Eishockey

Warum für die Adler Mannheim momentan keine Hürde zu hoch ist

Neun Spiele, acht Siege. Die Adler Mannheim präsentieren sich in der bisherigen Eishockey-Saison unheimlich stark. Zufall ist das nicht.

Von 
Philipp Koehl
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Adler-Stürmer Kris Bennett wusste am Freitagabend in Bremerhaven zusammen mit seinen Reihenkollegen Zach Solow und Anthony Greco zu überzeugen. Aber nicht nur, weil sie die ersten drei Mannheimer Treffer selbst erzielten. © PIX-Sportfotos

Bremerhaven/Mannheim. Neun Spiele, acht Siege, dabei 25 von 27 möglichen Punkten geholt. Zudem – zusammen mit Wolfsburg – die meisten Treffer erzielt und die mit Abstand wenigsten Gegentore kassiert. Nummer eins im Über- und Unterzahlspiel und folgerichtig auch die Nummer eins in der Tabelle. Die Zahlen, die die Adler Mannheim in der noch jungen Saison in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) aufweisen, sind beeindruckend. Aktuell scheint für die Adler keine Hürde zu hoch, kein Widerstand zu groß zu sein.

Zufall ist das nicht. Hinter dem momentanen Erfolg stecken Struktur, Zusammenhalt und vor allem harte Arbeit. „Es tut uns gut, dass wir schon am Anfang der Saison mit Schwierigkeiten konfrontiert werden und diese dann auch bewältigen können. Das wird uns für die komplette Spielzeit helfen“, sagte Adler-Cheftrainer Dallas Eakins am vergangenen Mittwoch.

Die Adler Mannheim trotzen Druckphasen und schlagen dann zu, wenn sie es brauchen

Beim jüngsten 6:3-Erfolg am Freitagabend in Bremerhaven demonstrierten die Mannheimer erneut ihre Stärke. Obwohl mit den Angreifern Kristian Reichel, Tom Kühnhackl und dem bereits seit dem dritten Spieltag ausfallenden Luke Esposito wichtige Stützen fehlten, setzten sich die Adler beim Tabellendritten durch. Trotzten Druckphasen und schlugen immer dann zu, wenn sie es brauchten. „Es war ein enorm wichtiger Auswärtssieg für uns gegen ein wirklich gutes Eishockeyteam. Wir haben uns an unseren Spielplan gehalten und sind geduldig geblieben. Wenn sie ein Tor erzielten, haben wir einfach geantwortet und ein weiteres gemacht“, fasste Adler-Stürmer Kris Bennett das Top-Spiel an der Nordseeküste zusammen.

Bennetts Angriffsreihe, die er zusammen mit Anthony Greco und Zach Solow bereits seit der Vorbereitung bildet, stand am Freitagabend dafür exemplarisch. Nach der 1:0-Führung der Gastgeber durch Justin Büsing (6.), nutzte Greco die erste richtige Mannheimer Chance zum 1:1 (8.). Solow brachte die Adler zum Ende des ersten Drittels gar mit 2:1 in Führung (17.), die Bennett in der 26. Minute auf 3:1 ausbaute.

Die Adler Mannheim in Zahlen

Die Adler gewannen bisher acht von neun Ligaspielen und verloren noch keine Partie nach 60 Minuten .

Bis auf die Stürmer Matthias Plachta und Luke Esposito sowie die Verteidiger Lukas Kälble, Dan Renouf, Tobias Fohrler und Colin Schlenker, haben nach neun Partien bereits alle eingesetzten Adler-Feldspieler mindestens ein Tor erzielt ---> Ligabestwert.

Die Mannheimer Torhüter Johan Mattsson (Fangquote 95,6 %) und Maximilian Franzreb (94,5 %) führen die Torhüterliste in der Deutschen Eishockey Liga an.

Ebenfalls Spitze: Die Adler stellen im Überzahl- (38,10 % Erfolgsquote) und Unterzahlspiel (96,15 %) die Bestwerte der Liga.

Kapitän Marc Michaelis ist mit 13 Punkten (zwei Tore, elf Vorlagen) nach neun Spieltagen der DEL-Topscorer .

Interessant: Die Mannheimer haben lediglich einen Puckbesitz von 26,97 Prozent und liegen damit im Ligavergleich auf Rang elf .

Doch nicht nur das. Das Trio war stets hartnäckig, jagte Puck und Gegner und zwang Bremerhaven dadurch immer wieder zu Fehlern in der eigenen Defensivzone. „Es war ein tolles Spiel für unsere Reihe. Wir haben sowohl in der Offensive als auch in der Defensive gut gearbeitet und wurden dafür in Form von Toren und Vorlagen belohnt“, sagte Bennett, dem gleichzeitig aber auch wichtig war zu betonen, dass die Leistung seiner Reihe nicht an Scorerpunkten festzumachen ist. „Ich finde, dass wir auch schon in der Partie gegen Iserlohn (Heimspiel am 5. Oktober, Anm. d. Red.) wirklich gut gespielt haben, wir haben nur nicht getroffen. Doch in Bremerhaven liefen die Dinge mal in unsere Richtung. Es war wirklich kein Unterschied in unserer Spielweise. Wir haben uns weiterhin an unseren Spielplan gehalten, waren gut im Forecheck, haben unsere Geschwindigkeit genutzt und sind einfach ein Wechsel nach dem anderen angegangen“, erläuterte der Kanadier.

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So tat es auch die gesamte Mannschaft, die sich von den jeweiligen Anschlusstreffern der Gastgeber durch Christian Wejse (27.) und Ross Mauermann (36.) nicht aus dem Konzept bringen ließen. Allerdings auch, weil sie mit Maximilian Franzreb erneut einen Torhüter zwischen den Pfosten hatten, der sie durch wichtige Paraden im Spiel hielt.

Auch Bremerhaven konnte im dritten Drittel offensiv nicht mehr zulegen

Darauf aufbauend beantworteten die Mannheimer durch Justin Schütz (30.), John Gilmour (44./Überzahl) und Nicolas Mattinen (58.) die Gegentreffer. Auffällig: Auch Bremerhaven konnte – wie die bisherigen Adler-Gegner in dieser Saison – im dritten Drittel offensiv nicht mehr zulegen. Die durchtrainiert wirkenden Adler spielten die Partie entsprechend souverän zu Ende.

Die große Frage: Wie schaffen es die Mannheimer angesichts dieser Überlegenheit nicht den Fokus zu verlieren? Bennett antwortete darauf genauso einfach wie sinnig. „Alles beginnt mit unserer Arbeitsmoral und der richtigen Vorbereitung. Wir konzentrieren uns auf jeden einzelnen Tag und gehen ein Spiel nach dem anderen an. Wir schauen nicht nach vorn und nicht zurück.“

Mithilfe dieser Einstellung wollen die Adler auch am Sonntag (16.30 Uhr) wieder das Eis als Sieger verlassen. Dann gastiert der EHC München in der SAP Arena und möchte nach schwachem Saisonstart Wiedergutmachung betreiben. Die nächste Hürde für die Mannheimer.

Redaktion Sportredakteur, Schwerpunkt Adler Mannheim

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