Manchester. Die Saison beginnt mit einer Warnung an die Übermannschaft. Die Warnung kommt vom eigenen Trainer. „Die anderen Teams werden noch aggressiver sein und besser spielen”, sagt Pep Guardiola. Er hat Manchester City in der vergangenen Spielzeit zur dritten Meisterschaft in England nacheinander geführt, zum Gewinn des FA Cups und zum Gewinn der Champions League, den die Eigner aus Abu Dhabi so lange herbeigesehnt hatten.
Mit dem Gewinn des Triples, das in England zuvor nur Stadtrivale Manchester United geholt hatte, ist City endlich jenem Ruf gerecht geworden, der den Verein schon seit Jahren begleitet. Dem Ruf nämlich, über die beste Mannschaft der Welt zu verfügen.
An diesem Freitag (21 Uhr) eröffnen Guardiolas Meister bei Aufsteiger FC Burnley die neue Premier-League-Saison – und Manchester City ist wieder einmal klarer Favorit auf die Meisterschaft. Es wäre die vierte in Folge für das Milliardenensemble. Das gab es noch nie im englischen Fußball.
Die Mannschaft muss dabei aber ohne einen ihrer wichtigsten Spieler auskommen. Ilkay Gündogan – erster Transfer der Guardiola-Ära und als Kapitän entscheidend beteiligt am jüngsten Dreifachtriumph – hat den Verein nach sieben Jahren verlassen. Der deutsche Nationalspieler zog zum FC Barcelona weiter.
Einzig der FC Liverpool konnte in den vergangenen Jahren die nationale Herrlichkeit von Guardiolas Team brechen – und zwar 2020. In der neuen Saison gilt der Club von Trainer Jürgen Klopp aber zum ersten Mal seit einer halben Ewigkeit nicht mehr als erster City-Verfolger. Die Mannschaft muss sich neu finden nach dem enttäuschenden fünften Platz in der vergangenen Spielzeit und einem Umbruch im Mittelfeld, der einerseits dringend nötig war und andererseits außer Kontrolle geraten ist.
Skepsis bei Liverpool-Fans
Liverpool verstärkte sich gut mit Dominik Szoboszlai von RB Leipzig und Weltmeister Alexis Mac Allister von Brighton & Hove Albion, die zusammen mehr als 110 Millionen Euro gekostet haben. Weil dem Verein aber der langjährige Kapitän Jordan Henderson und Abräumer Fabinho abhandenkamen – beide wechselten nach Saudi-Arabien – hat Liverpools Spiel ein Loch. Und zwar auf einer der wichtigsten Positionen im modernen Fußball – im defensiven Mittelfeld.
Die Verpflichtung von Wunschspieler Roméo Lavia vom FC Southampton gestaltet sich schwierig für den neuen Sportdirektor Jörg Schmadtke. Liverpools Fans gehen skeptisch in die neue Saison: „Ich kann verstehen, dass einige Leute Zweifel haben, weil viele Spieler gegangen und im Moment nur zwei Zugänge da sind”, sagte Liverpools neuer Kapitän Virgil Van Dijk.
An die Stelle des Clubs aus dem Anfield-Stadion als größter Meisterschafskonkurrent für Manchester City ist der FC Arsenal getreten. Die Mannschaft von Guardiola-Schüler Mikel Arteta führte in der vergangenen Saison lange die Tabelle an und konnte die Vizemeisterschaft am Ende als Erfolg werten.
Bisher hat Arsenal von allen Vereinen der Premier League das meiste Geld für neue Spieler investiert. Unter anderem kamen Hochkaräter wie Mittelfeldabräumer Declan Rice von West Ham United und der deutsche Nationalspieler Kai Havertz vom FC Chelsea.
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