Fußball

Fataler Patzer schockt den SV Waldhof

Ein Torwartfehler leitete die Niederlage gegen Ulm ein. Über die Hintergründe.

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th
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Mannheim. Als die 1:3 (1:1)-Niederlage beim SSV Ulm 1846 am Samstagnachmittag feststand, dürfte Lucien Hawryluk der einsamste Mensch in der Aalener Centus-Arena gewesen sein. Der Keeper des Fußball-Drittligsten SV Waldhof Manheim machte sich ganz langsam auf den Weg, um seine Trinkflasche aus dem Tor zu holen. Als er wieder zurückkam, waren aber schon die ersten Trostspender da.

Zunächst versuchte ihm Torwarttrainer Florian Beck gut zuzusprechen, danach waren Kapitän Marcel Seegert und Terrence Boyd bei dem 23-Jährigen, um ihn etwas aufzurichten – wenn das überhaupt möglich war. Der junge Schlussmann wusste schließlich selbst ganz genau, dass sein Patzer gegen Dennis Chessa unmittelbar nach dem Seitenwechsel (48.) seine Mannschaft mit dem 1:2 auf die Verliererstraße gebracht hatte.

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„Luci macht das sonst fußballerisch überragend. So etwas passiert halt mal“, so Abwehr-Routinier Julian Riedel, der nicht den Stab über dem jungen Keeper brechen wollte, der sich über gute Leistungen in der Vorrunde den Stammplatz zwischen den Pfosten gesichert hatte. Doch sein folgenschwerer Fehler, als er vor dem eigenen Kasten den auf ihn zurückgespielten Ball nicht rechtzeitig unter Kontrolle brachte, reihte sich eben in eine Serie von individuellen Unzulänglichkeiten ein, die in einem lange auf Augenhöhe geführten Spiel den Ausschlag gaben.

„So ein Tor dürfen wir uns in unserer Situation nicht leisten. Das war der Knackpunkt“, legte Trainer Marco Antwerpen den Finger deshalb schon etwas unsanfter in die Wunde. Schließlich reihte sich der Fauxpas des Schlussmanns in die Reihe weiterer fataler Aussetzer ein. So ließ sich Per Lockl vor Léonardo Scienzas 1:0 (21.) mit nur einer Bewegung des Ulmers ins Niemandsland schicken, der eingewechselte Samuel Abifade verlor in der Schlussphase erst den Ball und verursachte den Freistoß, den Andreas Ludwig sehenswert zum Endstand verwertete (79.).

Nur kleine Lichtblicke

Dass sein Team nach dem Rückstand durch das 1:1 von Jalen Hawkins (26.) die entsprechende Reaktion zeigte und bis zur Pause durch weitere gute Möglichkeiten das Spiel sogar hätte drehen können, war für Antwerpen am Ende ebenso nur ein Randaspekt wie der Lattenkopfball von Riedel (51.) oder ein weiterer guter Versuch von Hawkins (60.). Das Ergebnis blieb das gleiche, weil der Waldhof dann auch ein Stück abtauchte, die Köpfe nach unten gingen oder bei manch untauglichem Versuch in Richtung Ulmer Tor komplett ausgeschaltet schienen.

SV Waldhof: Hawryluk – Klünter, Seegert (66. Karbstein), Riedel – Jans, Lockl (70. Rieckmann), Kobylanski (70. Sohm), Carls – Goden (54. Okpala), Boyd, Hawkins (70. Abifade).

Tore: 1:0 Scienza (21.), 1:1 Hawkins (26.), 2:1 Chessa (48.), 3:1 Ludwig (79.). – Zuschauer: 5646. – So geht’s weiter: SV Waldhof – 1. FC Saarbrücken (So. 13.30 Uhr). th

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