Fußball

TSG Hoffenheim will in Bremen wieder punkten

Vor dem Gastspiel der TSG Hoffenheim am Samstag bei Werder Bremen beantworten wir die Fragen, warum die TSG momentan auswärts besser punktet, wer Andrej Kramaric ersetzen könnte und welche Rolle dabei die Mathematik spielt

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Florian Huber
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Die TSG Hoffenheim muss in Bremen wahrscheinlich ohne Andrej Kramaric auskommen. Den Kroaten plagen Oberschenkelprobleme. © Marcus Brandt/dpa

Zuzenhausen. Wie gut, dass die TSG Hoffenheim auch ehemalige Bremer Profis in ihren Reihen hat. Von den ersten zwölf Pflichtspielgegentreffern in dieser Saison hat Werder Bremen nämlich sechs von Ex-Werderanern kassiert. Bei der 2:4-Niederlage gegen den SV Darmstadt war Tobias Kempe fürs siebte Gegentor mit Werder-Bezug verantwortlich. An diesem Samstag (18.30 Uhr/Sky) gastiert Hoffenheim im Bremer Weserstadion. Setzt sich dann diese Serie fort?

Bei einem wäre das besonders außergewöhnlich. Kevin Vogt verteidigte in der Saison 2019/20 leihweise ein halbes Jahr für Werder. Für die TSG 1899 hat er in 183 Ligaspielen noch nicht ein einziges Tor erzielt. Der studierte Mathematiker Pellegrino Matarazzo kennt den Rechenweg fürs erste Vogt-Tor: Man nehme die Wahrscheinlichkeit für einen TSG-Elfmeter „und die Wahrscheinlichkeit, dass er den schießen kann. Das muss man multiplizieren“, sagt der Hoffenheimer Trainer.

Die Wahrscheinlichkeit eines Elfmetertorschützen Vogt ist in Bremen höher als sonst. Denn ein Einsatz von Strafstoß-Stammschütze Andrej Kramaric ist aufgrund von Oberschenkelproblemen sehr fraglich. In Abwesenheit des Kroaten verwandelte Vogt in Testspielen wie zuletzt vor wenigen Wochen gegen den FC Luzern Elfmeter sehr souverän. Zum Glück haben die Hoffenheimer auch noch andere Optionen: Anton Stach kickte einst in der Bremer Jugend, Florian Grillitsch hingegen reifte in Bremen zum Erstligaprofi.

Bei der Spieltags-Pressekonferenz spielte Mathematik auch an anderer Stelle eine Rolle. Die TSG gewann alle drei bisherigen Auswärtsspiele in dieser Saison in Heidenheim (3:2), Köln (3:1) und Berlin (2:0). Eine Erklärung dafür hat Matarazzo nicht. „Ich erkenne keine Korrelation, warum wir auswärts stärker aufgetreten sind“, sagt der 45-Jährige: „Für mich ist das auch statistisch noch nicht relevant.“ Eine Erklärung könnte so aussehen: Spielglück kennt keine Formeln und Rechenwege. Bei allen drei Auswärtssiegen waren die Kraichgauer nämlich nicht zwingend besser als der Gegner, dafür aber das Team mit mehr Spielglück. Genau dieses fehlte hingegen zuletzt beim 1:3 gegen Borussia Dortmund im eigenen Stadion.

Weghorst eine Option

Auf die Frage, wer Kramaric ersetzen könnte, gab es am Donnerstag noch keine Antwort. Beim Spiel Elf gegen Elf im Training wollte sich der Coach erst noch unterschiedliche Konstellationen anschauen. „Was mir am besten gefällt im Zusammenspiel auf dem Feld“, formulierte es Matarazzo. Eine Option heißt Wout Weghorst, der seine Oberschenkelprobleme wie auch Rechtsverteidiger Pavel Kaderabek überstanden hat. Stürmer Weghorst wartet noch auf sein erstes Tor im TSG-Dress. „Auch wenn es noch nicht geknallt hat bei ihm: Das ist nur eine Frage der Zeit“, sagt sein Trainer.

Vorstellbar ist auch eine Doppelacht bestehend aus Anton Stach und Grischa Prömel. Einer, der im fitten Zustand eine Mittelfeldoption wäre, muss sich hingegen weiter in Geduld üben. Bei Dennis Geiger (Adduktoren) ist eine Rückkehr ins Mannschaftstraining noch nicht vorhersehbar. „Ich hoffe, dass er in den nächsten Wochen größere Schritte machen kann“, sagt Matarazzo über den Dauerverletzten aus Mosbach.

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