Die Deutschland-Tour für Radprofis führt in diesem Jahr wieder einmal durch die Region. Wenn am Donnerstag, 22. August, die erste Etappe gefahren wird, führt der Weg unter anderem durch den Main-Tauber- sowie den Neckar-Odenwald-Kreis. Gestartet wird an diesem Tag in Schweinfurt, das Ziel wird in Heilbronn sein. Die Etappe ist nach Angaben des Veranstalters 177 Kilometer lang.
Prolog in Schweinfurt
Insgesamt stehen bei der Lidl-Deutschland-Tour 2024, wie das Rennen wegen des neuen Namenssponsors offiziell heißt, ein Prolog sowie vier Etappen auf dem Programm. Der Prolog am Mittwoch, 21. August, in Schweinfurt ist knapp drei Kilometer lang, beginnt direkt auf dem Schweinfurt Markt und führt von dort zum Fichtelgarten.
Die erste Etappe am Donnerstag, 22. August, lautet dann Schweinfurt – Heilbronn und ist 177 Kilometer lang. Am nächsten Tag geht es dann von Heilbronn nach Schwäbisch Gmünd (173 Kilometer), ehe am Samstag die Etappe von Schwäbisch Gmünd nach Villingen-Schwenningen (212 Kilometer) gefahren wird. Die letzte Etappe ist dann am Sonntag, 25. August. Gestartet wird dann in Annweiler am Trifels und das Ziel ist in Saarbrücken (172 Kilometer). Insgesamt haben die Radprofis 737 Kilometer vor sich, auf denen sie 8663 Höhenmeter bewältigen müssen. Der Sportliche Leiter der Deutschland-Tour, fabian Wegmann, früher selbst Radprofi, bezeichnete bei der offiziellen Präsentation der Strecke das Gesamtprofil als „anspruchsvoll“. Radsport-Experten gehen davon aus, dass die Entscheidung über den Gesamtsieg auf den anspruchsvollen Etappen 2 und 3 fallen wird. So sind auf dem Weg von Heilbronn nach Schwäbisch Gmünd 2300 Höhenmeter zu bewältigen, tags darauf von Schwäbisch Gmünd nach Villingen-Schwenningen sind es sogar 2850.
Typische Klassiker-Etappe
Auf seiner Homepage beschreibt der Veranstalter die erste Etappe, die durch den Main-Tauber- und den Neckar-Odenwald-Kreis führt, wie folgt: „Am Vormittag des 22. August starten die Teams vom Schweinfurter Markt zur 1. Etappe der Lidl-Deutschland-Tour 2024. Neutralisiert überqueren sie auf der Maxbrücke den Main und fahren südwärts zum Stadtrand, wo der scharfe Start erfolgt. Die Profis erwartet eine typische Klassiker-Etappe auf dem Weg nach Heilbronn: 177 Kilometer mit vielen kurzen Anstiegen. Nach 70 Kilometer wird die bayerische Landesgrenze passiert und durch Tauberbischofsheim geht es immer weiter südlich durch Baden-Württemberg. Nachdem das Stadtgebiet von Heilbronn bereits erreicht ist, wartet kurz vor dem Finale noch eine Herausforderung. Im sehenswerten Anstieg zum Jägerhaus werden die Steigungsprozente zweistellig. 15 Kilometer vor dem Ziel ist dies eine Chance für Ausreißer, die ihre Sekundenabstände vom Vortag gutmachen wollen.“
Schaut man sich im Internet das Etappenprofil einmal genauer an, dann erkennt man, dass in Tauberbischofsheim eine Sprintwertung und ein paar Kilometer weiter bei Heckfeld eine Bergwertung vorgesehen sind. Eine weitere Sprintwertung soll es in Eberstadt bei Heilbronn geben, während Bergwertungen außerdem noch in Cleversulzbach sowie in Heilbronn am Jägerhaus anstehen. Ob dies im August dann auch alles tatsächlich so wie jetzt geplant sein wird, dahinter steht noch ein kleines Fragezeichen. Der genaue Streckenverlauf werde nämlich erst vier bis sechs Wochen vor der Veranstaltung festgelegt.
Insgesamt erwartet Renndirektor Fabian Wegmann, dass mehr World-Tour-Teams als im Vorjahr an den Start gehen werden. „Die Deutschland-Tour liegt terminlich sehr gut, so dass vermutlich die größten Teams an den Start gehen werden“, sagte er kürzlich bei der offiziellen Streckenpräsentation der Tour für 2024 im Literaturhaus in Frankfurt am Main.
Schon einmal stand die Region im Mittelpunkt einer Etappe einer Deutschland-Tour. 2002 führte die erste Etappe der damals gerade „wiederbelebten Tour“ über knapp 200 Kilometer von Wiesbaden nach Tauberbischofsheim, wo man ganz stolz war, Etappenzielort geworden zu sein.
Erinnerungen an 2002
Damals ging die Schlussphase der Etappe von Walldürn, wo es eine Sprintwertung gab, über Hardheim und Külsheim nach Bronnbach und von dort durch das Taubertal zum Etappenziel nach Tauberbischofsheim . In der Pestalozziallee setzte sich in einem Massensprint der damals weltbeste Sprinter Erik Zabel vor dem australischen Radsport-Legende Stuart O’Grady und dem Italiener Salvator Commesso durch.
Am nächsten Tag hat in der Kreisstadt des Main-Tauber-Kreises die zweite Etappe begonnen. Vom Marktplatz ging es zunächst „neutralisiert“ durch die Fußgängerzone, ehe dann das Rennen „scharf“ gestartet wurde. In Bad Mergentheim stand eine Sprintwertung auf dem Programm. Etappenziel war dann Pforzheim, wo sich erneut Sprint-Ass Erik Zabel durchsetzte. Die damalige Tour litt insgesamt unter den für die Jahreszeit ungewohnt niedrigen Temperaturen in den Alpen, weshalb die vermeintliche „Königsetappe“ von Friedrichshafen nach Oberstdorf bei weitem nicht das hielt, was man sich im Vorfeld von ihr versprochen hatte.
Gesamtsieger wurde 2002 der Spanier Igor Gonzales de Galdeano vor seinem Landsmann Aitor Garmendia. Auf den Plätzen 3 und 4 landeten die beiden Deutschen Tobias Steinhauser und Jens Voigt. Bester Sprinter war Erik Zabel, die Bergwertung holte sich der Italiener Gianluca Bortolami. Die Teamwertung entschied das „Team Gerolsteiner“ für sich.
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