Mannheim/Benin. Die Mission Fußball-WM 2026 beginnt für Gernot Rohr in einer Arena, die auch viele deutsche Fans von einem wichtigen Spiel noch kennen könnten. Im Moses-Mabhida-Stadion in Durban mit seinem charakteristischen 100 Meter hohen Bogen verlor die DFB-Elf das WM-Halbfinale 2010 knapp mit 0:1 gegen den späteren Weltmeister Spanien.
In der Millionen-Metropole am Indischen Ozean startet der aus Mannheim stammende Nationaltrainer des Benin in die WM-Qualifikation. Zum Auftakt geht es am Samstag (14 Uhr) gegen Gastgeber Südafrika, bevor am Dienstag (14 Uhr) die Kicker aus dem nahe gelegenen Königreich Lesotho zum Match gegen Benin nach Durban reisen.
Rohr träumt von seiner zweiten WM-Teilnahme als Trainer, nachdem er beim Turnier 2018 in Russland mit Nigeria ein wenig unglücklich in der Vorrunde gescheitert war. „Wir haben eine Außenseiterchance. Die Favoriten in der Gruppe sind Nigeria und Südafrika. Unser Ziel ist es, für eine Überraschung zu sorgen“, sagte der 70-Jährige am Freitag dieser Redaktion.
Gruppensieger lösen Ticket direkt
Afrika stehen bei der Weltmeisterschaft 2026 in den USA, Mexiko und Kanada neun feste Startplätze zu, eine zehnte Nation kann sich über Play-offs qualifizieren. In neun Gruppen qualifiziert sich der Erste jeweils direkt, den Zweitplatzierten bleibt eine kleine WM-Chance über den Umweg Play-offs. Gernot Rohr trifft mit Benin (93. in der FIFA-Weltrangliste) in der Gruppe D auf Nigeria (40.), Südafrika (64.), Simbabwe (125.), Ruanda (140.) und Lesotho (153.).
Seit seinem Amtsantritt in der westafrikanischen Republik im März hat der Wahl-Franzose das Team umgebaut und verjüngt. „Wir haben das Durchschnittsalter von über 30 auf 25 Jahre gesenkt, dabei sechs U-20-Spieler eingebaut. Wir wissen aber auch, dass die jungen Spieler noch Zeit brauchen“, sagte Rohr, der seine Hoffnungen im Angriff vor allem auf den kopfballstarken Mittelstürmer Steve Mounié setzt, der beim französischen Erstligisten Stade Brest mit dem Ex-Waldhöfer Adrien Lebeau zusammenspielt. Ansonsten setzt sich der Kader Benins aus etlichen Profis zusammen, die in Frankreich und der Schweiz in der 2. oder sogar 3. Liga spielen.
„Bafana Bafana“, dem Nationalteam Südafrikas, das seit der WM im eigenen Land vor 13 Jahren mit vielen Problemen zu kämpfen hat, zeigt Rohr Respekt. „Wir wissen, dass sie gerade zu Hause sehr stark sind“, betont der Ex-Profi des FC Bayern. Aber vielleicht gelingt es Rohr mit seiner Mannschaft ja, die Vuvuzelas im Moses-Mabhida-Stadion von Durban zum Verstummen zu bringen - und in der Folge mit der ersten WM-Teilnahme überhaupt für das kleine Land zum Volkshelden in Benin zu werden.
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