TSG 1899 Hoffenheim - Arminia Bielefeld

Nächster enttäuschender Auftritt: TSG Hoffenheim mit trostloser Nullnummer gegen Bielefeld

Von 
Jürgen Berger
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Hoffenheims Kevin Vogt verzieht im Spiel gegen Bielefeld das Gesicht. © Uwe Anspach

Sinsheim. Sebastian Hoeneß tigerte kurz vor dem Abpfiff nervös durch seine Coaching-Zone. Der Trainer der TSG Hoffenheim wirkte ratlos und schaute immer wieder auf die Uhr. Kurz darauf war das Heimspiel gegen Arminia Bielefeld vorbei. Hoeneß konnte nur enttäuscht abwinken. Durch das 0:0 befindet sich sein Team weiter tief in der Krise - und auch er konnte in der Diskussion um seine Person keine Pluspunkte sammeln. Fakt ist, dass der Europa-League-Teilnehmer immer mehr in Richtung Abstiegszone rutscht - von den letzten sechs Partien gewann Hoffenheim nur eine. Kurz vor Weihnachten in Mönchengladbach.

"Natürlich ist die Situation mental fordernd, aber ich würde nicht von einem mentalen Problem sprechen", erklärte Hoeneß. "Uns fehlen die guten Ergebnisse. Wir sind mit dem Resultat und auch der Leistung in den letzten 30 Minuten nicht zufrieden." TSG-Verteidiger Stefan Posch ergänzte: "Wenn wir etwas Positives rausziehen wollen, dann ist es, dass wir kein Gegentor kassiert haben. Wir müssen alle an einem Strang ziehen, dann wird es auch wieder besser."

Gegen Hertha BSC am Dienstag muss Hoeneß liefern - wenn die Club-Verantwortlichen ihm weiter vertrauen. "Ich glaube, wir sind intern sehr, sehr klar, sehr sachlich, aber deutlich", sagte Hoeneß auf Frage nach seinem Rückhalt bei der TSG.

Wenigstens der Wille stimmte am Samstagnachmittag. Nach der 0:4-Blamage bei Schalke 04 war zu Beginn deutlich zu merken, dass die Hoffenheimer - die ihre Startelf auf drei Positionen verändert hatten - diese Schmach unbedingt tilgen wollten. Lautstark gaben sich die TSG-Profis Kommandos, der Zweikampfverhalten stimmte. Doch die Durchschlagskraft in der Sinsheimer Arena fehlte einfach.

Wenn die Kraichgauer, die extrem früh anliefen, dynamisch über die Flügel kamen, wurde es gefährlich. Drei Mal gelang das in der ersten Halbzeit, drei Mal gab es gute Chancen - doch Munas Dabbur köpfte über den Kasten von Arminia-Keeper Stefan Ortega (7.) oder schoss in dessen Arme (36.). In der 19. Minute vergab der israelische Nationalstürmer die beste Gelegenheit für die ersatzgeschwächte Heimelf. Nach einer schönen Kombination über Andrej Kramaric und Mijat Gacinovic zielte Dabbur knapp über das Tor.

Der Aufsteiger aus Ostwestfalen stand in der Defensive kompakt, offensiv gab es im ersten Abschnitt aber lediglich eine nennenswerte Aktion. In der 38. Minute gab es einen Freistoß aus 18. Metern, den Ritsu Doan knapp über das Tor von TSG-Torwart Oliver Baumann zirkelte.

Kurz vor dem Ende der ersten Halbzeit  verletzte sich Abwehrchef Kevin Vogt an der Hand - und konnte nach der Pause nicht mehr weiterspielen. Für ihn kam Havard Nordtveit. Jetzt übernahm der Norweger das Aufbauspiel der Kraichgauer, die in der 52. Minute die nächste gute Gelegenheit ausließen. Diadie Samassekou knallte den Ball knapp am Arminia-Tor vorbei. Vier Minuten später vergab Kramaric aus aussichtsreicher Position. Die TSG erhöhte in dieser Phase die Schlagzahl, ohne die Arminen allerdings in größere Bedrängnis zu bringen. In der Folge ließ die Hoeneß-Elf wieder nach, viele Aktionen blieben Stückwerk.

In der 75. Minute gab es dann einen Schreckmoment für Hoffenheim. Nach einem Zweikampf von Stefan Posch und dem Ex-Hoffenheimer Sven Schipplock im Strafraum prüfte der Video-Schiedsrichter die Szene, doch es gab keinen Elfmeter für die Gäste. Die Bielefelder, die mit einem Remis gut leben können, lauerten weiter auf Konter. Der TSG fehlte in der Schlussphase die nötige Energie - und auch die letzte Patrone half nicht. Stürmer Ishak Belfodil, der in der 88. Minute für Gacinovic kam, brachte in den letzten Minuten als Joker keinen Treffer. "Man hat Hoffenheim schon die Verunsicherung angemerkt", erklärte Bielefelds Kapitän Fabian Klos, dessen Team durch Doan zwei Mal die große Chance zum Auswärtscoup liegen ließ (89./90.+2).

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Nullnummer gegen Bielefeld: Hoffenheim immer weiter in der Krise

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