Heidelberg. Rang fünf in der regulären Saison, 18 Siege in 32 Spielen, das Erreichen des BBL-Play-off-Halbfinales der Basketball-Bundesliga (BBL) gegen den späteren Meister Bayern München und die Qualifikation für die Champion League. Im Rückblick war die abgelaufene Runde für die Academics Heidelberg eine wahrhafte Märchensaison. Doch nun steht schon die nächste vor der Tür.
Auf der Pressekonferenz zur Saisoneröffnung ließ Academics-Gesellschafter Matthias Lautenschläger zunächst noch einmal ein Video mit einigen der schönsten Momente der vergangenen Saison einspielen, was nicht nur bei ihm für Gänsehaut sorgte. „Wir gehen mit deutlich gestiegenem Selbstvertrauen, aber auch mit großem Respekt und viel Demut in die neue Runde“, sagte Lautenschläger.
Zugleich machte der Academics-Verantwortliche klar: „Die Erwartungshaltung ist nach dieser starken Spielzeit gestiegen, aber die Konkurrenz hat nicht geschlafen. Teams wie Bonn, Chemnitz, Oldenburg oder Hamburg, die in der letzten Saison nicht so gut abgeschnitten haben, haben wieder aufgerüstet. Deshalb: Wir wollen erst einmal unsere zehn Siege holen, die man wohl zum Ligaverbleib benötigt. Ein Einzug in die Play-Ins wäre schon wieder ein super Erfolg.“
Heimspiele der Academicy Heidelberg in der SAP Arena diesmal gegen Bonn und Frankfurt
In den vergangenen Jahren ist es für die Academics steil nach oben gegangen. Und das nicht nur sportlich. Der Zuschauerschnitt pro Heimspiel lag bei knapp 4.800. Für die neue Saison wurden nun schon 1.400 Dauerkarten verkauft – 30 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Followerzahl in den sozialen Medien ist auf 32.000 gestiegen. Die Academics sind damit die am schnellsten wachsende Basketballmarke Deutschlands.
Ihre Heimspiele – auch die Begegnungen in der Champions League und im Pokal – werden mit zwei Ausnahmen weiter im Heidelberger SNP Dome ausgetragen. Über Weihnachten sind dann zwei Partien in der Mannheimer SAP Arena geplant. Allerdings wird dann nicht wie in der Vergangenheit Bayern München zu Gast sein. Die Academics wollen ausprobieren, ob sie die SAP Arena auch gegen andere Gegner voll bekommen: Spiele gegen die Baskets Bonn und die Skyliners Frankfurt sind im Bösfeld geplant.
Alle deutsche Spieler des Kaders sind bei den Academics geblieben. Bei den Importspielern gab es nur zwei Abgänge. „Das ist ein Alleinstellungsmerkmal“, sagt Lautenschläger. Dazu haben sich die Academics auf dem Papier sinnvoll verstärkt. Dem Sportlichen Leiter, Alex Vogel, bescheinigte Lautenschläger dementsprechend eine „klasse Arbeit“.
Allerdings: Die Abgänge von Ryan Mikesell (London Lions) und Bakary Dibba (Rio Breogan) tun weh. Headcoach Danny Jansson sagte dann auch: „Vor allem Mikesell fehlt uns als Leader.“ Eine Kopie von Mikesell haben die Heidelberger nicht gefunden, musste auch Vogel zugeben. Das wollten sie aber wohl auch nicht. „Wir sind gerade am Anfang. Die Neuen müssen sich noch orientieren. Wir gehen gelassen, aber fokussiert in die Vorbereitung“, machte Jansson klar.
Lautenschläger bringt größere Spielstätte ins Gespräch
Neben einem Trainingslager vom 22. bis 27. August in Slowenien stehen sechs Testspiele sowie der Heidelberg Basketball Cup am 13. und 14. September mit den Teams Rasta Vechta, Gladiators Trier und JL Bourg Basket an. Am 27. September beginnt dann die BBL-Saison mit der Partie in Vechta.
Da die Bundesliga um ein Team aufgestockt wurde, stehen in der Liga zwei Spiele mehr an. Dazu kommen mindestens sechs Champions-League-Begegnungen. „Dass wir uns um Charterflüge für internationale Spiele kümmern müssen, ist Neuland“, erklärte Lautenschläger.
Wie weit es insgesamt für die Academics noch gehen kann? Der Geschäftsführer gibt zu: „Natürlich kommen auch wir mal an unsere Grenzen. Aber wenn wir unsere Hausaufgaben machen, sollte man sich in fünf bis zehn Jahren vielleicht schon Gedanken über eine größere Heimspielstätte machen.“
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