Mannheim. Das ist fast noch Glück im Unglück: Die Rhein-Neckar Löwen werden vier bis sechs Wochen auf ihren Rückraum-Star Ivan Martinovic verzichten müssen. Der 27-Jährige zog sich eine Patellasehnenläsion im linken Knie zu. Das teilte der Handball-Bundesligist am Montag mit.
Der Weltklasse-Linkshänder verletzte sich am Samstag im Pokal-Halbfinale in Köln gegen den THWKiel, das die Mannheimer mit 31:32 nach Verlängerung verloren. Martinovic hatte sich die Verletzung ohne gegnerische Einwirkung zugezogen und humpelte kurz vor dem Seitenwechsel vom Feld. Zu diesem Zeitpunkt führten die Löwen noch mit 17:12. Martinovic hatte bis dahin fünf Treffer erzielt, ehe er noch vor dem Seitenwechsel unter Tränen in die Kabine ging.
„Ich habe gefühlt, dass irgendwas nicht stimmt mit dem Knie. Dann bin ich gefühlt mental zusammengebrochen. Ich wusste, dass ich dem Team nicht mehr weiterhelfen kann. Das war das Schlimmste für mich. Ich wusste: Ich kann nicht weiterspielen“, sagte der Kroate anschließend: „Das war für mich brutal hart. Weil es auch so gut gelaufen ist für uns: Wir haben eine unglaublich gute erste Halbzeit gespielt.“ Vor allem dank Martinovic.
Ich wusste, dass ich dem Team nicht mehr weiterhelfen kann. Das war das Schlimmste für mich.
„Ivan hat viele einfache Tore erzielt. Mit ihm hatten wir einen richtigen Shooter dabei. Er hat die Bälle reingemacht“, wusste der schwer enttäuschte Kapitän Patrick Groetzki nach dem bitteren K.o. genau, welch zentrale, vermutlich sogar entscheidende Figur seiner Mannschaft plötzlich weggebrochen war. Und Spielmacher Juri Knorr legte sich fest: „So wie Ivan gespielt hat, hätte er zwölf Tore gemacht. Zu 100 Prozent. Dass er uns wegbricht, tat unglaublich weh.“
Rhein-Neckar Löwen: Entwarnung bei Knorr und Kohlbacher
Beim Final Four in Köln mussten die Löwen außerdem kurzfristig ohne Sebastian Heymann auskommen, dem eine Verletzung an der Bizepssehne zu schaffen machte. Nach dem anstrengenden Krimi gegen Kiel musste beim Spiel um Platz drei am Sonntag gegen den Zweitligisten HBW Balingen-Weilsteten, das die Mannheimer mit 31:32 verloren, auch noch Kreisläufer Jannik Kohlbacher passen. Knorr wiederum verletzte sich während der Partie und konnte nicht mehr weiterspielen. Wie der Bundesligist mitteilte, erwiesen sich die Verletzungen von Kohlbacher und Knorr aber als nicht so gravierend.
„Wir hatten gehofft, in voller Besetzung antreten zu können. Das hat leider nicht geklappt“, sagte Knorr unmittelbar nach dem bitteren K.o. im Halbfinale, als den Löwen mit zunehmender Spieldauer die Alternativen ausgingen. Schließlich verloren die Badener kurz vor dem Ende der regulären Spielzeit auch noch Olle Forsell Schefvert mit einer Roten Karte. Kurzum: Wenige Spieler mussten viel leisten. „Energie, Energie, Energie. Wir hatten sie zum Schluss nicht mehr, weil wir die Belastung nicht verteilen konnten“, meinte Knorr.
Rhein-Neckar Löwen in Handball-Bundesliga am Samstag beim SC Magdeburg gefordert
In der Bundesliga sind die Löwen am Samstag (20 Uhr/live im Stream bei Dyn) beim SC Magdeburg gefordert. Möglicherweise sind Knorr, Kohlbacher und Heymann dann dabei. Topstar Martinovic droht indes im schlimmsten Fall das Saison-Aus. Der letzte Spieltag wird am 8. Juni ausgetragen.
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