Bergstraße. Zu einer überraschend klaren Angelegenheit wurde das Derby der Frauenhandball-Bezirksoberliga zwischen dem HC VfL Heppenheim und dem SV Erbach. Die Gäste zeigten eine reife Leistung, setzten sich dank einer starken Defensive mit 24:17 (13:8) durch und verteidigten damit vorerst ihren zweiten Tabellenplatz.
„Heute haben wir das Spiel durch unsere schwache Chancenverwertung verloren”, ärgerte sich HC-VfL-Trainer Jozef Skandik neben vier vergebenen Strafwürfen über zahlreiche weitere ausgelassene Möglichkeiten: „Wir sind früh einige Male an Erbachs Torhüterin Linda Flath gescheitert. Sie ist schon erfahren, kennt unsere Spielerinnen und hat das wirklich gut gemacht”, zollte Skandik der Keeperin Respekt. Diese gab das Lob weiter: „Unsere Abwehr hat ganz klasse gearbeitet und das war heute die Grundlage für den Erfolg. Darauf konnten wir unser gesamtes Spiel aufbauen.”
Dabei musste der SVE am Sonntag erneut auf seinen erkrankten Trainer Bernd Meyer verzichten, dafür übernahmen Alina Gramlich und Selin Schneider das Coaching und hatten dank des starken Auftritts ihrer Spielerinnen einen recht einfachen Job. Auf der anderen Seite haderte Jozef Skandik immer wieder mit Fehlern im Spielaufbau – und vor allem im Abschluss.
Nach dem 2:2 geriet Heppenheim mit 2:5 ins Hintertreffen und schaffte fortan kein einziges Mal mehr den Ausgleich. Beim 6:12 (28.) lagen die Gastgeberinnen erstmals mit sechs Toren hinten und im zweiten Durchgang wuchs der Rückstand entscheidend auf 12:20 (46.) an. Dabei waren auch die Erbacherinnen nicht immer konsequent im Abschluss, nahmen einige Male ihre Würfe zu früh, aber unterm Strich zeigten sie die reifere Leistung und entführten verdient die Punkte aus der Nibelungenhalle.
HC-VfL-Tore: Laura Elsesser (9/2), Johanna Meyer, Rebecca Dickson (je 2), Tina Meierhöfer (2/1), Michelle Maier, Sandra Strauch (je 1). – SVE-Tore: Anna Jordan (9/4), Michelle Bürner, Hanna Lambert (je 3), Lilly Antes, Julia Bernhardt, Esther Berg (je 2), Anne Meffert, Kim Schneider, Franca Helfert (je 1).
FSG Lola – SKG Roßdorf 20:28 (8:13). Die FSG Lola kommt einfach nicht in Tritt. Auch das Heimspiel gegen den seitherigen Tabellennachbarn Roßdorf wurde verloren und zu allem Überfluss verletzte sich FSG-Leistungsträgerin Nadine Gärtner bereits in der fünften Minute am Knie, konnte nicht mehr mitwirken. „Eine genaue Diagnose steht noch aus, aber in den letzten Spielen bis Weihnachten rechne ich nicht mehr mit ihr”, so die Prognose von FSG-Co-Trainer Thomas Jochem.
Da zudem einige Spielerinnen krankheitsbedingt passen mussten, hatte Trainerin Ingrida Bartaseviciene nur wenige Optionen parat und entsprechend ging mit zunehmender Dauer die Kraft aus. „Mit fehlender Kraft häufen sich dann auch die Fehler und der Gegner kommt zu immer mehr Kontern”, so die einfache Gleichung von Thomas Jochem an diesem Nachmittag. Nachdem die Lolas im ersten Abschnitt noch ordentlich mithielten, gerieten sie im zweiten Abschnitt schnell entscheidend mit 12:24 (42.) ins Hintertreffen. Immerhin gelang in der Schlussviertelstunde noch etwas Ergebniskosmetik.
FSG-Tore: Ronja Schmidt (5), Janna Brötzmann (4), Vanessa Moßgraber, Nadine Lautenbach (je 3), Katrin Grieser, Kim Haas (je 2), Nadine Gärtner (1). mep
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