Bensheim. Auf dieser Ebene sind sich die Fußballer des FC 07 Bensheim und der TSV Auerbach in ihrer Historie bislang nicht begegnet: Am Sonntag (15.30 Uhr) sind die Nullsiebener im Weiherhausstadion zu Gast bei den Rot-Weißen. Auf dem Papier geht der Aufsteiger (3 Punkte/12.) als Außenseiter in dieses Gruppenliga-Duell mit dem FC 07 (13/2.). Die Trainer Giuliano Tondo (TSV/Bild: Neu) und Andy Zehnbauer (FC) standen dem BA Rede und Antwort.
Teamchef Franz Beckenbauer schickte die DFB-Auswahl beim WM-Titelgewinn 1990 mit dem legendären Spruch „Geht’s raus und spielt’s Fußball“ auf den Platz. Wie lautet am Sonntag Ihr letzter Satz in der Kabine vor dem Anpfiff?
Giuliano Tondo: Geht raus und habt Spaß!
Andy Zehnbauer: Egal, wie es ausgeht, kämpft bis zur letzten Sekunde, so wie es sich für ein Derby gehört!
Beide Teams verzeichnen während der Startphase viele Ausfälle, einige davon urlaubsbedingt. Muss man sich als Gruppenliga-Trainer daran gewöhnen, im Juli und August nur mit dezimierten Kader arbeiten zu können?
Tondo: Das wird kein Dauerzustand werden. In diesem Sommer war es eine besondere Situation. Wir hatten nur eine dreiwöchige Sommerpause, dazu kommen die Nachwirkungen der Corona-Pandemie. Man kann es den Spielern nicht verdenken, wenn sie jetzt während der Runde in Urlaub fahren. Als Trainer wünscht man sich das anders, weil die Jungs nach ihrer Rückkehr oft sofort wieder spielen müssen, was die Verletzungsanfälligkeit erhöht. Wir sind die beiden ersten September-Wochen spielfrei und werden in dieser Zeit in einer Art Kurz-Vorbereitung einiges nachholen.
Zehnbauer: Ich denke, ja. Man hört von vielen Vereinen, dass das ein Problem ist. In dieser Saison kommt die kurze Sommerpause erschwerend hinzu. Dass der Verband im August viele Spieltage ansetzt, macht die Situation nicht leichter.
Wie zufrieden sind Sie mit dem Saisonstart ihrer Mannschaft?
Tondo: Sehr zufrieden, gemessen an den personellen Umständen und dem schwierigen Auftaktprogramm. Zeitweise haben uns 12 bis 14 Spieler gefehlt, das konnten wir mit unserem großen Kader kompensieren. Mit Ausnahme des Spiels bei der FSG Riedrode, bei dem wir einen rabenschwarzen Tag hatten, haben wir immer gegen sehr gute Gegner gut mitgehalten. Trotz der Ausfälle haben wir gezeigt, dass wir eine sehr gute Mannschaft haben.
Zehnbauer: Sehr zufrieden, was Punktausbeute, Offensivleistung, Athletik und Kondition betrifft. Nicht zufrieden bin ich mit dem Abwehrverhalten der gesamten Mannschaft. Da müssen wir uns steigern.
Denken Sie für das Derby über taktische Besonderheiten nach?
Tondo: Nein.
Zehnbauer: An der grundsätzlichen Ausrichtung, die ja gut funktioniert, wird sich nichts ändern. Aber bei einem Derby denkt man schon über den einen oder anderen taktischen Kniff nach, zumal die Auerbacher uns am Mittwoch in Fürth beobachtet haben.
Beschreiben Sie bitte die Stärken des Gegners.
Tondo: Der FC 07 verfügt über eine spielstarke, gruppenliga-erfahrene Mannschaft mit gutem Teamgeist.
Zehnbauer: Die TSV ist taktisch gut aufgestellt, der Plan wird konsequent durchgezogen. Und die Chancenverwertung ist ausgezeichnet, sie lassen vorne sehr wenig liegen.
Im Jugendbereich sind beide Clubs gemeinsam als Junioren-Förderverein unterwegs, im Seniorenbereich wächst die Zahl der Spielgemeinschaften, sollten TSV und FC 07 perspektivisch über eine SG nachdenken?
Tondo: Im Jugendbereich ist die Kooperation sinnvoll, weil es gerade in den älteren Jahrgängen schwieriger wird, Mannschaften zu stellen. Im Aktivenbereich ist das anders, deswegen sollten beide Verein separat bleiben, allein wegen der Derbys.
Zehnbauer: Grundsätzlich sollte es in dieser Hinsicht keine Denkverbote geben. Aktuell besteht für eine Spielgemeinschaft kein Anlass. Beide Vereine sind bei den Senioren jeweils alleine sehr gut aufgestellt.
Auerbacher Jubiläum
In der Halbzeitpause des Gruppenliga-Stadtderbys zwischen der TSV Auerbach und dem FC 07 Bensheim findet eine Jubiläums-Zeremonie zu 75 Jahren Fußball bei der TSV Auerbach statt.
Bernd Lützkendorf, Leiter der Abteilung Fußball, wird kurz auf die Entstehungsgeschichte der Sparte zurückblicken, die seit der Fusion der Vorgänger-Vereine FC und TSG bei der Turn- und Sportvereinigung angesiedelt ist.
Kreisfußballwart Reiner Held wird die Glückwünsche des Hessischen Fußball-Verbandes überbringen. Zudem wird er verdienten Fußball-Funktionären der TSV den HFV-Ehrenbrief verleihen. eh
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