3. Fußball-Liga

Absturz des SV Sandhausen: Nur noch eine Frage der Zeit

Der Abstieg des SV Sandhausen in die Fußball-Regionalliga steht bevor - Das ist allerdings kein Grund zur Panik für Präsident Jürgen Machmeier.

Von 
Frederik Schneider
Lesedauer: 
Blick nach unten: Jürgen Machmeier, Präsident des SV Sandhausen, plant bereits zweigleisig, denn der Abstieg in die Regionalliga ist höchstwahrscheinlich nicht mehr abzuwenden. © PIX-Sportfotos

Patrick Greil hatte etwas Besseres vor, als sich am Sonntagabend mit Fußball und dem Abstiegskampf in der 3. Fußball-Liga zu beschäftigen. Er wolle lieber etwas mit seinem Sohn unternehmen, schilderte der Österreicher seine Pläne zum Ausklang des Wochenendes. Wahrscheinlich war der einzige SVS-Torschütze bei der 1:2-Niederlage bei Drittliga-Primus Dynamo Dresden davon ausgegangen, dass Waldhof Mannheim oder der VfB Stuttgart II den Hardtwäldern den Todesstoß verpassen würden.

Doch es kam anders. Die beiden Konkurrenten trennten sich torlos und besiegelten Sandhausens Gang in die Regionalliga nicht. Noch nicht. Denn die Lage bleibt weiter so gut wie aussichtslos. Acht Punkte trennen den Vorletzten vom rettenden Ufer und am Samstag kommt mit dem FC Hansa Rostock eine Mannschaft in die Kurpfalz, die noch eine klitzekleine Aufstiegschance wittert.

SVS kämpft gegen drohenden Negativrekord an

„Wenn es noch eine Chance, wenngleich eine sehr minimale, gibt, müssen wir versuchen, diese noch zu nutzen“, sagte Präsident Jürgen Machmeier dieser Zeitung. „Hierfür braucht es aber sehr schnell eine andere Mentalität in der Mannschaft.“ Warum die Spieler aber gerade jetzt die Charakterfrage anders beantworten sollten als noch in den vergangenen Monaten, ist unklar. Aber: Die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt.

Der schier beispiellose Absturz vom ersten auf den 19. Tabellenplatz hatte zuletzt zur Folge, dass sich ein Teil der Anhängerschaft vom SVS abgewandt hat. Bei einer Niederlage gegen Rostock würde sogar der Negativrekord von Werder Bremen II aus der Saison 2011/2012 eingestellt werden. Neun Ligapleiten nacheinander gab es mit Ausnahme der Zweitvertretung von der Weser in der 3. Liga noch nie.

„Die Reaktionen der Fans sind sehr gut nachzuvollziehen. Sie stehen für und zum Verein und machen sich pausenlos Gedanken, wie sie helfen können“, zeigte Machmeier Verständnis, stellte aber auch klar: „Der Support in dieser Saison war überragend – trotz schlechter sportlicher Leistungen.“

Weil Mannheim und die zweite Mannschaft des VfB aber noch Erbarmen hatten, vergeht nun wieder eine Woche ohne endgültige Planungssicherheit. Doch zeitlichen Druck verspürt Machmeier nicht, obwohl viele Fragen weiter offen sind. „Wir planen bereits seit Wochen zweigleisig“, betonte er. „Die Themen Trainer und Sportdirektor bearbeiten wir völlig ligaunabhängig. Beide müssen bereit sein, mit uns auch die Regionalliga anzunehmen. Bei den Spielern wurde sehr viel gescoutet und gesprochen, viele stehen bereit, ebenso ligaunabhängig. Insgesamt gibt es da also kein Problem für uns. Wir kennen das aus den 14 Jahren zuvor, hier mussten wir ja auch fast jedes Jahr zweigleisig planen.“

Freier Autor

Thema : SV Sandhausen

  • SV Sandhausen SV Sandhausen in Fußball-Regionalliga auf dem richtigen Weg

    Olaf Janßen sieht den Fußball-Regionalligisten SV Sandhausen trotz des mageren Vier-Punkte-Starts auf dem richtigen Weg. Der Cheftrainer bereitet seine Mannschaft jetzt auf Bahlingen vor.

    Mehr erfahren
  • SV Sandhausen SV Sandhausen holt Robin Krauße aus Braunschweig

    Der Fußball-Regionalligist SV Sandhausen reagiert auf personelle Engpässe und verpflichtet zwei Tage vor Transferschluss den zentralen Mittelfeldspieler Robin Krauße.

    Mehr erfahren
  • SV Sandhausen SV Sandhausen hat gegen SC Freiburg II nur 14 Feldspieler im Kader

    Der SV Sandhausen trifft am Sonntag, 31. August, auf SC Freiburg II. Trainer Olaf Janßen glaubt, sein Team habe die Rückschläge der vergangenen Wochen gut verarbeitet.

    Mehr erfahren

Copyright © 2025 Mannheimer Morgen

VG WORT Zählmarke