltag. Letztes Jahr sind wir auch schwierig gestartet und haben dann eine top Saison gespielt. Von daher Köpfe nach oben, am Donnerstag zählt es. Das Spiel gegen Köln ist morgen vergessen“, hakte Amiri die Auftaktniederlage vor dem Rückspiel in der Conference-League-Qualifikation zu Hause gegen die Norweger schnell ab.

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Gegen Köln war der 28-Jährige der gewohnte Dreh- und Angelpunkt. Immer wenn Amiri seine Füße im Spiel hatte, wurde es bei den ansonsten ideenlosen Hausherren gefährlich. Schon im Pokal gegen Dresden und im Hinspiel in Trondheim ragte er mit seinen Fernschusstoren heraus. Auch am Sonntag initiierte der Kapitän viele Angriffe.

„Wir wollten in der zweiten Halbzeit das Abkippen von Amiri mit schnellem Ball hinter die Kette, was uns wehgetan hat, etwas höher kontrollieren“, nahm Kölns Trainer Lukas Kwasniok in der Pause Anpassungen vor, um die Kreise des Spielgestalters einzuengen. Dennoch kam Amiri mit seiner herausragenden Schusstechnik später zum Abschluss. Doch Kölns Keeper Marvin Schwäbe wehrte den Flatterball aus rund 25 Metern mit Mühe ab (58.).

Zu hohe Belastung? Angeschlagener Amiri hat viele Spiele vor der Brust

Die frühe Auswechslung Amiris, der schon nach 65 Minuten Feierabend hatte, lag allerdings nicht an Kölns Sonderbewachung. „Nadiem hat in Trondheim einen Schlag aufs Knie bekommen, deswegen konnte er nicht 90 Minuten spielen“, erklärte sein Trainer Bo Henriksen und fügte hinzu: „Das war ein schwieriges Programm mit drei Spielen in sechs Tagen. Das ist nicht normal für uns, aber wir wollen diese Spiele alle drei Tage. Jetzt haben wir ein Finale gegen Rosenborg und noch ein Spiel am Sonntag in Wolfsburg“.

Danach können die Mainzer 13 Tage durchschnaufen. Nur Amiri wird die Beine nicht hochlegen, sondern bei der Nationalmannschaft dabei sein wollen. Diese trifft am 4. und 7. September bei der WM-Qualifikation auf die Slowakei und Nordirland.

Redaktion

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