Der SV Sandhausen verliert zum ersten Mal in dieser Spielzeit zwei Partien in Folge in der 3. Fußball-Liga – und das zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt direkt vor der Winterpause. In einer ereignisarmen Partie blieb die von Trainer Jens Keller geforderte Reaktion nach dem 0:4 in Ingolstadt aus. Vielmehr knüpfte seine Elf beim 1:2 (0:2) gegen Aufsteiger VfB Lübeck vor 3862 Zuschauern am Hardtwald an die schwache Vorstellung von Samstag an und offenbarte nicht nur große Lücken in der Rückwärtsbewegung, sondern präsentierte sich auch in der Offensive behäbig. „In der ersten Halbzeit sind wir aufgetreten wie in Ingolstadt – super enttäuschend“, sagte Keller.
Trotz der klaren Schlappe zuvor sah er kaum Anlass für Veränderungen: Einzig Franck Evina bekam den Vorzug vor Sebastian Stolze.
Sandhausen muss einen Doppelschlag der Lübecker hinnehmen
Die Gäste erzielten mit der ersten Chance des Spiels den Führungstreffer: Eine Flanke von Außenverteidiger Leon Sommer fand am langen Pfosten den frei stehenden Manuel Farrona Pullido, der aus spitzem Winkel stramm zum 0:1 einschoss (17.). Nur drei Minuten später war es erneut ein Konter über Sommer, dessen flache Hereingabe beim eingelaufenen Tarik Gözüsirin landete, der aus rund zehn Metern zum 2:0-Doppelschlag vollendete.
Im Gegenzug ließ David Otto die beste Chance des Abends aus kurzer Distanz liegen (22.). Die effizienten Hansestädter igelten sich mit der Führung im Rücken in der eigenen Hälfte ein und hatten wenig Mühe, die ideenlosen Hausherren vom eigenen Tor fern zu halten. Fehlendes Tempo und technische Unzulänglichkeiten kennzeichneten das Offensivspiel der Schwarz-Weißen.
Sandhausen hat sich nach der Pause einiges vorgenommen
Nach der Pause hatte der SVS sich sichtlich etwas vorgenommen, dennoch glich das Bild weitestgehend dem des ersten Durchgangs. Die Abschlüsse von Richard Meier (49.) und Alexander Mühling (70.) sorgten für wenig Gefahr. Stattdessen hielt Nikolai Rehnen seine Farben zunächst gegen Cyrill Akono (47.) und später Mats Facklam im Spiel (67.).
„Wir haben es probiert, haben gekämpft und es war wenigstens Power auf dem Platz“, meinte Dennis Diekmeier, der sein Comeback nach Verletzungspause feierte. Dennoch wirkten die kompakten Norddeutschen mit ihrem Umschaltspiel zu jeder Zeit gefährlicher als die Sandhäuser. Kurz vor Schluss stellte Livan Burcu mit einem wuchtigen Schuss aus dem Rückraum nach einer Ecke (89.) zwar noch den Anschluss her, doch das Tor fiel zu spät. Die zweite Niederlage nach zuvor acht ungeschlagenen Spielen war nicht mehr abzuwenden.
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