Flensburg. David Späth haderte. Denn die Rhein-Neckar Löwen traten am Samstagabend bei der SG Flensburg-Handewitt nicht so schlecht auf, wie es das Ergebnis vermuten ließ. „Aber wir waren nicht konsequent genug“, sagte der Torwart des Mannheimer Handball-Bundesligisten nach der deutlichen 25:33 (9:14)-Niederlage beim Titelanwärter aus dem Norden. Späth machte mit einer Fangquote von 37 Prozent (10 Paraden bis zu seiner Auswechslung nach 38 Minuten) zwar erneut ein gutes Spiel, stand aber klar im Schatten von SG-Keeper Kevin Møller (Fangquote 47 Prozent, 21 Paraden). Allein 13 Mal scheiterten die Löwen aus der Nahdistanz.
Wie schon zuletzt bei der deutlichen Niederlage gegen den THW Kiel war Späth sofort ein Faktor für sein Team. Doch wieder einmal nutzten seine Kollegen die Paraden des gebürtigen Pfälzers nicht als Steilvorlage. Gegen Kiel waren es noch die vielen technischen Fehler, mit denen sich die Mannheimer um einen guten Start brachten. Diesmal scheiterte der Pokalsieger fast minütlich an SG-Keeper Kevin Møller, der schon in der ersten Halbzeit auf 17 (!) Paraden kam.
Löwen zeigen Nerven beim Strafwurf
Bereits nach drei Minuten schnappte sich der Däne einen Siebenmeter von Juri Knorr. Wieder einmal zeigten die Löwen also Nerven beim Strafwurf. Und schon lag der Pokalsieger mit 0:3 (5.) zurück. Der nach grippalem Infekt zurückgekehrte Jannik Kohlbacher scheiterte anschließend frei vom Kreis, auch Olle Forsell Schefvert fand nach seinem Durchbruch seinen Meister in Møller.
Bis zum 7:4 (14.) waren die Mannheimer trotzdem noch im Spiel. Was an Späth lag und an einigen Flensburger Fehlern. Die Norddeutschen erlaubten sich phasenweise krasse Ballverluste, konnten sich wegen Torwart Møller diese Nachlässigkeiten aber erlauben.
Löwen-Trainer Hinze stellte nach einer Viertelstunde um, brachte Steven Plucnar am Kreis für Kohlbacher und Andreas Holst Jensen für Forsell Schefvert auf der halblinken Position, von der einmal mehr keine Torgefahr ausging. Doch auch Holst Jensen kam gleich in seinem ersten Versuch nicht an Møller vorbei. In doppelter Unterzahl erhöhte sich der Rückstand auf 5:10 (25.), auf den Außenpositionen machte sich das Fehlen der Routiniers Uwe Gensheimer und Patrick Groetzki dramatisch bemerkbar.
Flensburg-Handewitt - Löwen 33:25 (14:9)
Der 20-jährige Lion Zacharias und auch der gelernte Rückraummann Jon Lindenchrone standen nach 30 Minuten jeweils bei einer Trefferquote von 25 Prozent (jeweils 1 Tor bei 4 Versuchen). „Wir wollten die Außen ins Spiel bringen“, verriet SG-Kapitän Johannes Golla den Plan der Flensburger, die um die Unerfahrenheit und Probleme der Mannheimer auf diesen beiden Positionen wussten.
Hinze tauschte zur Pause beide Außen, es kamen David Móré und Arnór Óskarsson. Doch nur fünf Minuten nach dem Seitenwechsel musste der Trainer erneut mit seiner Mannschaft sprechen. Und dass aus gutem Grund. Beim 10:18 (35.) deute sich ein krasses Debakel an. Auf der halblinken Position ging bei den Löwen weiterhin nichts in der Offensive, weshalb nun Gustav Davidsson in die Begegnung kam. Doch Torgefahr strahlten die Mannheimer aus dem Rückraum wieder einmal nur über Linkshänder Niclas Kirkeløkke aus. Mit seinem achten Tor verkürzte der Däne auf 14:19 (40.). Doch die SG konterte sofort zum 21:14 (43.).
Und als dann auch noch Kirkeløkke eine Pause bekam, war ohnehin alles vorbei. Lindenchrone übernahm auf der Rückraumposition, passte wenig später aber gleich zu einem Flensburger und im Gegenstoß erhöhte die SG auf 30:23 (56.).
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