Stuttgart/Mannheim. Nach einem Fußball-Thriller mit glücklichem Ende für sein Team musste Dino Toppmöller erst einmal das Adrenalin aus seinem Körper bekommen. „Es war ein aufregendes, sehr gutes Bundesligaspiel“, sagte der Trainer von Eintracht Frankfurt nach dem spektakulären 3:2-Erfolg beim VfB Stuttgart. Die Hessen sahen nach einer 3:0-Führung durch Tore von Hugo Ekitiké per Kopf (45.) Nathaniel Brown (56.) und Omar Marmoush (62.) schon wie der sichere Sieger aus, bevor der VfB durch Josha Vagnoman (86.) und Nick Woltemade (90.) kurz vor Schluss noch einmal herankam. In der Nachspielzeit erzielte Chris Führich sogar das vermeintliche 3:3 (90.+7), das dann aber wegen einer knappen Abseitsstellung wieder aberkannt wurde.
„Es war klar, was die letzten Minuten kommt, durch die Qualität der Mannschaft und mit dem Stadion im Rücken. Wir mussten zittern. Wir nehmen den Sieg gerne mit, wir hatten das Quäntchen Glück auf unserer Seite“, sagte Toppmöller. Sein Kapitän Kevin Trapp freute sich selbstverständlich auch über den sechsten Bundesliga-Sieg der Eintracht in dieser Saison, fand aber mit Blick auf die wacklige Schlussphase ebenfalls mahnende Worte. „Das war natürlich sehr emotional. Wenn du 3:0 führst und am Ende nicht gewinnst, wäre das sehr bitter gewesen. Es hat natürlich Gründe, dass wir noch fast das 3:3 bekommen. Wir dürfen nach einem 3:0 nicht aufhören, Fußball zu spielen. Das müssen wir klar ansprechen“, sagte der Torhüter.
Krösche schwärmt von Marmoush
Der Frankfurter Höhenflug geht damit ungebremst weiter. In der Liga ist die SGE mit 20 Punkten aus zehn Partien Dritter und hat nur noch einen Rückstand auf den Zweiten RB Leipzig. „Nach zehn Spieltagen kann man schon ein bisschen sagen, wo wir stehen. Bisher spielen wir eine gute Runde. Es gibt aber auch noch viele Bereiche, wo wir besser sein können“, sagte Sportvorstand Markus Krösche. Der 44-Jährige schwärmte zudem von Omar Marmoushs nächster Galavorstellung. „Er hat ein Selbstverständnis entwickelt, die Schusstechnik hat er sowieso. Momentan ist er auf einem sehr, sehr guten Level“, sagte Krösche.
Trainer Toppmöller verwies darauf, dass die Hessen in der Bundesliga bereits die schweren Auswärtsspiele bei den Champions-League-Teilnehmern Bayer Leverkusen (1:2), Borussia Dortmund (0:2) und Stuttgart (3:2) hinter sich hätten. „Das ist ein schöner Moment, jetzt schnaufen wir kurz durch und dann wollen wir einfach so weitermachen“, sagte der Coach. In die Länderspielpause gehen die Frankfurter auf jeden Fall mit gewaltigem Rückenwind. „Wir haben das Momentum aktuell auf unserer Seite, das wir uns auch verdient haben“, meinte Toppmöller.
Hugo Larsson und Jean-Mattéo Bahoya sagten unterdessen am Montag ihre Länderspielreisen mit Schwedens Nationalmannschaft beziehungsweise Frankreichs U-21-Auswahl wegen kleinerer Blessuren ab. Larsson musste in der Partie am Sonntag wegen Muskelbeschwerden im Oberschenkel vorzeitig ausgewechselt werden. Der eingewechselte Bahoya klagte über Beschwerden im Sprunggelenk. Beide Profis dürften der Eintracht aber wieder zur Verfügung stehen, wenn es am Samstag, 23. November (18.30 Uhr) gegen Werder Bremen weitergeht.
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