Mannheim. Die Hoffnung der Adler-Fans war groß. Nach dem Halbfinal-Aus gegen die Eisbären Berlin sollten die Mannheimer in der kommenden Saison der Deutschen Eishockey Liga (DEL) den nächsten Schritt gehen. Da – so die offizielle Kommunikation des Clubs – zum Rundenende 17 Spielerverträge auslaufen, könnte Trainer und Sportmanager Dallas Eakins das Team nach seinen Vorstellungen zusammenstellen.
Eakins versetzte diesen Hoffnungen allerdings einen Dämpfer. „Um ehrlich zu sein, sind es nicht so viele. Einige Spieler haben noch bestehende Verträge aus der Vergangenheit“, sagte der US-Amerikaner im Interview mit dieser Redaktion.
Nachdem sich zuvor die Anzeichen verdichtet hatten, dass Kris Bennett für die Saison 2025/26 ein gültiges Arbeitspapier bei den Adlern in der Tasche hat, haben weiterführende Recherchen ergeben, dass auch John Gilmour seien Kontrakt in Mannheim bereits verlängert hat.
Während in der Abwehr wenige Positionen offen sind, besteht im Sturm größerer Handlungsspielraum. Die vier Halbfinalspiele gegen Berlin haben schonungslos offengelegt, wo die Adler am meisten Luft nach oben haben. Während der Titelverteidiger mit einer gnadenlosen Effizienz überzeugte, schossen die Blau-Weiß-Roten zwar oft auf das Tor von Berlins Torhüter Jake Hildebrand. Meist hatte der aber freie Sicht.
Eakins muss sich nun daran messen lassen, dass er im anstehenden Transfersommer ein glücklicheres Händchen beweist als bei den Nachverpflichtungen während der Saison 24/25. Verteidiger Zac Leslie und Torjäger Austin Ortega wurden geholt, spielten aber kaum. Abwehrspieler Tim Lovell blieb gar ohne einen einzigen Einsatz.
Arno Tiefensee wechselt in die NHL zu den Dallas Stars
Seit dem späten Freitagabend steht fest, dass die Adler auch auf der Suche nach einem weiteren Torhüter sind. Arno Tiefensee unterschrieb einen Zweijahresvertrag in der Organisation des NHL-Clubs Dallas Stars. Aus Bremerhaven wird zwar Maximilian Franzreb kommen. Doch da Felix Brückmann nach Köln wechseln wird, müssen die Mannheimer auf dieser Position nachlegen.
„Es ist gar nicht so einfach, torgefährliche Stürmer für uns zu finden. Wenn jemand 15 Tore in der American Hockey League erzielt hat, bedeutet das nicht, dass er 20 Treffer in der Deutschen Eishockey Liga erzielen wird“, sagte Eakins. Er weiß: Spieler, die auf der kleineren Eisfläche in Nordamerika überzeugen, können auf der größeren Eisfläche in Europa ihre Probleme haben. Es bleibt aber die Erkenntnis, dass in der jüngeren Vergangenheit andere Clubs bei der Suche nach starken Importspielern bessere Treffer gelandet haben als die Adler.
Eakins wird trotz seiner Suche nach Upgrades im Angriff nicht von seiner Spielweise abweichen, bei der die Verteidigung des eigenen Tors oberste Priorität genießt. „Wenn das andere Team kein Tor erzielen kann, kann es auch nicht gewinnen“, sagt der 58-Jährige, der in diesem Bereich bei seiner Mannschaft einen großen Schritt nach vorn ausgemacht hat.
Die Zukunft von Verteidiger Nick Cicek ist noch offen
In der Verteidigung haben Tobias Fohrler, Leon Gawanke und Lukas Kälble laufende Verträge. Sollte Gilmour bleiben und Nicolas Mattinen aus der Organisation der Toronto Maple Leafs nach Mannheim wechseln, wären maximal noch zwei Stellen für routinierte Abwehrspieler offen. Jyrki Jokipakka und Zac Leslie werden die Adler verlassen. Was passiert mit Nick Cicek?
Klar ist auch, dass ein anderer Spieler die U-23-Stelle in der Abwehr übernehmen wird. Fabrizio Pilu ist dafür in der nächsten Saison zu alt, er wechselt nach Augsburg. Die naheliegendste Option ist Paul Mayer, der 19-Jährige spielte in dieser Saison überwiegend für den Oberligisten Heilbronner Falken.
URL dieses Artikels:
https://www.bergstraesser-anzeiger.de/sport/vereine_artikel,-adler-mannheim-weniger-handlungsspielraum-fuer-die-adler-mannheim-_arid,2297923.html