Hockey

Die MHC-Herren bejubeln den Doublegewinn - MHC-Damen können den Titel nicht verteidigen

Zum zweiten Mal haben die Herren des Mannheimer HC die deutsche Feldhockeymeisterschaft gewonnen. Die Damen hingegen unterlagen im Endspiel gegen Düsseldorf. Wie die Spiele verliefen

Von 
Andreas Martin
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Die Mannheimer Herren bejubelten nach 2017 zum zweiten Mal den Titel des deutschen Feldhockeymeisters. © Markgraf/PIX-Sportfotos

Bonn. Um 15.50 Uhr durften die Herren des Mannheimer HC am Pfingstsonntag nach einem 4:2 (0:1, 2:2)-Finalsieg im Penaltyschießen gegen den Hamburger Polo Club beim Final Four 2024 in Bonn zum zweiten Mal nach 2017 den Titel des deutschen Feldhockeymeisters bejubeln.

Damit machte das Team von MHC-Herrentrainer Andreu Enrich auch das Double 2024 perfekt, hatten die MHC-Herren doch bereits im Januar den Titel des deutschen Hallenhockeymeisters gewonnen.

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Steffen Mack
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„Ich bin sehr stolz auf diese Mannschaft. Dieser Titel steht am Ende einer enormen Entwicklung, die das Team, aber auch der ganze Club genommen hat“, strahlte der spanische Coach der Blau-Weiß-Roten nach dem gewonnenen Finale. „Wir wollten heute den Sieg mehr als Polo, das hat man gerade auch im vierten Viertel gemerkt, als Polo sich darauf verlegt hat ins Penaltyschießen zu kommen, während wir noch den Siegtreffer machen wollten“, empfand Enrich den Sieg seiner Mannschaft als verdient, die deutlich mehr von den 60 Spielminuten hatte, bevor es gegen die Hamburger in den Shootout ging.

Hamburg ging zunächst in Führung

So hatten die MHC-Herren von Beginn an mehr vom Spiel und auch die besseren Torgelegenheiten, aber es waren die Hamburger, die in Führung gingen, als MHC-Abwehrspieler Andreas Rafi George Baker nur mit einem Foul am Torabschluss hindern konnte und Polo einen Siebenmeter zugesprochen bekam. Für Adrian Rafi kam für den Siebenmeter Florian Simon ins MHC-Tor, der den Strafschuss von George Baker fast pariert hätte, aber den Einschlag doch nicht verhindern konnte und es stand 1:0 (28.) für Polo.

Nach der Halbzeitpause schlugen die Blau-Weiß-Roten rasch zurück, als Hugo von Montgelas im Schusskreis Mario Schachner bediente, der per argentinischer Rückhand den zahlreichen MHC-Anhang in Bonn das spektakuläre 1:1 (33.) bejubeln ließ. In der 36. Minute legte Mario Schachner dann für Hugo von Montgelas auf, der nur knapp die Einschussmöglichkeit verpasste.

Hugo von Montgelas sollte kurze Zeit später erneut in Erscheinung treten, als er mit einem langen Schlenzball Justus Weigand in Szene setzte, der sehenswert zum 2:1 (39.) für den MHC traf. Justus Weigand wurde nach dem Finale auch die Ehrung als wertvollster Spieler zuteil. Der HPC bekam 27 Sekunden vor Ende des dritten Viertels seine einzige Strafecke im Spiel, die Kane Russell für die Hanseaten zum 2:2 (45.) nutzte.

Entscheidung im Penaltyschießen

Im Schlussviertel verpasste Raphael Hartkopf die Entscheidung in den 60 Spielminuten (57.). So musste das Penaltyschießen über den deutschen Feldhockeymeistertitel 2024 bei den Herren entscheiden.

Nach 60 Spielminuten stand es vorerst 2:2 - unentschieden. © Markgraf/PIX-Sportfotos

Auch wenn Adrian Rafi keinen der vier Penaltys der Norddeutschen direkt abwehrte, war der MHC-Torwart im Shootout doch der Matchwinner, der bei allen vier Hamburger Versuchen den Winkel für die Polo-Spieler so spitz werden ließ, dass sie das Tor verfehlten.

Der MHC musste dadurch nur drei Schützen aufbieten, von denen Raphael Hartkopf und Justus Weigand erfolgreich waren.

MHC-Damen verlieren im Endspiel

Als Titelverteidiger waren zuvor die MHC-Damen ins Endspiel gegen den Düsseldorfer HC gegangen, doch wie schon 2022, als das Final Four um die deutsche Feldhockeymeisterschaft erstmals beim Bonner THV ausgetragen wurde, musste sich das Team von MHC-Damencoach Nicklas Benecke den Düsseldorferinnen geschlagen geben, die nach dem 2:1 (1:1) ihren dritten Meistertitel im Feld feierten.

„Wir hatten vor dem Spiel fünfmal angesprochen wie Düsseldorf spielt, es war klar, dass sie auf Konter lauern und trotzdem haben wir so gespielt, wie wir es nicht wollten und kassieren mitten in einem Wechsel durch einen Konter das Gegentor zum 1:0“, war Benecke mit dem Auftritt seines Teams unzufrieden, das im vergangenen Jahr noch auf heimischer Anlage in Mannheim erstmals den Titel des deutschen Feldhockeymeisters geholt hatte. „Obwohl wir es angesprochen hatten von Beginn an wach zu sein, haben wir im ersten Viertel wieder so unruhig agiert, wie gestern im Halbfinale und wenn man gegen ein so defensivstarkes Team wie Düsseldorf in Rückstand gerät, dann wird es schwer, wobei uns ja der 1:1-Ausgleich sogar gelingt, aber wir machen nichts aus unseren Chancen, während Düsseldorf mit zwei Schüssen aufs Tor trifft“, ärgerte sich der MHC-Damencoach.

Traurige Stimmung nach der verpassten Meisterschaft bei den Mannheimer Damen. © Markgraf/PIX-Sportfotos

So begann das DM-Finale in Bonn für den Titelverteidiger aus Mannheim denn auch denkbar ungünstig, als ein Pass von MHC-Kapitänin Stine Kurz von der Düsseldorferin Lilly Stoffelsma abgefangen wurde, die Mabel Brands bediente und es hieß 1:0 (5.) für den Düsseldorfer HC.

Die Düsseldorferinnen hätten ihren Vorsprung durch drei Strafecken weiter ausbauen können, aber die Eckenabwehr um MHC-Torhüterin Lisa Schneider ließ das nicht zu. Aina Kresken legte wenig später Charlotte Gerstenhöfer das 1:1 (27.) für den MHC auf. In der zweiten Halbzeit gelang es aber Lucy Zich mit dem 2:1 (38.) die Führung der Düsseldorferinnen wiederherzustellen, die bis zum Schluss hielt.

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