Würzburg Baskets – Hakro Merlins Crailsheim 87:78
(14:13, 30:18, 14:24, 29:23)
Würzburg: Hunt (23 Punkte/davon 3 Dreier), Whittaker (20/3), Bryce (18/3), Stanic (11), Carvacho (8), Hoffmann (7/2), X. Williams, Böhmer, O. Williams, Welp.
Crailsheim: Midtgaard (19), Livingston II (18/1), Stephens (9), Stuckey (8/2), Lewis (7/1), Vrcic (7), Kindzeka (6/2), Mikalauskas (3/1), Bleck (1), Maxhuni, Radosavljevic.
Zuschauer: 2811.
Mit einem einzigen Wort bewertete Würzburgs Trainer Sasa Filipkovski nach Spielschluss die vorherigen 40 Minuten in der Basketball-Bundesliga zwischen den Würzburg Baskets und den Hakro Merlins Crailsheim absolut treffend. Auf die Frage eines Journalisten, ob die 61 Punkte der drei Würzburger Guards Cameron Hunt, Stanley Whittaker und C. J. Bryce letztendlich der Schlüssel zum Sieg waren, antwortete er kurz und knapp mit „Yes“. Wie schon in den meisten der vorhergehenden Partien war das Würzburger US-Trio überragend. Auch die Hohenloher „Zauberer“ schafften es nicht, den „Lauf“ der drei Guards zu stoppen.
Nach vier Siegen aus fünf Partien wahren die Würzburger nach wie vor den Kontakt zu den Playoff-Plätzen und können den kommenden Aufgaben relativ gelassen entgegen sehen. Die Crailsheimer dagegen müssen – trotz der deutlichen Leistungssteigerung gestern – die Abstiegsplätze ganz genau im Blick haben. Das sieht auch Neu-Trainer Nikola Markovic so. „Für uns ist jetzt jedes Spiel ein Endspiel.“
Die Zuschauer in der Würzburger tectake-Arena sahen ein typisches Derby: Selten hochklassig, dafür aber bis zum Schluss spannend.
Kraut und Rüben
Das erste Viertel der von beiden Teams äußerst intensiv geführten Partie hätte hervorragend in die Schublade mit der Aufschrift „Kraut und Rüben“ gepasst. Beide Teams fanden zunächst keinen Rhythmus. Allein die Merlins leisteten sich in den ersten zehn Minuten neun Turnover. Und dennoch haben sie fast bis zur Schlusssirene des ersten Spielabschnitts geführt, wenn auch nur knapp. Die Würzburger fanden offensiv überhaupt nicht in die Partie und leisteten sich einen Fehlwurf nach dem anderen. Die Trefferquote aus dem Zwei-Punkt-Bereich betrug stellenweise 13,3 Prozent. Anders als mit dem Begriff „blamabel“ kann man diesen Wert nicht bezeichnen.
Ausgerechnet „Jubilar“ Felix Hoffmann war es dann, der in der zehnten Minute die Gastgeber mit einem „Dreier“ erstmals in Führung brachte. Der Kapitän bestritt gegen Crailsheim sein 165. Bundesliga-Spiel und ist damit neuer Würzburger Rekordspieler. Er löst in dieser Rangliste ausgerechnet Maurice „Moe“ Stuckey ab, der mittlerweile das Merlins-Trikot trägt und dementsprechend „live“ erlebt hat, wie er von seinem Freund Felix Hoffmann „entthront“ wurde.
Beste Phase der Würzburger
Im zweiten Viertel hatten die Würzburger dann ihre beste Phase im gesamten Spiel. Zeitweise lagen die Baskets nun mit 15 Punkten in Front. Ausschlaggebend war hier die hervorragende Trefferquote von außen. Bis zur Pause fanden 53,9 Prozent aller Drei-Punkte-Würfe der Gastgeber ihr Ziel. Das ist für Würzburg ein schier unglaublicher Wert.
Auf der anderen Seite enttäuschte bei den Merlins einmal mehr das deutsche Trio Fabian Bleck, Maurice Stuckey und Bogdan „Boggy“ Radosavljevic. Die drei, die vor allem unter dem früheren Trainer Tumoas Iisalo, aber auch noch in der Vorsaison ein ums andere Mal geglänzt haben, konnten wieder nicht über den eigenen Schatten springen. Bis zur Pause hatte keiner von ihnen auch nur einen einzigen Punkt auf dem Konto. Und nach dem Wechsel wurde die Bilanz auch nur bei „Moe“ Stuckey wirklich besser.
Crailsheimer Comeback
Zur Pause hätte wohl kaum einer der 2811 Zuschauer einen Pfifferling auf die Merlins gesetzt, doch die kamen tatsächlich noch einmal zurück. Das hatte natürlich Gründe: Die Crailsheimer münzten ihre Rebound-Überlegenheit nun auch in Punkte um. Otis Livingston II lief phasenweise richtig „heiß“ und traf vor allem von der Freiwurflinie hochprozentig. Auf der anderen Seite ließen die Würzburger nun viele so genannte „leichte Körbe“ liegen. Crailsheim kam immer näher und war sogar bis auf einen Punkt dran.
Als es im Schlussabschnitt um die Wurst ging, war das Würzburger Guard-Trio aber wieder obenauf – allen voran Cameron Hunt, der mit 23 Punkten erneut Topscorer der Partie war. Gegen die Merlins aus Crailsheim versenkte der 25-jährige Texaner übrigens seinen 100. Drei-Punkte-Wurf in der BBL.
Niederlage gegen Rostock
Ein Tag vor Heiligabend stand für die Merlins aus Crailsheim bereits das traditionelle Xmas-Game auf dem Programm, bei dem es ebenfalls eine Niederlage gab.
Hakro Merlins Crailsheim – Telekom Baskets Bonn 91:103 (14:25, 22:23, 30:29, 24:26)
Crailsheim: Mikalauskas (14 Punkte/davon 4 Dreier), Maxhuni (14/1), Midtgaard (13), Stephens (11), Livingston II (11), Vrcic (10/2), Radosavljevic (10/2), Stuckey (8/2), Bleck, Lewis, Kindzeka. Rostock: Lewis (30/3), Alsto (16/2), Mawugbe (14), Roland (13/3), Pearson (13/2), Valtonen (8), Theis (6/2), Carter (2), Gloger (1), Ilzhöfer, de Oliveira. Zuschauer: 3000 (ausverkauft)..
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