Handball

Nach 40 Minuten geht den Rhein-Neckar Löwen die Kraft aus

Mit einem Minikader waren die Rhein-Neckar Löwen zum TBV Lemgo Lippe gereist. Zahlreiche Verletzungen erschwerten die Auswärtsaufgabe. Gegen Ende bekamen die Löwen das zu spüren und unterlagen dem TBV

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Marc Stevermüer
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Sebastian Heymann machte lange Zeit ein gutes Spiel für die Löwen bei der Niederlage in Lemgo. © Pix

Lemgo. Die Rhein-Neckar Löwen haben das Verfolgerduell in der Handball-Bundesliga beim TBV Lemgo Lippe mit 31:34 (18:17) verloren. Vor 4520 Zuschauern in der ausverkauften Phönix-Contact-Arena war Jon Lindenchrone mit zehn Treffern bester Torschütze für den zweifachen Deutschen Meister und Pokalsieger, der nach dem Seitenwechsel kaum noch Lösungen im Angriff fand.

Erwartungsgemäß mussten die Badener im Lipperland auf Spielmacher Juri Knorr verzichten. Der 24-Jährige sagte auch seine Teilnahme an den EM-Qualifikationsspielen der deutschen Nationalmannschaft Anfang November gegen die Schweiz und Türkei ab. Nach Vereinsangaben muss der Club noch „mehrere Wochen“ auf den Spielmacher verzichten. Ein Einsatz am Freitag in der Mannheimer SAP Arena gegen den ThSV Eisenach kommt demnach auch nicht infrage. Knorr hatte sich Anfang Oktober in der Partie gegen den HSV Hamburg am Daumen der linken Hand verletzt und fehlt seitdem.

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Außerdem waren die Löwen zu einer Umstellung im Deckungszentrum gezwungen. Nachdem Olle Forsell Schefvert in den vergangenen Tagen krankheitsbedingt nicht voll trainieren konnte, ersetzte ihn Steven Plucnar im Mittelblock. Forsell Schefvert saß zwar auf der Bank, spielte aber nicht. Entsprechend standen Trainer Sebastian Hinze nur zehn Feldspieler zur Verfügung.

Nur eine Torwartparade im ersten Durchgang

Auf Plucnar war erneut Verlass, dafür wusste aber Gustav Davidsson in der Deckung nicht so genau, was er auf der Außenposition gegen Bobby Schagen machen sollte. Der Niederländer traf in der Anfangsviertelstunde viermal, weshalb Hinze umstelle und fortan Kreisläufer Jannik Kohlbacher auf dem Flügel verteidigen ließ.

Zu diesem Zeitpunkt führte Lemgo mit 8:6, nachdem die Badener zwischenzeitlich ein 6:5 (11.) vorgelegt hatten. Vor allem Sebastian Heymann war von Beginn an im Angriff im Spiel, setzte sich immer wieder im Eins-gegen-Eins durch oder traf aus der Distanz. Und die Mannheimer brauchten diese Tore auch, denn Lemgo stellte den Kreis komplett zu, weshalb Kohlbacher im Angriff kein Faktor war.

Davidsson dreht auf und setzt vor allem seine Nebenleute ein

Was den Badenern aber fehlte, war eine Torwartleistung. Nach 17 Minuten verließ Mikael Appelgren nach gerade einmal einer Parade (Fangquote 9 Prozent) das Feld. Für ihn rückte David Späth zwischen die Pfosten. Doch der deutsche Nationalkeeper wehrte bis zum Halbzeitpfiff keinen einzigen Ball ab. Dass die Löwen dennoch zur Pause mit 18:17 führten, lag an einer richtig starken Offensivleistung.

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Schock für Rhein-Neckar Löwen: Knorr fällt noch länger aus

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Marc Stevermüer
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Nach anfänglicher Zurückhaltung traf auch Davidsson aus dem Rückraum, vor allem setzte der Schwede aber seine Nebenleute auf den Halbpositionen in Szene. Nämlich Heymann, Ivan Martinovic und dann auch Lindenchrone, der nach seiner Einwechslung einige Akzente setzte und dreimal bis zum Seitenwechsel traf. „Wir müssen ein bisschen enger in der Abwehr stehen. Aber 17 Tore sind gut. Darauf können wir aufbauen“, sagte Heymann zur Pause.

Abschlussqualität der Löwen lässt gegen Ende des Spiels nach

Direkt zu Beginn des zweiten Durchgangs besorgte Patrick Groetzki mit dem 19:17 (31.) die erste Zwei-Tore-Führung seines Teams. Zwei Minuten später hatte der TBV aber schon wieder zum 19:19 (33.) ausgeglichen. Lemgos Keeper Urh Kastelic wurde nun zum Faktor, parierte erst einen Wurf von Heymann und dann einen Siebenmeter von Martinovic. Beim 22:21 (36.) legten die Lipperländer wieder vor, David Móré vergab danach den nächsten Siebenmeter für die Badener.

Späth parierte nach wie vor keinen Ball, weshalb Appelgren zurückkehrte (38.) und sich auch gleich einen Strafwurf vom zuvor sehr sicheren Lemgoer Schützen Samuel Zehnder krallte. Nach dem 22:22-Ausgleich (40.) ließ die Abschlussqualität bei den Löwen aber nach – auch weil die Kräfte des Minikaders schwanden.

Die Badener taten sich immer schwerer, sich klare Möglichkeiten herauszuspielen – und lagen prompt 23:26 (47.) zurück. Von diesem Rückstand erholte sich der zweifache Deutsche Meister und Pokalsieger anschließend nicht mehr.

Redaktion Handball-Reporter, Rhein-Neckar Löwen und Nationalmannschaft

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