Fußball

Die erste von fünf Riesenchancen der TSG Hoffenheim

Die Heimbilanz der TSG Hoffenheim liest sich bislang gruselig. Vier Niederlagen in fünf Heimspielen bedeuten, dass die Kraichgauer das zweitschlechteste Heimteam der Liga sind. Ihr Trainer sieht das jedoch wenig kritisch

Von 
Andreas Öhlschläger
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TSG-Trainer Pellegrino Matarazzo weiß um die schwache Heimbilanz seines Teams. Die Leistungen hat er aber nicht so schlecht gesehen. © Harry Langer/dpa

Zuzenhausen. Es war seine ganz große Chance. Aber Pellegrino Matarazzo hat sie ungenutzt verstreichen lassen. In der Pressekonferenz vor dem Heimspiel der TSG Hoffenheim am Sonntag (17.30 Uhr) gegen Mainz 05 wurde der Cheftrainer der Kraichgauer nach seinen Geburtstagswünschen gefragt. Am kommenden Dienstag wird er schließlich 46 Jahre alt. Matarazzo hätte sich tolle Dinge wünschen können – eine „Kicker“-Stecktabelle zum Beispiel mit der TSG auf Platz eins oder eine Kiste Schampus, um nicht nur den Geburtstag würdig begießen zu können, sondern vielleicht auch den Europapokaleinzug am Ende dieser Saison.

Aber nein, Matarazzo hatte keine Wünsche parat. „Ich nehme meinen Geburtstag gar nicht so wahr.“ Dieser Aspekt des Dienstags sei für ihn „uninteressant, wenn ich ehrlich bin“. Der Wechsel vom 45-Jährigen zum 46-Jährigen habe „keine Relevanz“.

Statt Wünsche zu äußern, sprach der Hoffenheimer Coach lieber über seinen Erfolgsplan. „Was wir vorhaben: bis zur Pause einfach Vollgas zu geben.“ Fünf Bundesligaspiele sind es noch in diesem Jahr, ehe nach der Heimpartie am 19. Dezember gegen Darmstadt 98 die kurze Winterpause beginnt.

Mainz unter Siewert stabilisiert

Für Matarazzo sind diese fünf Spiele „fünf Riesenchancen“, um sich vorne „festzusetzen“, um dann beim Start ins Jahr 2024, wenn es am 12. Januar zu Bayern München geht, eine „ähnliche Ausgangsposition zu haben“ wie aktuell.

Als Tabellensechster geht die TSG in den 12. Spieltag. Die Rheinhessen sind Drittletzter, haben nur eines von elf Spielen gewonnen. Doch nach dem Abschied von Trainer Bo Svensson hat sich Jan Siewert als neuer Coach erst über das 2:0 gegen RB Leipzig freuen dürfen, dann gab es ein 0:0 in Darmstadt. „Die lassen sehr wenig zu“, sagt Matarazzo über die beiden jüngsten Zu-null-Partien der Mainzer.

Mit Siewert als Entscheidungsträger an der Seitenlinie habe sich das über viele Jahre erkennbare „Mainzer Gen“ nicht verändert, eine „gewisse Härte und Intensität“ auf den Platz zu bringen.

In der ersten Saisonphase unter Svensson kassierten die Nullfünfer viele Gegentore. Dies habe, so Matarazzo, aber auch damit zu tun gehabt, dass „die Gegner sehr effizient“ gewesen seien und viel aus ihren Chancen gemacht hätten.

Das soll auch am Sonntag so passieren. Dann wollen die Hoffenheimer ihre Offensivbemühungen mit Konsequenz und Schärfe zu Ende bringen, um Torerfolge bejubeln zu dürfen. Es komme auf „Aggressivität“ als Basis an, so der TSG-Trainer, auf „Laufbereitschaft“ und „Geschlossenheit“.

Stach trifft auf Ex-Club

In der Heimtabelle der Bundesliga steht das Hoffenheimer Team bislang auf dem 17. und somit vorletzten Platz. Fünf Spiele, vier Niederlagen, nur ein Sieg – das 3:1 gegen den VfL Wolfsburg. Man hätte allerdings bei den Niederlagen gegen den SC Freiburg, Borussia Dortmund, Eintracht Frankfurt und Bayer Leverkusen „den einen oder anderen Punkt mehr verdient“ gehabt, betont Matarazzo. Die Leistungen seien so schlecht nicht gewesen.

Jetzt gegen Mainz sollen auf jeden Fall drei Punkte geholt werden – mit dem Ex-Mainzer Anton Stach als Schlüsselspieler im TSG-Mittelfeld. Der 25-Jährige wurde von Matarazzo zuletzt als Sechser eingesetzt, weil Florian Grillitsch nicht fit war. Das könnte sich nun ändern, dann würde Stach auf die Achterposition nach vorne rutschen – nutzbringend auch da: „Er ist schon ein Spieler, der sehr oft an seine Grenze geht“, sagt der Hoffenheimer Trainer.

Heiße Taktiktipps des früheren Mainz-Insiders Stach hat Matarazzo „bis jetzt nicht“ eingeholt. Ein bisschen Small Talk habe man über den kommenden Gegner aber schon geführt. Doch Matarazzo kennt die Stärken und Schwächen des Gegners wohl ohnehin gut genug. Er hat einen Matchplan parat, der für drei Punkte sorgen soll. Dann bliebe die TSG vorerst im ersten Drittel der Tabelle. Dann wäre Matarazzos Laune am Geburtstag wohl ziemlich gut, auch wenn dieser Tag für ihn keine große Bedeutung hat.

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