3. Fußball-Liga

Fragezeichen hinter Verletzten des SV Sandhausen bleiben stehen

Der SV Sandhausen bezog ein viertägiges Trainingslager auf dem DFB-Campus in Frankfurt. Optimal sei die Vorbereitung nicht gewesen, so Sportdirektor Matthias Imhof vor dem Spiel gegen Dresden.

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Nicolai Lehnort
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Der SV Sandhausen bezieht auf dem DFB-Campus in Frankfurt ein viertägiges Kurztrainingslager. Dort trainiert der Drittligist – hier mit Abu-Bekir El-Zein am Ball – auf ungewohntem Kunstrasenplatz. © SVS/Rileit

Sandhausen. Fußball-Drittligist SV Sandhausen hat auch das zweite Testspiel der Wintervorbereitung gewonnen. Gegen Nordost-Regionalligist FC Rot-Weiß Erfurt siegten die Sandhäuser am Sonntag mit 2:0 (1:0). Den Führungstreffer erzielte Alexander Mühling per Strafstoß (33.). Neuzugang Markus Pink stellte nach der Pause mit seinem ersten Tor im schwarz-weißen Trikot auf 2:0 (56.). „Es war ein guter Test gegen einen wirklich guten Regionalligisten“, lautete das Fazit von Sportdirektor Matthias Imhof, der aber auch zugab: „Unser Spiel hatte Licht und Schatten.“

Bemerkenswerter als das Resultat waren jedoch andere Aspekte: der Austragungsort der Begegnung, der Kontrahent sowie das eingesetzte Personal. Aufgrund des plötzlichen Temperatursturzes war der SV Sandhausen am Donnerstag für vier Tage ins Kurztrainingslager in den Campus des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) nach Frankfurt gereist. In der dortigen Kunstrasenhalle wurde unter Ausschluss der Öffentlichkeit auch das Testspiel gegen Erfurt ausgetragen. Die Thüringer sprangen kurzfristig als Sparringspartner ein, nachdem der ursprüngliche geplante Gegner Eintracht Frankfurt kurzfristig abgesagt hatte. Ursache dafür sei wohl ein Spielermangel beim Bundesligisten gewesen, wie es vom SV Sandhausen auf Anfrage heißt. Im Gegensatz zu RWE und dem SVS bestritt die Eintracht am Samstag bereits ihr erstes Pflichtspiel nach der Winterpause und hätte die Begegnung nicht mehr als Teil der Vorbereitung ausgetragen.

Kunstrasen nicht vergleichbar

Zwar war das Team von Trainer Jens Keller in der Halle im DFB-Campus vor den klirrend kalten Minusgraden geschützt - eine „top Anlage“, lobte Sportdirektor Matthias Imhof die Bedingungen -, die Profis mussten jedoch auf einem anderen Untergrund agieren. „Es war halt ein Kunstrasenplatz und das ist einfach nicht mit einem normalen Rasenplatz zu vergleichen“, sagte Imhof auf Anfrage dieser Zeitung. Der Sportdirektor musste zugeben, dass die Vorbereitung des Drittligisten dadurch „schon etwas gestört“ worden sei, schließlich sei es auf einem Rasenplatz „einfach besser, zu trainieren“.

Geht es für Fußballprofis auf einen anderen Untergrund, treten schon mal Anpassungsprobleme an die veränderten Bedingungen auf, Muskeln und Gelenke werden anders belastet - Verletzungen können die Folge sein.

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Wenig verwunderlich betonte Imhof in seinem Fazit zum Testspiel deshalb ganz bewusst: „Es hat sich keiner verletzt.“ Denn das Lazarett des SVS scheint in der Woche vor dem Pflichtspielauftakt bei Dynamo Dresden (Samstag, 14 Uhr) schon gut genug gefüllt zu sein. „Scheint“, weil der Drittligist sich aktuell nicht zum Personal äußern möchte. „Wir geben keine Wasserstandsmeldungen ab“, teilte Imhof am Montag mit. Stattdessen werde man im Laufe der Trainingswoche „schauen, wer zurückkommt“.

Offensive des SV Sandhausen ausgedünnt

Weiterhin an ihren Verletzungen laborieren wohl Rouwen Hennings und Franck Evina. Beide hatten zum Trainingsauftakt nach Neujahr individuelles Lauftraining absolviert, mit einer zeitnahen Rückkehr war gerechnet worden. In den beiden Testspielen kamen sie allerdings nicht zum Einsatz. Auch bei einem weiteren Offensiven wird das Comeback wohl später als erhofft erfolgen: Stürmer David Otto hätte ursprünglich „in Dresden oder zu Hause gegen Aue wieder dabei“ (Imhof Anfang Januar) sein sollen, kam aber ebenfalls noch nicht zum Zug.

Startklar in der Abteilung Attacke ist Neuzugang Markus Pink. Der Österreicher stand in beiden Testspielen auf dem Platz. Dasselbe gilt für Landsmann Patrick Greil. Die längere Zeit ohne Matchpraxis scheinen die beiden besser verkraftet zu haben als Verteidiger Edvinas Girdvainis. Der Litauer, zuletzt im Oktober mit einem Pflichtspieleinsatz, fand bislang noch gar keine Berücksichtigung auf den Spielberichtsbögen.

Wie sich vor allem die Offensive des Zweitligaabsteigers bei Aufstiegskandidat Dresden am Samstag aufstellt, darauf wird es erst am Donnerstag bei der Spieltagspressekonferenz am Hardtwald Hinweise geben, wenn Jens Keller sein routinemäßiges Statement zum Personal abgibt. Allen Fragezeichen und Verletzungssorgen zum Trotz möchte Sandhausen in der Winterpause nicht weiter nachrüsten: „Es ist aktuell keine Neuverpflichtung mehr geplant“, sagte Sportdirektor Imhof entgegen damaliger Ankündigungen, wonach noch ein schneller Spieler für die Außen im Warenkorb landen sollte.

Volontariat Nicolai Lehnort ist seit Juli 2023 Volontär.

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