Es ist der nächste Schritt – nicht mehr, aber auch nicht weniger. Der SV Sandhausen schöpft im Abstiegskampf immer mehr Hoffnung, denn auch im dritten Spiel unter der Leitung von Interimstrainer Gerhard Kleppinger blieb der Tabellenletzte der 2. Fußball-Bundesliga ungeschlagen. Gegen den direkten Konkurrenten SSV Jahn Regensburg gelang beim 2:1-(1:0)-Erfolg ein weiterer Befreiungsschlag, obwohl es in der Schlussphase unnötig spannend wurde. „Die Mannschaft hat gekämpft und hat mit allen Mitteln versucht, das Tor zu verteidigen“, sagte Kleppinger.
Er stellte im Vergleich zum 2:2 gegen den SC Paderborn, als die Schwarz-Weißen einen zwischenzeitlichen 0:2-Rückstand aufgeholt hatten, auf drei Positionen um. Erik Zenga kehrte wieder in die Startelf zurück, gegen die Ostwestfalen war er bereits eingewechselt worden. Zudem bot der Coach Chima Okoroji und Merveille Papela von Beginn auf. Kerim Calhanoglu, der zuletzt überragend aufspielende Abu-Bekir El-Zein und Philipp Ochs rotierten aus der Anfangsformation.
Besonders die Nominierung von Leihspieler Papela sollte sich als Glücksgriff erweisen. Schon nach sechs Minuten wagte der Mittelfeldspieler des 1. FSV Mainz 05 einen ersten Abschluss, der jedoch geblockt wurde. Zehn Minuten später blieb er bei einem Duell mit Benedikt Gimber und Konrad Faber hartnäckig und sicherte trotz heftiger Gegenwehr den Ball. Dann verschaffte er sich Raum, ging ein paar Schritte und zog ab. Der Schuss wurde unhaltbar abgefälscht – 1:0 für die Hausherren. „Er ist sehr zweikampfstark und ist in seinen jungen Jahren schon ein wichtiges Element in unserem Spiel“, sagte Kleppinger über den Torschützen.
5243 Zuschauer im BWT-Stadion am Hardtwald sahen ein umkämpftes Spiel. Doch das war schon im Vorfel so erwartet worden. Der SVS nahm den Kampf besser an. Auch Schiedsrichter Deniz Aytekin bekam von den harten Duellen etwas mit. Für ihn wurde es ein schmerzhafter Nachmittag. Bei einem Zweikampf zwischen Zenga und Gimber konnte er nicht mehr ausweichen. Anschließend musste er an der Wade behandelt werden, konnte die Spielleitung aber weiter übernehmen.
Beinahe hätten die Sandhäuser einen Nackenschlag vor der Pause kassiert. Doch bei einem Kopfball von Prince Owusu rettete die Latte. Nach dem Seitenwechsel gehörte erneut Papela die erste gefährliche Szene. Der Schuss des 22-Jährige flog jedoch nur an den Pfosten. Mehr Glück hatte Dario Dumic, der nach einer Ecke von Papela zum 2:0 einköpfte – diesmal spielte das Aluminium mit.
Der SVS verpasste es dann aber, weiter Druck zu machen. Owusu nutzte das aus und traf zum 1:2. Seit inzwischen 16 Pflichtspielen haben es die Kurpfälzer nicht mehr geschafft, kein Gegentor zu kassieren – unabhängig davon, ob der Trainer Alois Schwartz, Tomas Oral oder Kleppinger hieß.
Am Ende spielte das aber keine Rolle mehr. Zumal sich der Jahn auch noch selbst schwächte. Leon Guwara traf seinen Gegenspieler mit seinem zu hohen Bein am Kopf und sah die Rote Karte.
Sandhausen ist nun mit Regensburg nach Punkten gleichgezogen. Der Relegationsplatz ist für beide Mannschaften nur noch einen Zähler entfernt und selbst zum rettenden 15. Rang fehlen bei noch vier ausstehenden Partien nur drei Punkte.
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