Basketball

Baskets können die Playoffs klar machen

Nach dem wichtigen 89:87-Auswärtssieg in Vechta empfängt Würzburg am Dienstag um 20 Uhr den Syntainics MBC aus Weißenfels

Von 
Patrick Wötzel
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Sie hatten nach dem Sieg in Vechta gut lachen (von links): Isaiah Washington, Otis Livingston II und Javon Bess. Im Hintergrund ist noch Collin Welp, Sohn der deutschen Basketball-Legende Christian Welp, zu sehen. © Heiko Becker

Rasta Vechta – Würzburg Baskets 87:89 (26:30, 21:24, 22:17, 18:18)

Vechta: Flanigan (20 Punkte/davon 4 Dreier), Iwundu (19/3), Schwieger (16/3), Ferner (8/2), Aririguzoh (8), Groves (7/1), Kuhse (5/1), Grünloh (4/1), Diallo.

Würzburg: Livingston II (23/5), Seljaas (16/1), Klassen (13), Washington (13/3), Bess (12/4), Perry (7/1), Ugrai (3/1), Welp (2), Hoffmann.

Zuschauer: 3140 (ausverkauft).

Einen wichtigen Auswärtssieg im Kampf um die Playoff-Plätze geholt und obendrein den direkten Vergleich gegen einen hartnäckigen Verfolger gewonnen: Die Würzburg Baskets hatten beim „Krimi“ im ausverkauften Rasta Dome Vechta in der Schlussphase die besseren Nerven und den entscheidenden Stopp in der Verteidigung.

Bei einem wahren Dreier-Shootout warfen sich die Schützlinge von Headcoach Sasa Filipovski in den ersten 26 Spielminuten einen 13-Punkte-Vorsprung heraus, den die Gastgeber mit einem 13:0-Lauf konterten.

Auf dem Weg zum knappen 87:89-Erfolg sorgte Javon Bess in der spannenden Schlussphase erst mit seinem vierten Dreier des Spiels für die 85:87-Führung, dann holte der beste Verteidiger auch den entscheidenden Stopp und blockte einen Wurf von Ryan Schwieger.

Saisonsieg Nummer 21 bedeutet nicht nur einen neuen Klubrekord für die Würzburg Baskets, sondern vier Spieltage vor Schluss auch drei Siege Vorsprung auf die Play-In-Plätze der Tabelle. Topscorer der Partie war wieder einmal Otis Livingston II (23 Punkte), der das Duell der MVP-Kandidaten gegen Vechtas Tommy Kuhse klar für sich entscheiden konnte.

Stimmen zum Spiel

Max Ugrai: „Es war klar, dass das heute eng wird. Beide Teams wussten, was das Spiel für die Platzierung für eine Bedeutung hat. Keine Mannschaft konnte sich so richtig lösen, und ich glaube, dass es Basketball auf hohem Niveau war. In der Schlussphase haben die getroffenen Würfe auf unserer Seite den kleinen Unterschied ausgemacht, es waren nur Nuancen. Am Anfang haben wir offene Würfe zugelassen, die von Vechta zu einfach herausgespielt waren. Mir ist es aber lieber, wenn der Gegner am Anfang gut trifft und nicht in den letzten fünf Minuten, dann hat man noch genug Zeit um aufzuholen. Es war klar, dass sich die Dreierquote irgendwann normalisiert.“

Trainer Sasa Filipovski: „Wir haben hart gekämpft. Beide Teams haben heute herausragend getroffen, auch einige Spieler von Vechta haben beeindruckend ihre Dreier getroffen. Es war ein sehr enges Spiel. Wir haben es hinbekommen zu gewinnen, am Ende gehört natürlich auch etwas Glück dazu. Wir treffen diesen einen Dreier und holen den einen Offensiv-Rebound.“

Trainer Ty Harrelson (Vechta): „Letztlich kann man sagen, dass es ein gutes Spiel war. Im ersten Viertel waren wir zu nachlässig. Und Würzburg ist nun einmal ein richtig starker Gegner. Sie haben mehrere Spieler, die sehr gut treffen. Beide Mannschaft haben um die fünfzig Prozent von der Dreierlinie getroffen. Da haben wir es Würzburg in der zweiten Halbzeit etwas schwieriger gemacht, auch weil wir besser auf den Ball aufgepasst und dann auch besser in unsere Defense gekommen sind. Respekt an Würzburg dafür, wie sie hier aufgetreten sind und ihre Würfe getroffen haben.“

Heute schon gegen den MBC

Rund 50 Stunden nach dem Auswärtssieg in Vechta können die Würzburg Baskets am Dienstag, 30. April, in eigener Halle mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit die Playoff-Qualifikation endgültig klar machen. Zu Gast ist der Tabellen-13. Syntainics MBC, Sprungball in der tectake-Arena ost um 20 Uhr. Im Onlineshop sind noch Tickets aller Kategorien verfügbar.

Die Ausgangslage vor den letzten vier Spieltagen der BBL-Hauptrunde: Die Würzburg Baskets haben einen Platz unter den besten acht Teams der Liga sicher, als Tabellenfünfter drei Siege Vorsprung auf ihre drei Verfolger aus Bonn, Ludwigsburg und Vechta und damit die direkte Qualifikation für das Viertelfinale komplett in eigener Hand.

Im Falle eines Heimsiegs gegen den Syntainics MBC wäre am Ende der Hauptrunde ein höchst theoretischer Vierervergleich mit Ulm, Vechta und entweder Bonn oder Ludwigsburg möglich, falls alle vier Kontrahenten dann 22 Siege auf dem Konto haben. In diesem äußerst unwahrscheinlichem Fall würde die Differenz der Korbpunkte über die Platzierungen entscheiden.

Relevant werden derlei Berechnungen allerdings nur, wenn die Würzburg Baskets das Duell gegen den Syntainics MBC tatsächlich auch für sich entscheiden. Wie schwierig das gegen ein Team werden kann, das im Abstiegskampf um‘s Überleben kämpft, haben sie vor zehn Tagen bei der Heimniederlage gegen Rstock am eigenen Leib zu spüren bekommen.

Die „Wölfe“ aus Weißenfels haben zwar sieben von neun direkten Duellen gegen die fünf direkten Konkurrenten im unteren Drittel der Tabelle gewonnen - zuletzt am vergangenen Freitag mit 104:97 gegen Heidelberg - brauchen aber dennoch den einen oder anderen Sieg, um endgültig den Klassenerhalt feiern zu können.

Angeführt wird der MBC von einem Guard-Duo: Topscorer ist Johnathan Dunn, dazu kommt der ehemalige Würzburger Charles „Chuck“ Callison (12,9 Punkte/3,9 Assists), der gegen Heidelberg 27 Punkte erzielte und sechs Korbvorlagen verteilte.

Bester deutscher Spieler beim MBC ist Center Martin Breunig, der im Schnitt 11,6 Punkte und 5,2 Rebounds auflegt.

Das Hinspiel im Wolfsbau war Ende November eine relativ klare Sache für die Würzburg Baskets: Aufgrund einer starken zweiten Halbzeit (51:33) und eines 14:1-Laufs im vierten Viertel konnten sie sich mit 88:72 durchsetzen.

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