Fußball

Waldhof zittert sich zum nächsten Sieg

Glückliches 1:0 gegen Bielefeld, das zweimal Alu trifft

Von 
alex
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Mannheim. Verdient war es nicht, aber das wird dem SV Waldhof herzlich egal sein: Dank eines Tores von Samuel Abifade (32.) gewannen die Mannheimer das wegweisende Kellerduell der 3. Fußball-Liga am Freitagabend gegen Arminia Bielefeld mit 1:0 (1:0). Die Ostwestfalen waren die spielbestimmende Mannschaft, ließen aber mehrere Großchancen aus, traf zudem zweimal Aluminium. Durch den Zittersieg verkürzte der SVW den Rückstand auf die Arminia auf zwei Punkte.

Der Abend begann mit erstaunten Gesichtern beim Blick auf die Mannschaftsaufstellungen: SVW-Trainer Marco Antwerpen hatte sich für einen Torwartwechsel entschieden. Für Lucien Hawryluk feierte Winterzugang Omer Hanin sein Drittliga-Debüt. Die bisherige Nummer 1 Hawryluk, dem seit Antwerpens Amtsantritt zwei Gegentore gegen Ulm (1:3) und in der vergangenen Woche bei Viktoria Köln (2:2) angekreidet werden mussten, stand noch nicht einmal mehr im Kader. „Das ist das Leistungsprinzip. Wir brauchen aktuell jeden Spieler mit voller Konzentration und 100 Prozent auf dem Platz“, begründete Antwerpen seine Entscheidung.

„Waldhof gibt nie auf“ hatten die Mannheimer Ultras auf ein großes Banner geschrieben, das vor dem Anpfiff entrollt wurde, ein bisschen Pyro-Show gab es noch dazu. Die erste Halbzeit sollte zeigen, dass der SVW in diesem Spiel jede Form von Unterstützung benötigen würde. Die Bielefelder waren von Beginn an die bessere Mannschaft im Carl-Benz-Stadion, schon nach einer guten Viertelstunde hätte es 2:0 für die Arminia stehen können.

Antwerpen reagierte auf die unübersehbaren Probleme im Spiel seiner Mannschaft unkonventionell. Schon nach 23 Minuten wurde Julian Rieckmann ausgewechselt, ihn ersetzte Fridolin Wagner im defensiven Mittelfeld. In der Folge fand der SVW ein bisschen besser in die Partie. Die Waldhof-Führung (32.) erhitzte die Gemüter bei der Arminia. Nach einem Zweikampf mit Terrence Boyd blieb Christopher Lannert am Boden liegen, die Mannheimer spielten weiter. Bolays perfekte Flanke nickte der hervorragend eingerückte Abifade zum 1:0 ein (32.).

Die Ostwestfalen zeigten sich vom Rückstand allerdings unbeeindruckt. Louis Oppie (37.) und Mael Corboz mit einem fulminanten 22-Meter-Schuss an den Pfosten (43.) vergaben weitere ausgezeichnete Gelegenheiten. Die SVW-Führung zur Pause fiel in die Kategorie schmeichelhaft.

An den Kräfteverhältnissen änderte sich auch nach dem Seitenwechsel nichts. Bielefeld wirkte handlungsschneller und besaß Vorteile in den Zweikämpfen, die Waldhöfer schafften es kaum mehr, über eigenen Ballbesitz für Entlastungsmomente zu sorgen. Symptomatisch: Torwart Hanin holte sich schon in der 66. Minute eine Gelbe Karte für Zeitspiel ab.

Es war ein Zitterspiel für den wankenden SVW, eine Abwehrschlacht, ein Abnutzungskampf. Nichts für schwache Nerven. Doch mit Glück und Leidenschaft überstanden die Mannheimer die heiklen Szenen, Jonas Carls verpasste zu Beginn der (offiziell) siebenminütigen Nachspielzeit noch das 2:0 (90.+1). Der ersehnte Abpfiff nach mehr als neun Minuten sorgte für die Erlösung.

SV Waldhof: Hanin – Klünter, Seegert, Karbstein, Bolay – Rieckmann (23. Wagner), Bahn – Hawkins (70. Arase), Kobylanski (70. Carls), Abifade (60. Jans) – Boyd.

Tor: 1:0 Abifade (32.). – Zuschauer: 14 212. – Nächstes Spiel: Borussia Dortmund II – SV Waldhof (Sa., 30. März, 14 Uhr). alex

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